Überraschungen beim Spielführer und im neuen Mannschaftsrat? Neuer Job für Bernhard Peters. HSV-Torhüter als ganz großer Pechvogel.

Die HSV-News am Montag, den 30. August 2020:

HSV-Podcast diesmal am Dienstag

Der Abendblatt-Podcast "HSV – wir müssen reden" wird in dieser Woche statt montags ausnahmsweise am morgigen Dienstag ausgestrahlt. Der einfache Grund: Der noch geheim gehaltene Gast der neuen Folge hat sich nach dem Trainingslager einen Tag mit seiner Familie erbeten.

Dafür gibt es nach einer längeren Corona-Pause heute vom HSV selbst wieder etwas auf die Ohren. Und in dem Podcast-Format "Pur der HSV" hat Sportdirektor Michael Mutzel mit einigen Anekdoten aufgewartet.

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Mutzel unter Magath "wie ein Dressurpferd"

Gleich zwei drehten sich um die anspruchsvollen Trainingslager unter Felix Magath, die Mutzel als junger Spieler bei Eintracht Frankfurt absolviert hatte. Dabei sind dem 40-Jährigen vor allem die Kraftzirkel der HSV-Legende im Gedächtnis geblieben.

Auch beim VfB Stuttgart ließ Magath Jungprofi Mutzel (am Boden) schwitzen).
Auch beim VfB Stuttgart ließ Magath Jungprofi Mutzel (am Boden) schwitzen). © Imago/Sportfoto Rudel

"Nach dem Trainingslager hat mir meine Jeans nicht mehr gepasst, weil wir so viel trainiert haben", erinnerte sich Mutzel an eine Magath-Vorbereitung in Zypern. Geschadet habe es allerdings nicht. "Wir haben dann eine sehr erfolgreiche Rückrunde gespielt."

Und am Strand von Sylt hätte der auch als "Quälix" berüchtigte Coach die Spieler vor den Augen der Touristen Medizinbälle in die Luft schmeißen und Hantelstangen stemmen lassen. "Da kamen wir uns ein bisschen vor wie die Dressurpferde am Strand", erzählte Mutzel.

Späte Erklärung für Kantersieg des HSV?

Mit einer weiteren Erzählung betrieb Mutzel gleichzeitig ein wenig Geschichtsaufklärung. Auf die Frage seines ehemaligen Mitspielers Maik Franz nach dem legendärsten Mannschaftsabend berichtete Mutzel von einer Sause mit seinen damaligen KSC-Kameraden nach einem Spiel beim HSV.

Das 7:0 gegen den KSC war der höchste Pflichtspielsieg des HSV in den vergangenen zwölf Jahren.
Das 7:0 gegen den KSC war der höchste Pflichtspielsieg des HSV in den vergangenen zwölf Jahren. © Imago/Sven Simon

"Bei uns ging es um nichts mehr, aber der HSV konnte noch ins internationale Geschäft einziehen", erinnerte sich Mutzel an die "7:0-Klatsche" am letzten Spieltag der Saison 2007/08, durch die der HSV seinem scheidenden Trainer Huub Stevens tatsächlich den Einzug in den Uefa-Cup bescherte.

"Ich bin ganz ehrlich: Wir hatten irgendwie schon mehr damit zu tun, was wir abends nach dem Spiel machen, als dass wir uns noch auf das Spiel konzentriert haben", gestand Mutzel nun mit dem Abstand von zwölf Jahren. "Und das hat man dann leider auch gemerkt."

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Karlsruhes Trainer Edmund Becker habe die Schmach zwar "nicht so gut verarbeiten" können. Die Spieler seien dann in Hamburg aber dennoch "ein bisschen um die Häuser gezogen", so Mutzel: "Dieser Abend war dann trotz dieser Niederlage gut, weil wir eine super Saison gespielt hatten."

