Nach HSV-Rauswurf: Topclubs jagen angeblich Sousa. Pieckenhagen glaubt an Aufstieg. Lasogga offenbar nicht mehr bei Al-Arabi.
Die HSV-News am Montag, den 7. Dezember 2020:
- Hunke: HSV-Investor Kühne muss Schaden begleichen
- Vom HSV rausgeworfen: Topclubs wollen Sousa
- Ex-HSV-Keeper Pieckenhagen glaubt an Aufstieg
- Santos trifft, Halilovic jubelt, Papa darf nicht
- Lasogga offenbar nicht mehr bei Al-Arabi
Hunke: HSV-Investor Kühne muss Schaden begleichen
Der frühere HSV-Präsident Jürgen Hunke hat seinen Club eindringlich vor einem Verkauf weiterer Anteile gewarnt. "Ich werde bei der nächsten Versammlung deutlich machen, dass man Anteile eines so großen Vereins, der in früheren Jahren noch weltweit eine Rolle spielte, nicht einfach verkaufen darf, nur um aktuell Liquidität zu erlangen", sagte der 77-Jährige in einem Interview mit dem Portal Sport1.
Auch der Verkauf des Stadiongeländes an die Stadt habe dem HSV keinen Mehrwert gebracht. Hunke forderte die Verantwortlichen auf, ehrliche Zahlen auf den Tisch zu legen: "Ich habe gehört, dass das Eigenkapital des Vereins, das sich in der Bilanz wiederfindet, zum großen Teil aus der Bewertung des Markenzeichens des Vereinswappens beruht. Dieses Wappen ist aber in der 2. Liga diese Summe gar nicht wert."
Von Großaktionär Klaus-Michael Kühne ("Er merkt, dass er mit seinem Engagement gescheitert ist") erwarte er, dass er den Schaden, der durch die Ausgliederung der Profifußballabteilung entstanden ist, wiedergutmache. "Auch ein Milliardär muss mal seinen Fehler einsehen", sagte Hunke: "Kühne ist dazu auch in der Lage, er könnte die Schulden, die in seiner Zeit angehäuft wurden, zumindest ausgleichen. Sonst gibt es den HSV irgendwann gar nicht mehr."
Vom HSV rausgeworfen: Topclubs wollen Sousa
Seine Karriere beim HSV hatte noch gar nicht begonnen, da war sie schon vorbei: Anfang Oktober warf der Club Travian Sousa raus. Der 19 Jahre alte US-Amerikaner soll in seiner gut ein Jahr währenden Zeit in Hamburg nicht nur durch großes Talent, sondern auch durch Undiszipliniertheiten aufgefallen sein.
Die Trennung fiel dem HSV auch deshalb nicht so schwer, weil der neue Trainer Daniel Thioune von Sousa weniger überzeugt gewesen sein soll als sein Vorgänger Dieter Hecking, der Sousa regelmäßig mit den Profis trainieren ließ. Doch der Schritt könnte dem Club noch einmal leidtun. Wie das englische Portal "90min.com" berichtet, sind gleich mehrere Premier-League-Clubs an Sousa interessiert und würden den 1,63 Meter kleinen linken Verteidiger am liebsten noch in diesem Jahr auf die Insel holen, bevor der Brexit das erschwert.
Unter den Interessenten sollen auch die Topclubs FC Liverpool und Manchester United sein. Sousa besitzt neben der US-amerikanischen auch die portugiesische Staatsangehörigkeit.
Ex-HSV-Keeper Pieckenhagen glaubt an Aufstieg
Der ehemalige HSV-Torhüter Martin Pieckenhagen sieht seinen Ex-Club auch nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg als Schwergewicht der 2. Fußball-Bundesliga an. „Beim HSV ist klar: In der zweiten Liga ist er automatisch der Favorit“, sagte der 49 Jahre alte Sportvorstand des FC Hansa Rostock am Sonntagabend in der Sendung „Sportclub“ des NDR-Fernsehens über den auf Rang vier abgerutschten Aufstiegskandidaten aus Hamburg. „Das macht es aber nicht unbedingt leichter für den HSV. Ich glaube aber, dass die am Ende der Saison ein gewaltiges Wörtchen mitzureden haben um den Aufstieg.“
Als Torwart absolvierte Pieckenhagen von 2001 bis 2005 100 Bundesliga-Spiele für die Hanseaten, deren sportliche Entwicklung er weiterhin mit Interesse verfolgt. Dass der HSV nach seinem Topstart mit fünf Siegen derzeit „ein bisschen schwächelt“, gehöre im Fußball dazu, meinte er. „Ich glaube, die Verantwortlichen werden aber die richtigen Worte finden und die richtigen Entscheidungen treffen.“
Die 2. Bundesliga sei ebenso wie die 3. Liga, in der seine Rostocker derzeit Rang fünf belegen, sehr ausgeglichen. Krisen wie die aktuelle, in der der HSV die jüngsten drei Partien verlor hat, seien immer möglich. „Das sind alles Menschen“, betonte Pieckenhagen. „Und man darf den Respekt vor den anderen nicht verlieren. Es gibt da keine Mannschaft, die man einfach so im Vorübergehen schlägt“, urteilte der Ex-Keeper, der seit Januar 2019 Hansa-Sportvorstand ist.
HSV-Sportdirektor Mutzel über die Niederlage gegen Hannover:
Santos trifft, Halilovic jubelt, Papa darf nicht
Für manchen ehemaligen Hamburger lief es am Wochenende deutlich besser als für den HSV beim 0:1 gegen Hannover 96. Douglas Santos etwa konnte mit Zenit St. Petersburg nicht nur einen 5:1-Sieg gegen Ural Jekaterinburg bejubeln, sondern obendrein seinen dritten Saisontreffer in der russischen Premjer Liga. St. Petersburg, unter der Woche in der Champions League noch kläglich gescheitert, behauptete damit die Tabellenführung.
Zur Untätigkeit verdammt war dagegen Santos' einstiger Abwehrkollege Kyriakos Papadopoulos mit seinem neuen Club Lokomotiva Zagreb. Weil bei Gegner Sibenik sechs Spieler mit dem Coronavirus infiziert sind, wurde die für Sonnabend geplante Partie der ersten kroatischen Liga abgesagt.
Apropos Kroatien: Eine erfolgreiche Premiere erlebte der in Hamburg einst als Toptalent gefeierte Alen Halilovic. Bei einem ersten Kurzeinsatz für seinen neuen Club Birmingham City konnte der Kroate einen 1:0-Sieg gegen Bristol in der zweiten englischen Liga bejubeln. Halilovic (24) war 2016 unter großem Tamtam vom FC Barcelona zum HSV gekommen, konnte sich jedoch nicht etablieren.
Lasogga offenbar nicht mehr bei Al-Arabi
Pierre-Michel Lasoggas Zeit in Katar könnte nach knapp eineinhalb Jahren bereits abgelaufen sein. Der frühere HSV-Publikumsliebling wird von seinem bisherigen Club Al-Arabi SC nicht mehr im Kader aufgeführt.
Lasogga (28) soll durch den Iraner Mehdi Tarabi ersetzt worden sein, meldet die "Hamburger Morgenpost" unter Berufung auf ein katarisches Nachrichtenportal. In der Qatar Stars League sind pro Team nur fünf ausländische Spieler erlaubt.
Lasogga war im Sommer 2019 vom HSV zu Al-Arabi gewechselt. Sein letztes Spiel für den Club aus der Hauptstadt Doha bestritt er Anfang September.