Hamburg. Das Team hatte nur zwei Tage Zeit, sich auf das Spiel gegen die Hamburger vorzubereiten. Diekmeier: „Es war ein Rückschlag.“

Am Dienstag durfte Dennis Diekmeier erstmals wieder auf den Trainingsplatz. 14 Tage lang musste der frühere HSV-Verteidiger in Quarantäne verbringen, weil sich vier seiner Mitspieler des SV Sandhausen mit dem Coronavirus infiziert hatten.

 Am Mittwoch konnten dann auch die zuvor erkrankten Profis Stefanos Kapino, Ivan Paurevic, Denis Linsmayer und Janik Bachmann wieder mittrainieren. An diesem Donnerstag geht es im BWT-Stadion am Hardtwald direkt gegen den HSV (20.30 Uhr/Sky und Abendblatt-Liveticker).

Dennis Diekmeier: Corona-Quarantäne war ein Rückschlag

„Die Quarantäne war ein Rückschlag für uns“, sagt Diekmeier am Mittwoch nach dem Training im Gespräch mit dem Abendblatt. Der 31-Jährige ist gerade auf dem Weg in sein Haus in Bammental bei Heidelberg. Dort hat er die vergangenen zwei Wochen mit seiner Familie verbracht.

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Täglich schaltete sich die Mannschaft über Video zu einer Spinning-Einheit auf dem Fahrradergometer zusammen. Der Ball blieb außen vor. „Ich habe mit meinem Sohn Dion im Garten gekickt. Mehr war nicht möglich“, berichtet Diekmeier. Sein sieben Jahre junger Nachwuchskicker spielt in der F-Jugend von Sandhausen. „Er hat schon einen besseren Torriecher als sein Papa“, sagt Diekmeier senior und lacht.

 Sieben Spiele in 31 Tagen

Seinen Humor hat der Kapitän des SV Sandhausen in der Quarantäne nicht verloren. Für seinen abstiegsbedrohten Club wird es aber ernst in den kommenden Wochen. Sieben Spiele muss der Tabellen-17. in 31 Tagen absolvieren. Das Programm erinnert an Dynamo Dresden in der vergangenen Saison.

Die Sachsen mussten ebenfalls direkt aus der Quarantäne in den Spielbetrieb und stiegen am Ende nach neun Spielen in vier Wochen in die Dritte Liga ab. Diekmeier will aber gar nicht erst nach Ausreden im Vorwege suchen. „Es bringt nichts, zu jammern. Das hat man bei Dresden gesehen. Wir werden einfach alles geben.“

Für den HSV ist die Quarantäne-Pause der Sandhäuser ein Vorteil

Für die Hamburger ist die Quarantäne-Pause der Sandhäuser zweifelsfrei ein Vorteil. Und nicht nur am Donnerstag. Auch der HSV-Gegner am Sonntag, Jahn Regensburg, hatte Mitte März nach acht Corona-Fällen eine mehrwöchige Auszeit. Der Karlsruher SC, am kommenden Donnerstag zu Gast im Volkspark, nahm erst am Mittwoch wieder das Training auf – genau wie HSV-Konkurrent Holstein Kiel.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

 Nun stehen für das Team von Trainer Ole Werner noch acht Ligaspiele an. Hinzu kommt das DFB-Pokalhalbfinale in Dortmund. Thioune hat Kiel trotzdem nicht abgeschrieben: „Sie werden bis zur letzten Patrone alles geben. Dafür ist die Mannschaft bekannt.“

Thioune rechnet mit einem unerbittlichen Kampf

Ähnliches gilt aber auch für den SV Sandhausen. „Sie werden uns einen unerbittlichen Kampf liefern“, prognostiziert Thioune, dem die Analyse des Gegners angesichts der Quarantäne schwergefallen sein dürfte. „Es ist eine komplette Überraschung, die uns erwartet“, sagte Thioune, der mit seiner Mannschaft am Mittwochnachmittag per Charterflug nach Frankfurt reiste und von dort weiter mit dem Bus ins Teamhotel.

Auf der Anlage des FC Astoria Walldorf wird der HSV am Donnerstag noch eine Aktivierungseinheit bestreiten, ehe abends in Sandhausen der Aufstiegskampf fortgesetzt wird.

Diekmeier wird versuchen, seine ehemaligen Kollegen zu ärgern

Dennis Diekmeier wird dann wieder versuchen, seine ehemaligen Kollegen zu ärgern. So wie im Juni vor einem Jahr, als Sandhausen am letzten Spieltag mit 5:1 gewann und die Hamburger die Relegation verpassten. „Den Aufstieg hatte der HSV schon vorher verspielt“, sagt Diekmeier, der das 5:1 erzielt hatte und zeigte, dass er in Sachen Torriecher doch mit seinem Sohn mithalten kann.

  • Sandhausen: Kapino – Bachmann, Kister, Zhirov – Diekmeier, Zenga, Taffertshofer, Nartey – Biada – Behrens, Esswein.
  • HSV: Ulreich – Vagnoman, Ambrosius, Heyer, Leibold – Onana – Hunt, Dudziak – Jatta, Terodde, Kittel.