Trost-Würstchen nach der HSV-Klatsche

Am 17. Mai 2008 ließen der dreifache Torschütze Paolo Guerrero (v.l.) und der HSV den KSC um Torhüter Markus Miller und Maik Franz ganz alt aussehen.
Am 17. Mai 2008 ließen der dreifache Torschütze Paolo Guerrero (v.l.) und der HSV den KSC um Torhüter Markus Miller und Maik Franz ganz alt aussehen. © Imago/Sven Simon

Was Mutzel nicht verriet: Sein noch immer guter Freund Maik Franz stand seinerzeit trotz der Party-Tour am nächsten Morgen pflichtschuldig in einem Hamburger Studio, um mit ausgewählten KSC-Fans Aufnahmen für seine eigene Homepage zu machen – und stellte sich für die gebeutelten Anhänger als Wiedergutmachung an den Würstchengrill.

Grillende Fußballer – ein Szenario, das den HSV-Fans spätestens seit der historischen 2:9-Schmach im April 2013 bei den Bayern irgendwie bekannt vorkommen dürfte …

Peters stützte "Mr. Negativ" Mutzel

Auch über seinen alten Spitznamen "Mr. Negativ" klärte Mutzel im HSV-Podcast auf. Dieser sei ihm vom heutigen KSC-Trainer Christian Eichner verpasst worden, nachdem er als Profi in Karlsruhe durch vermehrte Kritik an Vorgängen beim damaligen Erstligisten auffällig geworden sei.

Gute Freunde kann niemand trennen: Michael Mutzel (l.) und Christian Eichner stiegen 2007 mit dem KSC in die Bundesliga auf.
Gute Freunde kann niemand trennen: Michael Mutzel (l.) und Christian Eichner stiegen 2007 mit dem KSC in die Bundesliga auf. © Picture Alliance

Hinterfragen würde er Dinge auch heute noch verstärkt, sagte Mutzel, der sich in dieser Herangehensweise von einem ehemaligen HSV-Mitarbeiter bestätigt sieht. "Bernhard Peters (Ex-Direktor Sport/Anm.d.Red.; siehe auch unten stehender Eintrag) hat mir mal gesagt, die Jungs, die negativ sind, sind meistens die, die ein bisschen Grips haben", so Mutzel.

Toni Leistner direkt neuer HSV-Kapitän?

Einige Fragen bleiben beim HSV vor dem ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal bei Dynamo Dresden (Montag, 14. September/18.30 Uhr) weiter offen. Wer wird neuer Haupt- und damit Trikotsponsor? Wie wird das Stadion künftig heißen? Und wer führt die Mannschaft überhaupt als Kapitän aufs Feld?

Nach zwei Jahren scheint Aaron Hunt (33) ein wenig amtsmüde zu sein. Zumindest ließ er zuletzt verlauten, nicht mehr an der Binde zu hängen und diese ohne Murren weiterzureichen, sollte sich Daniel Thioune auf einen anderen Profi festlegen. Nun deutete der neue HSV-Trainer allerdings an, diese Entscheidung noch weiter aufschieben zu wollen.

"Ich will das zu einem relativ späten Zeitpunkt machen, weil wir ja ein paar Spieler dazubekommen haben, die Verantwortung übernehmen können und sollten", sagte Thioune zum Abschluss des Trainingslagers in Bad Häring. Dabei dachte der 46-Jährige neben Klaus Gjasula (30) und Simon Terodde (32) vor allem auch an den dritten erfahrenen Neuzugang Toni Leistner.

Sieht sich selbst als Führungsspieler: HSV-Neuzugang Toni Leistner (l., mit Lukas Hinterseer).
Sieht sich selbst als Führungsspieler: HSV-Neuzugang Toni Leistner (l., mit Lukas Hinterseer). © Witters

Für den 30-Jährigen wäre die Spielführerbinde zumindest kein unbekanntes Stoff-Objekt. Sowohl bei Union Berlin als auch bei Queens Park Rangers war Leistner Kapitän. Beim englischen Zweitligisten bekam er diese Verantwortung sogar ebenfalls direkt nach seinem Wechsel übertragen.

