Hamburg. Mittelfeldspieler Gjasula war erst vor einem Jahr als „Säulenspieler“ geholt worden. Der neue Torwart hat nun auch unterschrieben.

Nun ist die Zeit von Klaus Gjasula beim HSV endgültig abgelaufen. Wie der Club am Mittwochabend bekannt gab, ist der Wechsel zu Ligarivale Darmstadt 98 nun auch offiziell. Zuvor hatte der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler beim Mannschaftstraining gefehlt, um in Darmstadt den Medizincheck zu absolvieren und letzte Details zu klären.

Gjasula nach Darmstadt: HSV zahlt Abfindung

Knackpunkt war bis zuletzt, ob der HSV eine Abfindung zahlen muss. Gjasula wird in Darmstadt ungefähr die Hälfte der 500.000 Euro verdienen, die ihm der HSV in seinem letzten Vertragsjahr gezahlt hätte. Die sportliche Führung um Jonas Boldt (Vorstand) und Michael Mutzel (Direktor) hatte zuletzt durchblicken lassen, keine Abfindung zahlen zu wollen. Allerdings sind die Hamburger nach Abendblatt-Informationen letztlich nicht um eine „kleine“ Abfindung herumgekommen.

In jedem Fall verzichtet Gjasula auf Geld, um wieder eine bessere sportliche Perspektive zu haben. Der Mittelfeldabräumer hat in Darmstadt einen Zweijahresvertrag bis 2023 unterschrieben. „Wir wünschen ihm alles Gute für die neue Aufgabe“, sagt Mutzel, „Klaus hat sich bei uns stets vorbildlich verhalten, immer alles gegeben und den Konkurrenzkampf im Team hochgehalten.“

Gjasula hatte beim HSV keine Perspektive

Es sind die üblichen netten Worte zum Abschied. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass der Deutsch-Albaner, der vor einem Jahr als sogenannter „Säulenspieler“ verpflichtet worden war, in dieser Saison kaum eine Aussicht auf Einsätze beim HSV gehabt hätte. Wenn alle Spieler fit sind, hätte es wohl nicht einmal mehr für einen Platz im Kader gereicht. Diese Entwicklung bekam Gjasula bereits die gesamte Vorbereitung über zu spüren, weshalb er sich zuletzt intensiver mit einem Wechsel beschäftigt hatte.

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Hamburgs neuer Trainer Tim Walter setzt auf lauf- und vor allem sprintstarke Spieler, die permanent in Bewegung sind, die Positionen tauschen und viel Kreativität in Eigeninitiative auf dem Platz zeigen. Allesamt Eigenschaften, die nicht gerade zu Gjasulas Stärken zählen. In Darmstadt dürften seine Qualitäten dagegen wieder mehr gefragt sein.

Torhüter Johansson vor Wechsel zum HSV

Der eine geht, der andere kommt: Der neue Torhüter Marko Johansson (22) hat nach erfolgreichem Medizincheck am Mittwoch einen Vierjahresvertrag bis 2025 unterschrieben. „Wir haben einen Torwart gesucht, der entwicklungsfähig ist und zugleich auch schon Erfahrungen gesammelt hat. Das trifft beides auf Marko zu. Zudem passt sein Spielerprofil gut in unser Torwartgespann. Er verfügt über Größe und bringt nochmal andere Stärken mit, sodass wir uns sehr gut aufgestellt fühlen“, sagt HSV-Sportdirektor Michael Mutzel zur Verpflichtung von Johansson. „Wir freuen uns, dass der Wechsel geklappt hat und Marko jetzt bei uns ist."

Der Schwede war bei seinem bisherigen Club Malmö FF nur Ersatz und nimmt beim HSV nun den Konkurrenzkampf mit dem aktuellen Stammkeeper eins Daniel Heuer Fernandes (28/Vertrag bis 2022) auf. Der Frage, ob Heuer Fernandes die Nummer eins bleibt, wich Walter aus. „Das Thema ist leidig, wir haben dazu genug gesagt“, sagte der Coach lediglich. Also scheint sein Zitat vom Tag nach dem Saisonauftakt gegen Schalke noch Bestand zu haben. „Intern sage ich ständig, dass Ferro mein Keeper ist“, hatte Walter vor zweieinhalb Wochen gesagt.

Augen zu und durch: Torhüter Marko Johansson wechselt zum HSV.
Augen zu und durch: Torhüter Marko Johansson wechselt zum HSV. © Imago / Bildbyran | Unbekannt

Johansson beim HSV nicht auf der Bank

Am Dienstagabend saß Johansson noch auf der Bank, als sich Malmö bei den Glasgow Rangers für die Play-offs der Champions League qualifizierte. Die Ablöse für den schwedischen Torwart soll laut der „Bild“ bei rund 600.000 Euro plus Bonuszahlungen liegen. Anfangs hatte Malmö noch 900.000 Euro gefordert, doch diese Summe konnten die Hamburger offenbar um 30 Prozent drücken.

Notizen zum HSV:

  • Tim Walter testete im Training Jeremy Dudziak für Ludovit Reis in der vermeintlichen A-Elf.
  • Sturmtalent Robin Meißner trainierte nach seinem Innenbandanriss im rechten Knie am Mittwoch erstmals wieder mit der Mannschaft.

Spekulationen, Johansson könnte bereits am Freitag beim Stadtderby gegen den FC St. Pauli (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei abendblatt.de) dem Kader angehören, hat Walter am Mittwoch eine Absage erteilt. „Damit würden die Werte, die ich vorlebe, nicht einhergehen.“ Damit hat der eigentlich für die U21 vorgesehene Schlussmann Leo Oppermann (19) zumindest noch für die Partie im Millerntor-Stadion seinen Platz auf der Bank sicher.