Trotz HSV-Bekenntnis: Boldt verhandelt weiter mit AS Rom. Aue peilt in Hamburg Tabellenführung an. 1000-Zuschauer-Grenze bleibt.

Die HSV-News am Dienstag, den 20. Oktober 2020:

  • Hommage an den Volkspark: HSV präsentiert Ausweichtrikot
  • HSV kann vorerst mit 1000 Zuschauern planen
  • Trotz HSV-Bekenntnis: Boldt verhandelt weiter mit AS Rom
  • Aue peilt in Hamburg Tabellenführung an
  • HSV-Abschlusstraining erst am Abend

Hommage an den Volkspark: HSV präsentiert Ausweichtrikot

Auf den ersten Blick sieht es aus wie Grau in Grau. Man braucht schon ein bisschen Fantasie, um zu erahnen, wofür das neue Ausweichtrikot des HSV steht: eine Hommage an das Volksparkstadion. "Und damit auch an diejenigen, die diesen besonderen Ort regelmäßig mit Leben füllen: an alle HSVer aus nah und fern, für die das Volksparkstadion ihre HSV-Heimat darstellt", wie es in der Vereinsmitteilung schwärmerisch heißt.

Die grau melierte Vorderseite des Trikots symbolisiere demnach den Beton. Die Stahlträger und Zäune der Arena fänden sich in den grauen Ärmeln wieder. Der Kragen und die Ärmelabschlüsse in Blau und Weiß stünden für die Sitzplätze in den Vereinsfarben des HSV.

Das neue dritte Jersey ist zum Preis von 89,95 Euro (Kindertrikot: 69,95 Euro) ab sofort im HSV-Onlineshop sowie in den Fanshops des Clubs erhältlich.

Historischer Stoff – das HSV-Trikot im Wandel der (Bundesliga-)Zeit:

HSV kann vorerst mit 1000 Zuschauern planen

Obwohl die kritische Marke von 50 wöchentlichen Neuinfektionen je 100.000 Einwohner am Montag überschritten wurde, will Hamburg die Besucherzahl bei Sportveranstaltungen nicht weiter beschränken. „Wir haben konkret für das Thema Zuschauerregeln keine Veränderung in Aussicht genommen. Das trägt aus unserer Sicht nicht zum Infektionsgeschehen bei. Wir haben keine weitergehenden Einschränkungen ins Auge gefasst“, sagte Sportsenator Andy Grote (SPD) am Dienstag.

Der HSV kann somit für die Heimspiele am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) gegen Erzgebirge Aue und am Sonnabend (13 Uhr) gegen die Würzburger Kickers mit 1000 Fans planen. Diese Grenze, die auch das Konzept der Deutschen Fußball-Liga ab einer Corona-Inzidenz von 35 vorsieht, hatte das zuständige Gesundheitsamt Hamburg-Altona am Montag verhängt. Zuvor hatte der HSV mit 4500 Fans geplant.

Trotz HSV-Bekenntnis: Boldt verhandelt weiter mit AS Rom

HSV-Sportvorstand Jonas Boldt zieht offenbar weiterhin einen Wechsel zur AS Rom in Erwägung. Wie das Portal Sport1 berichtet, hat der 38-Jährige noch für diese Woche weitere Gespräche mit den Vorständen des italienischen Traditionsclubs sowie Vertretern der Eigentümergruppe Friedkin vereinbart.

Erste Verhandlungen hatte Boldt bereits am Sonnabend bestätigt. Dabei soll der 38-Jährige sein Konzept vorgestellt haben. Boldt tendiert nach eigener Aussage allerdings dazu, seinen Vertrag beim HSV über das Saisonende hinaus zu verlängern. „Ich habe mich vor anderthalb Jahren dazu entschlossen, mit dem HSV einen Weg einzuschlagen, hier etwas entwickeln zu wollen. Das sehe ich nach wie vor noch so“, sagte er dem TV-Sender Sky. Es sei sein oberstes Ziel, den HSV weiter zu gestalten.