"Wer mich in meinen vorherigen Stationen gesehen hat, der weiß, dass ich gerne vorweg gehe", sagte der neue HSV-Verteidiger nach seiner Vertragsunterschrift über seine Führungsqualitäten. "Dass ich eine Mannschaft führen kann, habe ich direkt in meinem ersten Jahr in England gezeigt."

Worte, die bei Thioune offenbar längst auf offene Ohren gestoßen sind. "Toni ist gierig gegen den Ball, sehr aktiv. Aber er ist vor allem auch in der Lage, eine junge Mannschaft zu führen", sagt der HSV-Trainer über Leistner. "Ich brauchte jemanden auf dem Platz, der sofort da ist, der sofort funktioniert."

Bilder aus dem HSV-Trainingslager:

Im Schatten der Bergriesen: HSV-Trainingslager in Bad Häring

Der HSV macht den Abflug ins Trainingslager: Tim Leibold (l.), Jeremy Dudziak (M.) und Sonny Kittel.
Der HSV macht den Abflug ins Trainingslager: Tim Leibold (l.), Jeremy Dudziak (M.) und Sonny Kittel. © WITTERS | Tim Groothuis
HSV-Kapitän Aaron Hunt und Stürmer Bobby Wood auf dem Weg zum Check-in am Hamburger Flughafen.
HSV-Kapitän Aaron Hunt und Stürmer Bobby Wood auf dem Weg zum Check-in am Hamburger Flughafen. © WITTERS | Tim Groothuis
Blau trifft Grün: Der HSV-Mannschaftsbus fährt am Hotel
Blau trifft Grün: Der HSV-Mannschaftsbus fährt am Hotel "Das Sieben" in Bad Häring vor. © WITTERS | Tim Groothuis
Gut getarnt, trotzdem erkannt: HSV-Stürmer Lukas Hinterseer bei der Ankunft am Mannschaftshotel.
Gut getarnt, trotzdem erkannt: HSV-Stürmer Lukas Hinterseer bei der Ankunft am Mannschaftshotel. © WITTERS | Tim Groothuis
Xavier Amaechi (l.) und Josha Vagnoman auf dem Weg zum Trainingsplatz.
Xavier Amaechi (l.) und Josha Vagnoman auf dem Weg zum Trainingsplatz. © WITTERS | Tim Groothuis
Aufwärmen für den Aufstieg: In Bad Häring bereitet sich der HSV auf die neue Saison vor.
Aufwärmen für den Aufstieg: In Bad Häring bereitet sich der HSV auf die neue Saison vor. © WITTERS | Tim Groothuis
HSV-Trainer Daniel Thioune (4.  v. l .) versammelt sein Team, um das Trainingslager zu starten. Im Hintergrund das Hotel „Das Sieben“.
HSV-Trainer Daniel Thioune (4.  v. l .) versammelt sein Team, um das Trainingslager zu starten. Im Hintergrund das Hotel „Das Sieben“. © Witters | Tim Groothuis
Tim Leibold und Bakery Jatta warten auf das Startsignal von Trainer Daniel Thioune (v. l. n. r.).
Tim Leibold und Bakery Jatta warten auf das Startsignal von Trainer Daniel Thioune (v. l. n. r.). © WITTERS | Tim Groothuis
HSV-Neuzugang Klaus Gjasula (l.) spielt bei der Planung von Trainer Daniel Thioune für die Defensive eine zentrale Rolle.
HSV-Neuzugang Klaus Gjasula (l.) spielt bei der Planung von Trainer Daniel Thioune für die Defensive eine zentrale Rolle. © WITTERS | Tim Groothuis
Seinen Assistenten Merlin Polzin (l.) brachte der neue HSV-Trainer Daniel Thioune aus Osnabrück mit.
Seinen Assistenten Merlin Polzin (l.) brachte der neue HSV-Trainer Daniel Thioune aus Osnabrück mit. © WITTERS | Tim Groothuis
Der zweite Co-Trainer Hannes Drews rückte dagegen von der zweiten Mannschaft des HSV auf.
Der zweite Co-Trainer Hannes Drews rückte dagegen von der zweiten Mannschaft des HSV auf. © WITTERS | Tim Groothuis
Stürmer Manuel Wintzheimer kehrte nach einem Leih-Jahr beim VfL Bochum zum HSV zurück.
Stürmer Manuel Wintzheimer kehrte nach einem Leih-Jahr beim VfL Bochum zum HSV zurück. © WITTERS | Tim Groothuis
Amadou Onana kam von der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim zum HSV.
Amadou Onana kam von der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim zum HSV. © WITTERS | Tim Groothuis
Xavier Amaechi fristete in seinem ersten HSV-Jahr eher ein Schattendasein.
