Hamburg. Nach seiner Corona-Genesung ist HSV-Verteidiger Ambrosius gegen Aue wieder dabei. Auch Thioune hofft auf Schnelltests.

Als das Vormittagstraining vorbei war, wischte sich Stephan Ambrosius zufrieden den Schweiß von der Stirn und machte sich auf den Weg in die Kabine. „Ich freue mich einfach, wieder dabei zu sein“, sagte der Innenverteidiger, der zuvor als erster HSV-Profi zehn Tage lang wegen einer Corona-Erkrankung ausgefallen war. „Ich weiß nicht, wie ich mich angesteckt habe. Aber Gott sei Dank geht es mir besser“, sagte Ambrosius, der sich ausgerechnet bei seiner ersten Länderspielreise zu den deutschen U-21-Junioren infiziert hatte.

Angst habe der 21-Jährige zwar nicht gehabt, sehr wohl aber große Sorgen, jemand anderen anzustecken. Vor zwei Jahren hatte er für sich, seine Mutter und seinen Bruder Michael eine kleine Wohnung an der Grenze zwischen Lurup und Schenefeld gekauft. Da er seine Familie nun keinem Risiko aussetzen wollte, zog er für anderthalb Wochen in eine Wohnung in der Innenstadt. Dort konnte er nach einer kurzen Pause auch schnell wieder auf einem Fahrradergometer trainieren. „Mir war nur ein bisschen langweilig in der Wohnung. Ich habe dann ziemlich viel gezockt.“

Ambrosius gegen Aue in HSV-Startelf?

Als großer Zocker ist Trainer Daniel Thioune nicht bekannt. Deswegen machte der Coach am Montag kein Geheimnis daraus, dass der genesene Ambrosius direkt wieder beim Nachholspiel gegen Erzgebirge Aue dabei und sogar ein Kandidat für die Startelf sei. „Er war ja nicht über das Maß hinaus krank. Er hatte kein Fieber, keine typischen Symptome“, sagte Thioune, ehe er verriet, dass Ambrosius am Nachmittag noch einmal einen letzten Belastungstest machen werde. „Stephan hat ja richtig gearbeitet, wir haben ihn sehr hoch belastet. Und Fußballspielen wird er nicht verlernt haben.“

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Dass die Corona-Thematik den HSV weiterhin in Atem halten wird, daran hat Thioune keine Zweifel. Gerade deswegen hofft der Coach genau wie Präsident Marcell Jansen, dass der Schnelltest, den der HSV gemeinsam mit der Hamburger Firma sanaGroup seit Wochen testet, bald zur Verfügung steht.

„So ein Schnelltest kann helfen. Der hätte auch vor dem Spiel gegen Aue helfen können, Irritationen auszuräumen“, sagte Thioune, der aber gegen Aue auf geballte Hilfe verzichten muss: Toni Leistner wurde für seine Notbremse in Fürth zwei Spiele gesperrt, wohl nicht zur Verfügung stehen Josha Vagnoman, Tim Leibold (beide Aufbautraining) und Jeremy Dudziak (Schulterverletzung).