Nur der HSV? Sportvorstand Jonas Boldt führt Gespräche mit der AS Rom.
Nur der HSV? Sportvorstand Jonas Boldt liebäugelt offenbar mit einem Wechsel zu AS Rom. © imago images/Philipp Szyza | Unbekannt

Für Ende des Monats sind Gespräche mit Aufsichtsratschef Marcell Jansen anberaumt. Boldt war im Sommer vergangenen Jahres von Bayer Leverkusen gekommen. Seit der Trennung vom Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann im Frühjahr bildet er mit Finanzvorstand Frank Wettstein eine Doppelspitze bei der HSV Fußball AG.

Sportlich und finanziell sind Boldts Perspektiven in Rom allemal besser. US-Milliardär Dan Friedkin hatte den italienischen Hauptstadtclub im August für 600 Millionen Euro vom Unternehmer James Pallotta übernommen. Friedkins Sohn Ryan soll die Roma künftig führen – nach Möglichkeit in die Champions League und zu bedeutenden Titeln.

Boldt-Konkurrent Rangnick sagt AS Rom ab

Derweil hat Boldts Konkurrent Ralf Rangnick ein Engagement bei der AS Rom ausgeschlossen. „Ich verhandle nicht mit ihnen. Ich kann mir nicht vorstellen, dorthin zu gehen“, sagte der frühere Leipzig-Boss in einem Interview mit der spanischen Tageszeitung „El Pais“.

Aue peilt in Hamburg Tabellenführung an

Nach dem 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Heidenheim am Sonntag kommt der FC Erzgebirge Aue mit gehörigem Selbstvertrauen zum Zweitliga-Nachholspiel beim HSV am Mittwoch.  „Es ist ein frühes Spitzenspiel in dieser Saison, und wir sind nicht chancenlos. Wir fahren nach Hamburg, um zu gewinnen und Tabellenführer zu werden“, sagt Aues Stürmer Florian Krüger vor dem Duell zwischen dem Zweiten und Dritten. Sollte es einen Sieger geben, würde der am Spitzenreiter Holstein Kiel vorbeiziehen.

Krügers Sturmpartner Pascal Testroet fordert einen couragierten Auftritt wie gegen Heidenheim: „Wir sind da als Mannschaft 119 Kilometer gelaufen. Wenn wir genauso entschlossen, leidenschaftlich und effektiv auftreten, ist auch in Hamburg wieder etwas drin für uns. Wir müssen uns vor keinem Gegner in der 2. Liga verstecken.“

Während die „Veilchen“ sieben Punkte aus den ersten drei Spielen holten, haben die Hamburger unter ihrem neuen Trainer Daniel Thioune noch keinen einzigen Zähler abgegeben.

HSV-Abschlusstraining erst am Abend

Um seine Mannschaft optimal vorzubereiten, hat HSV-Trainer Daniel Thioune die abschließende Einheit am Dienstag auf 18 Uhr terminiert – zu ungewohnt später Stunde, aber zur gleichen Tageszeit wie das Topspiel am Mittwoch. Je nach Verlauf wird er anschließend seinen Kader benennen.

Thioune hat diverse Ausfälle oder angeschlagene Spieler zu beklagen. Spielmacher Jeremy Dudziak dürfte nach seiner Schulterluxation am Sonnabend beim 1:0-Sieg in Fürth nicht für einen Einsatz infrage kommen. Innenverteidiger Toni Leistner wurde für seine Rote Karte erneut für zwei Ligaspiele gesperrt. Auch mit Tim Leibold (Adduktoren) und Josha Vagnoman (Bänderriss) rechnete Thioune noch nicht, obwohl die beiden Außenverteidiger am Montag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt waren.

Dafür könnte Stephan Ambrosius nach seiner Corona-Erkrankung gleich wieder in die Startelf rücken, um die Abwehr zu stabilisieren.