Xavier Amaechi fristete in seinem ersten HSV-Jahr eher ein Schattendasein. © WITTERS | Tim Groothuis
HSV-Nachwuchsspieler Bryan Hein durfte mit ins Trainingslager reisen.
HSV-Nachwuchsspieler Bryan Hein durfte mit ins Trainingslager reisen. © WITTERS | Tim Groothuis
Flasche leer? Bakery Jatta rannte nach der Corona-Pause seiner Form hinterher.
Flasche leer? Bakery Jatta rannte nach der Corona-Pause seiner Form hinterher. © WITTERS | Tim Groothuis
Der Nachwuchs streckt sich: Josha Vagnoman (l.) hat sich bereits bei den Profis etabliert, Jonah Fabisch (r.) wartet noch auf sein Pflichtspieldebüt.
Der Nachwuchs streckt sich: Josha Vagnoman (l.) hat sich bereits bei den Profis etabliert, Jonah Fabisch (r.) wartet noch auf sein Pflichtspieldebüt. © WITTERS | Tim Groothuis
19-jährige Hoffnungen des HSV: Xavier Amaechi (l.) und Amadou Onana.
19-jährige Hoffnungen des HSV: Xavier Amaechi (l.) und Amadou Onana. © WITTERS | Tim Groothuis
Der Königstransfer: Simon Terodde will nach dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Köln auch den HSV in die Bundesliga schießen.
Der Königstransfer: Simon Terodde will nach dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Köln auch den HSV in die Bundesliga schießen. © WITTERS | Tim Groothuis
HSV-Teammanager Lennart Coerdt (l.) bespricht sich mit Trainer Daniel Thioune.
HSV-Teammanager Lennart Coerdt (l.) bespricht sich mit Trainer Daniel Thioune. © WITTERS | Tim Groothuis
Tim Leibold justiert seine Tracking-Weste, die Daten zur athletischen Leistung übermittelt.
Tim Leibold justiert seine Tracking-Weste, die Daten zur athletischen Leistung übermittelt. © WITTERS | Tim Groothuis
Hier putzt der Profi noch selbst: HSV-Linksverteidiger Tim Leibold reinigt seine Fußballschuhe.
Hier putzt der Profi noch selbst: HSV-Linksverteidiger Tim Leibold reinigt seine Fußballschuhe. © WITTERS | Tim Groothuis
Der neue
Der neue "Reflexionscoach" Martin Daxl (l., im Gespräch mit Sportdirektor Michael Mutzel) soll die HSV-Spieler künftig bei der Potenzial- und Persönlichkeitsentwicklung unterstützen. © WITTERS | Tim Groothuis
Der eine (Kinsombi) führt den HSV gegen Stuttgart als Kapitän an, der andere (Terodde) soll für die Tore sorgen.
Der eine (Kinsombi) führt den HSV gegen Stuttgart als Kapitän an, der andere (Terodde) soll für die Tore sorgen. © Witters | Tim Groothuis
HSV-Dauerbrenner Tim Leibold (r.) machte ein unauffälliges Spiel gegen Stuttgart.
HSV-Dauerbrenner Tim Leibold (r.) machte ein unauffälliges Spiel gegen Stuttgart. © Witters | Tim Groothuis
Simon Terodde gab im Testspiel gegen Stuttgart sein HSV-Debüt.
Simon Terodde gab im Testspiel gegen Stuttgart sein HSV-Debüt. © Witters | Tim Groothuis
Solche Bälle braucht er: Terodde bei seinem Tor für den HSV.
Solche Bälle braucht er: Terodde bei seinem Tor für den HSV. © Witters | Tim Groothuis
HSV-Abwehrtalent Stephan Ambrosius (r., neben Stuttgarts Doppel-Toschütze González) leitete das erste Gegentor durch einen bitteren Ballverlust nahe der Mittellinie ein.
HSV-Abwehrtalent Stephan Ambrosius (r., neben Stuttgarts Doppel-Toschütze González) leitete das erste Gegentor durch einen bitteren Ballverlust nahe der Mittellinie ein. © Witters | Tim Groothuis
HSV-Neuzugang Klaus Gjasula (r.) patzte beim Testspiel gegen den VfB Stuttgart vor dem traumhaften Gegentor aus 60 Metern zum 0:2.
HSV-Neuzugang Klaus Gjasula (r.) patzte beim Testspiel gegen den VfB Stuttgart vor dem traumhaften Gegentor aus 60 Metern zum 0:2. © Witters | Tim Groothuis
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Mannschaftsrat: Thioune denkt an David

