Kurzarbeit bei HSV-Bezwinger Heidenheim. Leistners Horrorbilanz. Hannovers Sorgen vor dem Nordduell. Stuttgart stellt Rekord ein.

Die HSV-News am Montag, den 30. November 2020:

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Bochum verdrängt HSV von direktem Aufstiegsplatz

Der VfL Bochum hat den zweiten Platz in der 2. Fußball-Bundesliga erobert. Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis siegte am Montag im West-Derby gegen Absteiger Fortuna Düsseldorf klar mit 5:0 (1:0).

Danny Blum per Foulelfmeter (6.), Robert Tesche (58.), zweimal Robert Zulj (73. und 74.) und Milos Pantovic (90.+2) schossen den VfL-Sieg heraus. Für die Fortuna, die Kristoffer Peterson schon nach fünf Minuten wegen einer Notbremse verlor, war es bereits die vierte Saisonpleite.

Kurzarbeit bei HSV-Bezwinger Heidenheim

Einen Tag nach dem Sieg gegen den HSV muss der 1. FC Heidenheim aufgrund der Entwicklung in der Corona-Pandemie erneut Kurzarbeit für seine Mitarbeiter in allen Verwaltungsbereichen, im Fan- und Ticketshop, im Gebäudemanagement der Voith-Arena, im Nachwuchsleistungszentrum und im Catering anmelden. Dies gab der FCH am Montag bekannt.

„Unser Ziel bleibt, alle rund 400 Arbeitsplätze beim FCH zu erhalten. Verbunden mit einem freiwilligen Verzicht unserer gesamten Mannschaft, des Trainer- und Funktionsteams, des Vorstands und des Aufsichtsrats, jeweils auf Teile der Gehälter und Bezüge, schaffen wir damit finanzielle Entlastung für die nachhaltige Existenzsicherung unseres Vereins“, sagte der FCH-Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald.

HSV-Sportchef Mutzel: "Wir schauen jetzt genau hin"

HSV-Sportchef Michael Mutzel (r.) diskutiert nach der Niederlage in Heidenheim mit Trainer Daniel Thioune.
HSV-Sportchef Michael Mutzel (r.) diskutiert nach der Niederlage in Heidenheim mit Trainer Daniel Thioune. © dpa | Stefan Puchner

Nach einer Negativserie von vier Spielen ohne Sieg und dem Verlust der Tabellenführung hat HSV-Sportdirektor Michael Mutzel die Mentalität der Mannschaft infrage gestellt. "Man hat im ersten Viertel der Saison gesehen, dass wir an einem guten Tag – und wenn man uns lässt – top sind", sagte Mutzel am Montag in einer Medienrunde. "Aber die Standards zu verteidigen, einem Ball hinterherzulaufen, der noch nicht ganz im Aus ist: Wenn uns diese Mentalität fehlt, wird es in dieser Liga gegen jeden Gegner schwer."

Die Einstellung werde nun auch zum entscheidenden Kriterium bei der Aufstellung werden. Mutzel: "Wir werden im Training genau hinschauen, wer den einen Schritt mehr geht und wer besteht, wenn es unangenehm oder ruppig wird."

Überheblichkeit oder Arroganz konnte Mutzel in seiner Mannschaft aber nicht ausmachen. Die Laufleistung habe gestimmt. "Es waren drei klare individuelle Fehler", sagte Mutzel.

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Toni Leistners schwache HSV-Bilanz

Er war einer der wenigen Hamburger, der nach der 2:3-Niederlage beim 1. FC Heidenheim redete: Toni Leistner ist keiner, der sich aus der Verantwortung stiehlt. Weil Aaron Hunt wegen einer Adduktorenverhärtung nicht mit nach Heidenheim gereist war, sollte der 30-Jährige den HSV am Sonntag von hinten heraus führen. Das klappte zunächst gut. Leistner gewann viele Zweikämpfe und traf vorne mit seinem ersten HSV-Tor zum 2:0.

