Hamburg. Der Torhüter verlässt den HSV nach einer für ihn persönlich enttäuschenden Saison. Der Kampf um die Nummer eins ist neu eröffnet.
Die Nachricht, die der HSV am Freitag um 15.22 Uhr über die sozialen Netzwerke verkündete, hatte es in sich. „Wir haben den Vertrag mit Sven Ulreich in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst“, teilte der Club mit. Vorausgegangen war ein Gespräch zwischen dem Torhüter und Sportdirektor Michael Mutzel, in dem beide Seiten ihre Unzufriedenheit äußerten.
„Nicht immer funktionieren Dinge, wie man es plant oder sich vorher vorgestellt hat“, ließ sich Mutzel zitieren. Er hätte auch sagen können: Der HSV beendet ein acht Monate andauerndes Missverständnis.
Ulreich enttäuschte beim HSV
Ulreich war am 3. Oktober, als bereits zwei Spieltage absolviert waren, vom großen FC Bayern nach Hamburg gewechselt. Der frühere Nationaltorwart sollte das finale Puzzleteil in den Aufstiegsplänen der Club-Verantwortlichen sein. Tatsächlich aber war er nicht der erhoffte Rückhalt.
Insbesondere seine fußballerischen Schwächen, die im Vorhinein bekannt waren, kosteten den HSV wichtige Punkte im Aufstiegskampf. In Erinnerung bleibt Ulreichs fataler Stockfehler beim 2:3 in Heidenheim, der den Gastgebern den Siegtreffer ermöglichte.
HSV-Keeper Ulreich verzichtet auf Abfindung
Sechs Monate später zog der 32-Jährige einen Schlussstrich unter das Kapitel HSV. Wohl wissend, dass er unter dem neuen Trainer Tim Walter, der den Torhüter in den Spielaufbau mit einbezieht, ohnehin einen schweren Stand gehabt hätte. Nach Abendblatt-Informationen verzichtet Ulreich trotz Vertrages bis 2023 auf eine ihm zustehende Abfindung. Denn eine Ablöse hätte der HSV für Ulreich ohnehin nicht mehr erzielt.
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Wer nun sein Nachfolger in Hamburg wird, ist offen. Als wahrscheinlich gilt, dass der HSV einen neuen Torhüter verpflichten wird, der sich dann mit dem bisherigen Ersatzkeeper Daniel Heuer Fernandes um die Nummer eins duellieren wird.
HSV holt neuen Torwarttrainer
Ein gewichtiges Wort bei dieser Entscheidung mitreden wird der neue Torwarttrainer Sven Höh. Der 37-Jährige hat am Freitag seinen Vertrag beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern aufgelöst und dürfte in Kürze seine neue Tätigkeit im Volkspark beginnen.
Sven Ulreich wird dann schon nicht mehr in Hamburg sein. Wohin es den 221-maligen Bundesligaspieler zieht, ist noch unklar. Sein Schlusswort: „Ich möchte mich beim HSV und seinen Fans bedanken und wünsche dem Verein viel Erfolg in der kommenden Saison.“ Eine Saison mit einem neuen Torwart.