Der künftige Spielführer rekrutiert sich in jedem Fall auch dem Mannschaftsrat. Dieser soll mehr oder weniger demokratisch gewählt werden, wobei sich Thioune vorbehalten wollte, das gewählte Gremium durch ein bis zwei Spieler seiner Wahl zu ergänzen.

"Vielleicht tut es auch einem jungen Spieler gut, über ein paar Grenzen zu gehen und Verantwortung zu nehmen", sagte Thioune, wobei er in erster Linie an Innenverteidiger Jonas David dachte.

Beordert Daniel Thioune Jungprofi Jonas David (r.) in den HSV-Mannschaftsrat?
Beordert Daniel Thioune Jungprofi Jonas David (r.) in den HSV-Mannschaftsrat? © Witters

Mit dem 20-Jährigen habe er nach dessen schwachem Spiel gegen den VfB Stuttgart (2:3) ein ernstes Vieraugengespräch geführt und sei begeistert gewesen, wie schnell der Youngster die Erwartungen beim Zu-Null-Spiel gegen Feyenoord Rotterdam (1:0) habe umsetzen können.

Bernhard Peters geht in die USA

Neue Aufgabe auch für Bernhard Peters: Knapp zwei Jahre nach seinem mehr oder weniger freiwilligen Ausscheiden beim HSV wagt der ehemalige Direktor Sport (2014-18) nun ein amerikanisches Abenteuer. Am Montag gab der künftige MLS-Club St. Louis City SC die Verpflichtung des 60-Jährigen als neuen Nachwuchschef bekannt. Eingefädelt hatte den Vertrag Sportdirektor Lutz Pfannenstiel.

Peters zur Seite gestellt wird US- und Europa-Experte Mike Forde. "Mit Bernhard und Mike an meiner Seite bin ich zuversichtlich, dass wir einen Club aufbauen, der zukünftig von der Jugend bis zum Profi über eine Vielzahl an Talenten verfügen und jedes Jahr von neuem auf höchstem Niveau mitspielen wird", sagte Pfannenstiel.

Der frühere Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters war bis Oktober 2018 Direktor Sport und damit Nachwuchschef beim HSV.
Der frühere Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters war bis Oktober 2018 Direktor Sport und damit Nachwuchschef beim HSV. © Imago/Michael Schwarz

St. Louis soll 2022 in die nordamerikanische Major League Soccer (MLS) einsteigen. Pfannenstiel (zuletzt Sportvorstand bei Fortuna Düsseldorf) hatte zuletzt unter anderem geäußert, dass er "auch Spieler wie Götze (Mario Götze, d.Red.) auf dem Schirm hat".

Labbadia erotischer als Gisdol?

Während seiner drei HSV-Ären (einmal als Spieler, zweimal als Trainer)ließ Bruno Labbadia so manches weibliche Herz höher schlagen. Beim Kurznachrichtendienst Twitter hat sich sogar jemand die Mühe gemacht, unter dem Pseudonym "Schöner Bruno" im fiktiven Auftrag des 54-Jährigen zu zwitschern.

