Leistner-Sperre steht fest. HSV-Spiel gegen Aue nur noch vor 1000 Fans. „Fußball-Spruch des Jahres“ kommt von Daniel Thioune.

Die HSV-News am Montag, den 19. Oktober 2020:

HSV-Spiel gegen Aue vor 1000 Fans

Das Nachholspiel zwischen dem HSV und Erzgebirge Aue am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) wird vor 1000 Zuschauern stattfinden. Wie der HSV mitteilte, hatte das Gesundheitsamt Altona den Verein über die Beschränkung der Zulassung informiert, nachdem die Stadt die kritische Marke von 50 Neuinfektionen pro Tag auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten hat. Bisher hatte der HSV mit 4500 Fans im Volksparkstadion geplant.

Der Club reagierte nach eigener Aussage umgehend auf die neue Lage und informierte die 4500 Ticketinhaber, wer zu den 1000 Stadionbesuchern zählen wird. Für die Käufer, die nun doch nicht in die Arena dürfen, entstehen keine Zusatzkosten. Sobald ein Heimspiel vor 4500 Zuschauern stattfinden kann, würden diese bei der Vergabe der Eintrittskarten bevorzugt berücksichtigt, heißt es.

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Sperre: Leistner kehrt im Derby zurück

Das DFB-Sportgericht hat HSV-Verteidiger Toni Leistner nach seiner Roten Karte im Spiel gegen Greuther Fürth (1:0) wie erwartet für zwei Spiele gesperrt. Club und Spieler haben dem Urteil bereits zugestimmt, es ist somit rechtskräftig. Damit fehlt Leistner den Hamburgern in den kommenden beiden Heimspielen gegen Erzgebirge Aue (Mittwoch, 18.30 Uhr) und Aufsteiger Würzburger Kickers (Sonnabend, 13 Uhr). Erstmals wieder spielberechtigt ist der Abwehrchef für das Stadtderby gegen den FC St. Pauli (30. Oktober, 18.30 Uhr).

Leistner hatte in der 53. Minute in Fürth einen Platzverweis wegen einer Notbremse kassiert, als er Stürmer Håvard Nielsen kurz vor dem Strafraum mit einem Foul stoppte.

HSV II verpasst Sieg im kleinen Stadtderby gegen St. Pauli

Keine Sieger im kleinen Stadtderby: Der HSV II kam im Regionalligaspiel beim Nachwuchs des FC St. Pauli nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Cemal Sezer brachte St. Pauli im Edmund-Plambeck-Stadion in Norderstedt mit 1:0 in Führung (30. Minute), Robin Meißner glich für den HSV aus (34.). Der frühere Kiezkicker hatte auch den möglichen Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterte aber mehrmals am eingewechselten St.-Pauli-Keeper Malte Schuchardt. Pech hatte auch Moritz Kwarteng, der nur den Pfosten traf (60.).

St. Pauli rückte in der Tabelle der Gruppe Nord mit 13 Punkten aus neun Spielen auf den vierten Platz vor, der HSV II folgt mit einem Punkt weniger auf Rang fünf.

„Fußball-Spruch des Jahres“ kommt von HSV-Trainer Thioune

Den ersten Titel hat sich HSV-Coach Daniel Thioune schon einmal gesichert: Er hat den „Fußball-Spruch des Jahres“ zum Besten gegeben. Das gab die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur, die den Fußball-Kulturpreis 2020 in vier Kategorien vergeben hat, am Montag bekannt.

Der 46 Jahre alte Thioune hatte sich noch als Trainer des Ligarivalen VfL Osnabrück kritisch über jene Clubs geäußert, die im Zusammenhang mit dem Fall Bakery Jatta Einspruch gegen die Wertung ihrer Spiele gegen den Hamburger SV in der 2. Liga einlegten. Jatta, an dessen Identität es Zweifel gegeben hatte, war in diesen Partien zum Einsatz gekommen, die unterlegenen Club hofften auf Punkte am grünen Tisch.

„Wer es nicht schafft, gegen den HSV zu punkten, sollte nicht auf dem Rücken eines Flüchtlings, der niemandem etwas getan hat, versuchen, einen Vorteil herauszuholen, sondern besser auf die eigenen sportlichen Fehler schauen“, hatte der damalige VfL-Trainer Thioune gesagt. Der Spruch stand als einer von elf zur Auswahl.

