HSV-Abwehrchef Toni Leistner platzt nach Remis von Nürnberg im Internet der Kragen. Kräftige Nachzahlung für zwei Sommertransfers?
Die HSV-News am Dienstag, den 12. Januar 2021:
- Onana wartet auf Rückkehr ins Mannschaftstraining
- Van Drongelen bekommt immer mehr "hingeworfen"
- Thioune und Heyer: Muss der HSV kräftig nachzahlen?
- Leistner platzt nach Remis im Internet der Kragen
HSV-Teamtraining weiter ohne Onana
Amadou Onana wartet weiter auf seine Rückkehr ins Mannschaftstraining. Nach seinen Adduktorenproblemen, wegen der er die ersten beiden Spiele des Jahres verpasst hatte, konnte der 19 Jahre alte Belgier zum Wochentrainingsauftakt am Dienstag unter Anleitung von Reha-Trainer Sebastian Capel aber zumindest ein individuelles Programm abspulen.
Dennoch könnte es für Onana mit einer Kadernominierung oder gar einem Einsatz im nächsten Heimspiel gegen den VfL Osnabrück (Montag, 20.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) eng werden. HSV-Trainer Daniel Thioune hatte zuletzt bekräftigt, den Mittelfeldmann nur berücksichtigen zu wollen, wenn er zu hundert Prozent fit sei.
"Es könnte zum Ende der Woche hin vielleicht etwas werden", sagte Thioune am Dienstag zu diesem Szenario. Sicher sei dies jedoch keineswegs. "Wenn er Sonnabend voll trainiert, dann schaue ich mal, wie es bei ihm aussieht", so Thioune, der nach dem anhalten Ausfall von Klaus Gjasula froh wäre über eine weitere Alternative im Mittelfeld.
Van Drongelen bekommt immer mehr "hingeworfen"
Wann Gjasula (Innenbandriss im Knie) und Jan Gyamerah wieder voll einsatzfähig sein werden, ist für Thioune ebenfalls noch nicht absehbar. "Klaus wird noch behandelt", sagte der HSV-Trainer über Gjasula. Über Außenverteidiger Gyamerah (Sprunggelenksvereltzung) sagte Thioune: "Jan wird jetzt wieder anfangen zu laufen."
Rick van Drongelen nehme indes an zunehmend mehr Trainingsformen teil, darunter bereits wichtige Zweikämpfe. "Da werden wir ihm jetzt Tag für Tag ein bisschen mehr hinwerfen", sagte Thioune über das stetig anwachsende Pensum des Innenverteidigers, der sich im Juni das Kreuzband gerissen hatte.
"Rick ist jemand, der will lieber gestern als heute", sagte Thioune", aber wir müssen ja trotzdem auch vorsichtig sein." Der 22-Jährige müsse zunächst mit der Belastung klarkommen und eventuelle Reaktionen seines Knies abwarten. In den nächsten Wochen könne er womöglich wieder in Eins-gegen-Eins-Duelle gehen, aber: "Wir geben ihm gar kein Zeitfenster."
Thioune und Heyer: Muss der HSV nachzahlen?
Ein Aufstieg in die Erste Bundesliga könnte den HSV zumindest in Bezug auf Daniel Thioune und Moritz Heyer teuer zu stehen kommen. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, wäre in diesem Fall für die beiden ehemaligen Osnabrücker eine kräftige Nachzahlung an den VfL fällig.
Demnach würde sich alleine für Innenverteidiger Heyer die im Sommer geleistete Ablöse von rund 600.000 Euro noch einmal um 300.000 Euro erhöhen. Für Trainer Thioune (kam für 300.000 Euro) müsste der HSV dann weitere 200.00 Euro überweisen.
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Damit würde sich die Ablöse für das Osnabrück-Duo letztlich auf etwa 1,4 Millionen Euro summieren. Zum Vergleich: Top-Torjäger Simon Terodde und alle weiteren Sommerneuzugänge waren zum Nulltarif in den Volkspark gewechselt.
Leistner platzt im Internet der Kragen
Das Abendblatt sah Toni Leistner beim 1:1 gegen Nürnberg „rustikal und kampfstark“ wie ein „Kiez-Türsteher“. Und auch nach dem Spiel ging Hamburgs Abwehrchef eher kompromisslos zu Werke.
Im Internet wies der 30-Jährige einen HSV-Blogger deutlich in die Schranken. „Geh doch jemand anderen auf den Sack mit deiner NEGATIVEN EINSTELLUNG!“, twitterte Leistner nur wenige Stunden nach dem Remis an die Adresse des Nutzers „HSV Arena“.
Auf die Palme gebracht hatte den HSV-Profi ein abfälliger Tweet. „Ohne Terodde spielt ihr um den Abstieg. Elendes Blind-Gebolze einer überbezahlten Truppe von Maltafüßen“, hatte @HSVArena nach dem Remis dank Teroddes 16. Saisontreffer kommentiert.
Terodde, Leistner und der „Sack“ – da war doch schon mal was? Im Sommer hatte Leistner nach seinem Wechsel zum HSV über seinen ehemaligen Kollegen beim 1. FC Köln berichtet: „Simon ging mir die ganze Woche auf den Sack und fragte immer, wann ich denn nun kommen würde.“ Doch diesmal verwendete Leistner den Ausdruck weitaus weniger wohlgesonnen...
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Erst Ende des Jahres hatte Leistner noch einmal bekräftigt, negative Kommentare in den Sozialen Medien nicht einfach so stehen lassen zu wollen. "Bei mir ist es so, dass ich ein- bis zweimal im Monat auch ganz bewusst auf Konfrontationskurs gehe und die Leute zur Rede stelle", sagte er im Dezember in einem Interview mit dem Vereinsmagazin "HSV Live".