Zum "erotischsten Bundesligatrainer" machen Labbadia diese Voraussetzung offensichtlich dennoch nicht. Denn diesen inoffiziellen Titel vergaben die Mitglieder des Portals "Joyclub" (3,5 Millionen Mitglieder) nun an Marco Rose (Borussia Mönchengladbach), gefolgt von Julian Nagelsmann (RB Leipzig) und Peter Bosz (Bayer Leverkusen).

Bruno Labbadia und Hertha BSC wollen gegen den HSV die schmerzhafte 0:4-Testspielpleite vom Wochenende gegen PSV Eindhoven wiedergutmachen.
Bruno Labbadia und Hertha BSC wollen gegen den HSV die schmerzhafte 0:4-Testspielpleite vom Wochenende gegen PSV Eindhoven wiedergutmachen. © Imago/Contrast

Für Labbadia, inzwischen bei Hertha BSC gelandet, blieb als Wiedereinsteiger bei der jährlichen Erotik-Wahl aber immerhin noch Platz sechs. Und damit schnitt der frühere "Hamburger des Jahres" (2015) zumindest besser ab als ein weiterer ehemaliger HSV-Trainer – Markus Gisdol (1. FC Köln) schaffte es nicht in die Top Ten.

HSV könnte Pokaltorhüter etablieren

Ein optischer Labbadia-Vergleich bleibt Daniel Thioune als Zweitliga-Trainer vorerst erspart – dafür kommt es am Sonnabend zum direkten sportlichen und damit wesentlich wichtigeren Duell zwischen den beiden Fußballlehrern. Um 17 Uhr steht dann im Rahmen der Saisoneröffnung das Testspiel gegen Labbadias Hertha im Volksparkstadion an.

Wird Tom Mickel (l., mit Torwarttrainer Kai Rabe) womöglich zumindest beim HSV-Pokaltorhüter der lachende Dritte?
Wird Tom Mickel (l., mit Torwarttrainer Kai Rabe) womöglich zumindest beim HSV-Pokaltorhüter der lachende Dritte? © Witters

Und bei der Generalprobe kann Thioune sich vorstellen, zwei seiner drei Torhüter (Daniel Heuer Fernandes, Julian Pollersbeck, Tom Mickel) Spielzeit zu geben. Allerdings will der Coach auch mit seinen Co-Trainern die Möglichkeit diskutieren, einen der Konkurrenten als exklusiven "Pokaltorhüter" zu installieren.

Der Sommerfahrplan des HSV

Sonntag, 9. August

Volksparkstadion: Testspiel gegen Hansa Rostock (1:0). Torschütze: Stephan Ambrosius (90.).

Freitag, 14. August

Hamburg: Testspiel gegen den VfB Lübeck. Abgesagt wegen eines Corona-Falls beim Gegner.

Donnerstag, 20. August

Hamburg: Testspiel gegen den FC Midtjylland (0:2).

Sonnabend, 22. August

Hamburg: Testspiel gegen Randers FC (1:2). Torschütze: Manuel Wintzheimer (53.).

Montag, 24. bis Sonntag, 30. August

Trainingslager in Bad Häring (Österreich)

Mittwoch, 26. August

Kufstein: Testspiel gegen den VfB Stuttgart (Helden-Cup/2:3). Torschützen: Simon Terodde (43.), Manuel Wintzheimer (66.).

Freitag, 28. August

Kufstein: Testspiel gegen Feyenoord Rotterdam (Helden-Cup/1:0). Torschütze: Manuel Wintzheimer (52.).

Sonnabend, 5. September

Volksparkstadion: Testspiel gegen Hertha BSC (Saisoneröffnung/2:0). Torschützen: Aaron Hunt (7./HE), Lukas Hinterseer (34.).