Die besten Fußball-Sprüche der Saison 2019/20

„Adi, meld dich, wenn du eine Spielunterbrechung brauchst!“

(Angebot von Fans von Eintracht Frankfurt per Transparent an den Trainer, die Androhung von Spielunterbrechungen bei beleidigenden Plakaten gegen Dietmar Hopp taktisch einzusetzen)

„Das hat mit Fußball nichts zu tun... Ohne Fans ist es nicht mal die Hälfte wert.“

(Schiedsrichter Deniz Aytekin, nachdem er das erste Geisterspiel der Bundesliga gepfiffen hatte)

„Das Leben ist kein FC Bayern. Das Leben ist eher wie der Club.“

(Thomas Grethlein, Aufsichtsratsvorsitzender des 1. FC Nürnberg und promovierter Philosoph)

„Der Einzige, den ich gesiezt hab, war Olli Kahn. Ich war Mitte 20 und hatte Angst.“

(Manuel Gräfe über seine Anfangszeit als Bundesliga-Schiedsrichter)

„Die Möglichkeit war da, allen zu zeigen, dass so etwas nicht akzeptiert wird. Nicht in Deutschland. Nicht in der Bundesliga. Nicht in unserem Verein.“

(Kevin Prince-Boateng über die laschen Sanktionen nach den rassistischen Äußerungen des damaligen Schalke-Aufsichtsratschefs Clemens Tönnies)

„Es sind jetzt andere Menschen die Stars, das ist doch auch mal schön.“

(Nils Petersen über die Corona-Zeit)

„Halt die Fresse!“

(Stadionbesucher Jens unterbricht einen Störer der Gedenkminute für die Opfer des Anschlags in Halle vor dem Spiel der DFB-Elf gegen Argentinien)

„Ich habe mal zu meiner Schwester gesagt: Wenn du irgendwann mal einen Mann heiratest, nimm einen Schalker. Den kannst du so oft enttäuschen, wie du willst – der bleibt immer an deiner Seite.“

(Hassan Talib Haji, Journalist und Schalke-Fan)

„Kein Stadionverbot fürs Geschlecht – Fan sein ist ein Menschenrecht“

(Transparent von Fans von Union Berlin nach dem Tod der Iranerin Sahar Khodayari, die sich aus Protest gegen das Verbot von Frauen als Zuschauerinnen beim Männerfußball selbst in Brand gesetzt hatte)

„Wen müssen wir beleidigen, damit über die EU-Grenzpolitik nachgedacht wird?“

(Fans von Bayern München wundern sich im Rahmen der „Causa Hopp“ per Transparent über die Schwerpunktsetzung in der öffentlichen Aufmerksamkeit)

„Wer es nicht schafft, gegen den HSV zu punkten, sollte nicht auf dem Rücken eines Flüchtlings, der niemandem etwas getan hat, versuchen, einen Vorteil herauszuholen, sondern besser auf die eigenen sportlichen Fehler schauen.“

(Der damalige Osnabrücker und jetzige HSV-Trainer Daniel Thioune zum Protest einiger Vereine gegen Spielwertungen aufgrund der Unterstellung gegen HSV-Profi Bakery Jatta, unter falschem Namen eingereist zu sein)

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HSV-Trainer Thioune deutet Personalwechsel für Aue-Spiel an

Vor dem Topspiel der 2. Bundesliga gegen den FC Erzgebirge Aue am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) erwägt HSV-Trainer Daniel Thioune offenbar Umstellungen in seiner Mannschaft. Beim hart erkämpften 1:0-Sieg in Fürth am Sonnabend habe ihm vor allem das Aufbauspiel nicht gefallen, sagte Thioune am Montag in der Pressekonferenz. „Wir haben ein paar Ideen, was wir verbessern können, dass wir vielleicht auch mit anderen Spielern auf dem Platz stehen, um mehr Räume zu besetzen und sicherer im Ballbesitz zu sein. Da müssen wir uns definitiv entwickeln.“

Zudem warnte der Trainer vor der Stärke des kommenden Gegners. Aue, mit sieben Punkten hinter dem HSV (neun) Tabellendritter, hatte am Sonntag den 1. FC Heidenheim mit 2:1 niedergerungen und Thioune vor allem mit dem Konterspiel und bei Standardsituationen beeindruckt: „Da müssen wir hellwach sein.“

Quartett meldet sich beim HSV zurück – einer fehlt

Die Taktik ergebe sich angesichts der angespannten Personalsituation aber fast von selbst. Mit Spielmacher Jeremy Dudziak, der sich in Fürth die Schulter auskugelte, plant Thioune nicht: „Wir haben ihn im Training nicht belastet und werden das wahrscheinlich auch morgen nicht tun. Deswegen wird er am Mittwoch wohl keine Rolle spielen.“

Immerhin: Knapp vier Wochen nach seiner Sprunggelenksverletzung ist Josha Vagnoman ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Der rechte Verteidiger hatte sich im Training einen Riss des Außenbandes und eine Innenbandzerrung zugezogen. Auch Tim Leibold stand am Montag auf dem Platz und absolvierte Teile der Einheit mit. Der Kapitän hatte das Spiel am Sonnabend in Fürth wegen Adduktorenproblemen verpasst und war dort zunächst von Moritz Heyer vertreten worden, der nach der Roten Karte von Toni Leistner aber in die Innenverteidigung gewechselt war.