HSV-Verteidiger Toni Leistner versteckte sich nach der Niederlage in Heidenheim nicht, sondern stand Rede und Antwort.
HSV-Verteidiger Toni Leistner versteckte sich nach der Niederlage in Heidenheim nicht, sondern stand Rede und Antwort. © dpa | Stefan Puchner

Doch weil der Innenverteidiger seinen Gegenspieler Christian Kühlwetter anschließend nicht in den Griff bekam, musste Leistner wieder eine Niederlage erklären. Wie schon bei seinem ersten Spiel im DFB-Pokal bei Dynamo Dresden (1:4), wie schon vergangene Woche beim 1:3 gegen Bochum. „Wir haben uns durch individuelle Fehler bei den Gegentoren um den Lohn gebracht“, sagte Leistner, der beim 2:3 zwar nicht den Fehler machte, den Pass von Sven Ulreich aber auch gar nicht hätte anbieten dürfen.

HSV-Einzelkritik: Terodde abgemeldet – Kittel arrogant

Für Leistner war es somit die dritte Niederlage im fünften HSV-Spiel, dazu kommt das 1:1 gegen Kiel, als er vor dem späten Ausgleich das Kopfballduell verlor. Sein einziger Sieg war bislang das 1:0 in Fürth – und da flog er nach 53 Minuten vom Platz …

HSV-Kapitän Leibold: Ulreich-Fehler kann passieren

HSV-Kapitän Tim Leibold sieht in der Defensive die Ursache für die aktuelle Schwächephase. „Unser Problem in den letzten vier sieglosen Spielen sind die vielen Gegentore“, sagte der linke Verteidiger, der an diesem Montag 27 Jahre alt wird: „Da müssen wir ansetzen, wenn wir im Aufstiegsrennen vorne dabei bleiben wollen.“

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Dass Torhüter Sven Ulreich beim dritten Gegentor in Heidenheim schwer patzte, als ihm ein Ball versprang und Christian Kühlwetter abstaubte, wollte Leibold nicht überbewerten: „So ein Fehler kann passieren, aber dass wir nach den guten ersten 45 Minuten in der zweiten Halbzeit nichts mehr aufs Parkett bekommen haben, das müssen wir uns als Mannschaft ankreiden lassen.“

Hat der HSV etwa einen Heidenheim-Komplex, nachdem vergangene Saison dort der mögliche Aufstieg verspielt wurde? Leibold: „Überhaupt nicht. Es standen heute neun andere Spieler auf dem Feld.“ Aus der Startelf vom Sonntag waren nur er selbst und sein Außenverteidiger-Kollege Jan Gyamerah schon im Juni dabei.

Warum HSV-Routinier Hunt in Heidenheim fehlte

Aaron Hunt war erst gar nicht nach Heidenheim gereist. Dem Spielmacher machte allerdings nicht die Schienbeinprellung zu schaffen, die er sich bei einem Trainingszweikampf mit Tim Leibold am Mittwoch zugezogen hatte. Vielmehr hatte der Routinier beim Abschlusstraining am Sonnnabend Beschwerden an den Adduktoren.

„Mit dem Wissen, dass wir hier 90 Minuten Vollgas geben müssen, wäre es ein Risiko gewesen, Aaron auf den Platz zu schicken“, sagte HSV-Trainer Daniel Thioune. Das Hunt längerfristig ausfällt, sei aber nicht zu befürchten.

Der HSV-K.-o. in Heidenheim in Bildern:

HSV verspielt eine 2:0-Führung in Heidenheim

Wieder Frust in Heidenheim: Der HSV verspielt die Tabellenführung durch eine 2:3-Niederlage nach einer 2:0-Führung.
Wieder Frust in Heidenheim: Der HSV verspielt die Tabellenführung durch eine 2:3-Niederlage nach einer 2:0-Führung. © dpa
Der sonst so sichere HSV-Rückhalt Sven Ulreich (l.) patzte kurz vor Schluss in Heidenheim folgenschwer.
Der sonst so sichere HSV-Rückhalt Sven Ulreich (l.) patzte kurz vor Schluss in Heidenheim folgenschwer. © imago / Eibner
HSV-Torhüter Sven Ulreich entschuldigt sich nach seinem groben Patzer.
HSV-Torhüter Sven Ulreich entschuldigt sich nach seinem groben Patzer. © imago / kolbert-press
HSV-Albtraum Christian Kühlwetter nach seinem dritten Streich.
HSV-Albtraum Christian Kühlwetter nach seinem dritten Streich. © imago / Jan Huebner
Ein ungleiches Duell: Heidenheims Topstürmer und Dreifach-Torschütze Kühlwetter stellte HSV-Verteidiger Toni Leistner vor Probleme.
Ein ungleiches Duell: Heidenheims Topstürmer und Dreifach-Torschütze Kühlwetter stellte HSV-Verteidiger Toni Leistner vor Probleme. © dpa
Auch wenn dieser Szene eine Abseitsposition vorausging: Heidenheims Drei-Tore-Mann Kühlwetter lief Leistner Knoten in die Beine.
Auch wenn dieser Szene eine Abseitsposition vorausging: Heidenheims Drei-Tore-Mann Kühlwetter lief Leistner Knoten in die Beine. © imago / Eibner
Die lauten Anweisungen von Trainer Daniel Thioune halfen nicht: Der HSV gab das Spiel in Heidenheim aus der Hand.
Die lauten Anweisungen von Trainer Daniel Thioune halfen nicht: Der HSV gab das Spiel in Heidenheim aus der Hand. © Witters
Manuel Wintzheimer (l.) bereitete beide HSV-Tore in Heidenheim vor.
Manuel Wintzheimer (l.) bereitete beide HSV-Tore in Heidenheim vor. © Witters
Abwehrspieler Toni Leistner erzielte das 2:0 in Heidenheim. Danach ging es für den HSV bergab.
Abwehrspieler Toni Leistner erzielte das 2:0 in Heidenheim. Danach ging es für den HSV bergab. © Witters
Sonny Kittel beim Treffer zum 1:0 für den HSV in Heidenheim.
Sonny Kittel beim Treffer zum 1:0 für den HSV in Heidenheim. © Witters
Sonny Kittel spielte nach seinem Führungstor arrogant.
Sonny Kittel spielte nach seinem Führungstor arrogant. © imago / HMB-Media
HSV-Torjäger Simon Terodde (r.) hatte nur eine Torchance in Heidenheim. Ansonsten war er komplett abgemeldet.
HSV-Torjäger Simon Terodde (r.) hatte nur eine Torchance in Heidenheim. Ansonsten war er komplett abgemeldet. © Witters
Khaled Narey (l.) verliert gegen Heidenheims Norman Theuerkauf das Gleichgewicht.
Khaled Narey (l.) verliert gegen Heidenheims Norman Theuerkauf das Gleichgewicht. © dpa
Moritz Heyer (2.v.l.) war diesmal nicht so zuverlässig wie gewohnt: Dem Defensiv-Allrounder unterliefen im Aufbau viele Fehlpässe.
Moritz Heyer (2.v.l.) war diesmal nicht so zuverlässig wie gewohnt: Dem Defensiv-Allrounder unterliefen im Aufbau viele Fehlpässe. © Witters
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Für Hunt war Gideon Jung in den Kader zurückgekehrt. Der Defensiv-Allrounder kam in Heidenheim aber nicht zum Einsatz.

Hannover ohne sechs zum HSV?

Vor dem Nordduell beim HSV am Sonnabend (13 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) verschärfen sich die Personalsorgen von Hannover 96. Mittelfeldspieler Philipp Ochs zog sich beim 0:3-Heimdebakel gegen Holstein Kiel am Sonntag eine Knieverletzung zu. Eine MRT-Untersuchung soll am Montag weiteren Aufschluss geben.

Besonders groß sind die Sorgen von Trainer Kenan Kocak in der Innenverteidigung. Marcel Franke droht mit einer Gehirnerschütterung auszufallen, er war seinem Teamkollegen Jaka Bijol zusammenprallt. Timo Hübers macht eine Kniestauchung zu schaffen. Und Simon Falette ist nach seiner Gelb-Roten Karte gesperrt.

HSV-Check: Die Pläne mit Stephan Ambrosius und Gideon Jung

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    Ohnehin fehlen werden Linksaußen Franck Evina (Außenbandriss) und Mittelfeld-Routinier Mike Frantz (Muskelriss im Oberschenkel).

    Niederlagen gegen Bayern: VfB zieht mit HSV gleich

    Der HSV könnte bald einen unliebsamen Bundesliga-Rekord los sein. Der VfB Stuttgart kassierte am Sonnabend beim 1:3 gegen Bayern die 65. Niederlage gegen den Rekordmeister. Genauso oft hatte zuvor nur der HSV gegen die Münchner verloren.

    Schon beim Rückspiel Mitte März könnte der VfB endgültig zum Lieblingsgegner des FC Bayern werden. Nur 18-mal konnten sich die Stuttgarter durchsetzen – der HSV immerhin einmal mehr.