Montag, 14. September

18.30 Uhr, 1. Hauptrunde im DFB-Pokal: Dynamo Dresden – HSV

Freitag, 18. September

18.30 Uhr, Volksparkstadion: HSV - Fortuna Düsseldorf (Zweite Bundesliga, 1. Spieltag)

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Hertha beim HSV nur mit Rumpftruppe?

Nicht nur beim HSV gibt es indes Ärger um eine Länderspielabstellung (Klaus Gjasula, siehe auch unten stehender Eintrag). Dem kommenden Gegner fehlen momentan gleich neun Nationalspieler. "Das macht die Sache nicht einfacher", sagt Labbadia. Wer wann zurückkommt, ist noch offen.

Laut "Kicker" wollte Hertha zumindest bei den Niederländern Javairo Dilrosun, Deyovaisio Zeefuik und Daishawn Redan von der durch die Fifa corona-bedingt gelockerten Abstellungspflicht Gebrauch machen, da Holland am kommenden Freitag in Belarus antreten.

Das Land zählt zu den Corona-Risikogebieten. Da das Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf angekündigt hat, ab 1. September Rückkehrer aus Risikogebieten in eine fünftägige Quarantäne zu schicken, lehnt Hertha die Abstellung ab.

Die drei Spieler würden im DFB-Pokalspiel bei Eintracht Braunschweig am 11. September benötigt. Das Trio werde nun zum Treffpunkt der Auswahl anreisen, ob sie mit nach Belarus fliegen, bleibt fraglich. "Wir werden keinen Spieler abstellen, wenn es gesundheitliche Bedenken gibt", sagte Manager Michael Preetz.

In jedem Fall bleibt Hertha nur noch das Testspiel beim HSV, bevor es ernst wird. Die Erkenntnisse dürften sich ohne viele Stammkräfte aber in Grenzen halten. "Wir müssen uns steigern, das wissen wir", sagte der neue Torhüter Alexander Schwolow nach der 0:4-Klatsche im Test gegen Eindhoven.

HSV hat drei Wackelkandidaten

Die Vorbereitung auf das Hertha-Spiel beginnt erst am Dienstag. Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager und dem Flug aus München gestern Nachmittag war für die HSV-Profis heute erst einmal frei.

Nächstes Training im Volkspark ist dann wieder am Dienstag um 16 Uhr. Wackelkandidaten für diese Einheit bleiben Aaron Hunt, Simon Terodde (Oberschenkelprobleme) und Ewerton (nach Tumor-OP).

Sicher fehlen werden dem HSV in dieser Woche die Länderspielreisenden Klaus Gjasula (Albanien/Nations League) sowie Josha Vagnoman (U21/EM-Qualifikation).

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HSV-Torhüter Schauer als Pechvogel

Auch die U 21 muss in den kommenden Wochen umdisponieren. Denn Torhüter Bennett Schauer verletzte sich am Sonntag beim 3:2-Sieg im Testspiel gegen Werder Bremen II schwer.

Nach Abendblatt-Informationen zog sich der 21-Jährige einen Knöchelbruch, einen Syndesmosebandriss, einen Wadenbeinbruch und einen Innenbandriss im linken Sprunggelenk zu.

Bennett Schauer hatte im Februar sein Comeback in der Regionalliga Nord gefeiert – nun muss er erneut pausieren.
Bennett Schauer hatte im Februar sein Comeback in der Regionalliga Nord gefeiert – nun muss er erneut pausieren. © Imago/Michael Schwarz

Damit dürfte Pechvogel Schauer erneut wohl mindestens so lange ausfallen wie in der Vorsaison, als er sich in der Sommervorbereitung mit den Profis einen Außenmeniskusanriss zuzog.

Nach rund 100 Tagen hatte sich Schauer Anfang des Jahres endlich wieder ans Regionalligateam herangekämpft, wofür er kürzlich in seinem Jahrgang sogar zum HSV-Spieler der Saison gewählt wurde.

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In den sozialen Netzwerken erhielt Schauer nach seinem Rückschlag umgehend zahlreiche Genesungswünsche, darunter auch die HSV-Kameraden Péter Beke und Maxi Geißen (derzeit vereinslos).