Hamburg. Auch HSV-Torhüter Heuer Fernandes glänzte im Hamburger Derby gegen den FC St. Pauli. Der neue Stadtmeister in der Einzelkritik.
Vielleicht wird dieser Sieg des HSV im Derby gegen den FC St. Pauli als der wichtigste der vergangenen Jahre für den Verein in die Geschichte eingehen – das aber werden wir erst am Saisonende wissen. Historisch war er in jedem Fall. Der neue Stadtmeister in der Einzelkritik.
Heuer Fernandes: Wie immer fehlerlos im Tor und wie immer stark als erster Aufbauspieler. Zu gern hätte man ihm auch an diesem Freitagabend noch ein Elfmeterschießen gegönnt.
Heyer: Ähnlich wie am Dienstag in Köln. Richtig gut im Spiel, aber richtig ungut vor dem Tor. Erstaunlich, dass er mit fünf Toren hinter Glatzel der treffsicherste Hamburger ist. Trotzdem gut.
Schonlau: Gewährte vor dem 0:1 Burgstallers Kopf die Millimeter Freiraum, die man dem Österreicher und dessen Haupt nicht gewähren sollte. Ärgerte sich dann offenbar so doll darüber, dass er an fast gleicher Stelle eine halbe Stunde später den Ball selbst reinköpfte. So macht man das eben als Kapitän. Stark.
Vuskovic: Kennt jetzt auch das Derby. Und kennt jetzt auch das schöne Gefühl, ein kleiner Held zu sein. Willkommen in Hamburg.
Muheim: Hat sich für seinen Sahneauftritt dummerweise den Dienstag statt den Freitag ausgesucht. Konnte nicht an sein Superspiel in Köln anknüpfen – für ein „sehr ordentlich“ reichte es aber.
Meffert: Gewann gefühlt jeden Zweikampf – bis auf diesen einen vor dem 0:1 gegen Amenyido. Er wird es definitiv verschmerzen können.
HSV-Einzelkritik gegen St. Pauli: Der Reis war heiß
Reis: Der Reis war heiß. Der Niederländer hatte offenbar nach dem Spiel gegen Köln im Abendblatt gelesen, dass er noch kein Rafael van der Vaart sei. Schien in diesen 90 Minuten gegen St. Pauli das Gegenteil beweisen zu wollen.
Kittel (bis 87.): Bewies vor beiden HSV-Toren, dass keiner den Ball so erotisch streicheln kann wie er. Er allein zeigte, dass 50 Euro für den Eintritt nicht zu viel waren, sondern ein Schnäppchen. Sein Sex-Appeal wird nach seiner fünften Gelben Karte fehlen.
Kinsombi (ab 87.): Brachte den vielleicht wichtigsten Sieg der vergangenen vier Jahre mit über die Zeit.
Jaaaaaaaaaaaaaaaatta (bis 90.): Was für ein Schuss! Was für ein Spiel! Da darf man nicht mit den a geizen.
David (ab 90.): Auch noch Derbysieger.
Glatzel (bis 90.): War hinten, war vorne, war in der Mitte. Nur im gefährlichen Raum vor dem St.-Pauli-Tor – da war er zu selten.
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Kaufmann (ab 90.): Feierte mit.
Alidou (bis 71.): Schien ausgerechnet an diesem Derbyabend das Pech der Welt gepachtet zu haben. Hatte nur einmal Glück, als der Videorichter ihn von einem möglichen Strafstoß bewahrte.
Wintzheimer (ab 71.): Knüpfte am Auftritt Alidous an.