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Erstmals nach seinen Wadenproblemen war auch Mittelfeldspieler David Kinsombi wieder auf dem Platz. Thioune: „Wir müssen mal gucken, ob die drei eine Option sein können, was ich aber im Moment noch ausschließe.“

Anders verhält es sich im Fall von Stephan Ambrosius. Der Innenverteidiger durfte nach seiner Corona-Infektion erstmals wieder im Kreis der Mannschaft trainieren. Er habe kaum Krankheitssymptome gehabt und werde am Montag einem Belastungstest unterzogen. „Wenn der gut verläuft und die Mediziner grünes Licht geben, wird er gegen Aue dabei sein“, sagte Thioune.

Daniel Thioune über den HSV-Traumstart und das Aue-Spiel

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    Nicht im Training war am Montag Amadou Onana, der Mittelfeld-Youngster erhielt eine Pause.

    Ärger über HSV: Van der Vaart erwog, Elfmeter zu verschießen

    Weil ihn der HSV nicht zum FC Valencia ziehen lassen wollte, hätte Rafael van der Vaart 2007 im Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen beinahe einen Elfmeter absichtlich verschossen. „Ich habe mir den Ball genommen, und ich hatte fünf Sekunden lang den Gedanken, ich schieße das Ding jetzt einfach ganz weit drüber. Dann habe ich gedacht, nein, das kannst du nicht machen“, erzählte der frühere HSV-Star im neuen Podcast der „Hamburger Morgenpost“.

    Aber dann habe er den Ball in die Maschen gehauen, der HSV gewann mit 1:0. Van der Vaart: „Das war Erleichterung pur.“ Die Fans im Volksparkstadion hatten den Niederländer zuvor gnadenlos ausgepfiffen, weil er sich mit einem Trikot des FC Valencia hatte fotografieren lassen, um seinem Wechselwunsch Nachdruck zu verleihen. „Aber ich habe dann vielleicht eines meiner besten Spiele für den HSV gemacht. Nach zehn Minuten waren die Fans wieder leise. Sie haben vielleicht gedacht, leck mich am Arsch, der gibt alles für uns.“

    Das Foto bereut van der Vaart (37) rückblickend. „Natürlich war das schlecht damals, und ich würde es auch jetzt anders machen, aber es macht auch die HSV-Zeit noch schöner, wenn man alles mit dem Verein geteilt hat.“ Van der Vaart spielte von 2005 bis 2008 sowie von 2012 bis 2015 in Hamburg. Vor einem Jahr richtete der Niederländer im Volksparkstadion sein Abschiedsspiel aus.

    HSV II trifft im kleinen Derby auf St. Pauli

    So ruhig wie an diesem Montag dürfte es selbst bei einem kleinen Stadtderby lange nicht mehr gewesen sein: Um 14 Uhr treffen im Norderstedter Edmund-Plambeck-Stadion die zweiten Mannschaften des FC St. Pauli und des HSV aufeinander. Für die Neu-HSVer Marc Hornschuh und Robin Meißner kommt es dabei zum Wiedersehen mit ihrem früheren Team.

    St. Pauli II liegt mit zwölf Punkten aus acht Spielen in der Nordstaffel der Regionalliga Nord auf Rang sieben, der HSV II folgt mit einem Punkt und einem Platz Rückstand.

    Ex-HSV-Nachwuchschef Peters stellt Buch vor

    Der ehemalige HSV-Nachwuchschef Bernhard Peters sieht die Trainerausbildung in Deutschland unter der Leitung von Chefausbilder Daniel Niedzkowski auf einem guten Weg. In der Fußballlehrer-Ausbildung habe ein „sehr großes Umdenken“ stattgefunden, sagte der frühere Direktor Sport am Montag bei der Vorstellung seines neuen Buches „Zwei gegen Eins“ in Stuttgart. „Ich glaube, dass es schon sehr wichtig ist, das schnelle Angriffspressing zu optimieren. Aber du brauchst auch Lösungen, wenn der Gegner sich strukturiert aufgestellt hat. Da wird sehr viel verändert in der Richtung.“

    Das Buch, das er gemeinsam mit Andreas Schumacher, dem Leiter des Leistungsbereichs im Nachwuchszentrum des VfB Stuttgart geschrieben hat, soll dabei helfen. „Wir wollen, dass näher am Spiel trainiert wird“, sagte der 60-jährige Peters. RB Leipzigs Coach Julian Nagelsmann bezeichnete das Buch als Ratgeber „für Trainer aller Altersklassen“. „Das runtergebrochene Zwei gegen Eins entscheidet auf dem Platz sehr häufig darüber, ob du ein Tor erzielst oder nicht.“