Thioune komplettiert Trainerstab. HSV vereinbart weiteres Testspiel gegen Nordclub. Bundesligist an Pollersbeck interessiert.

Die HSV-News am Donnerstag, den 23. Juli 2020:

Bayern streicht Ex-HSV-Juwel Arp aus Elitekader

Die gute Nachricht für Fiete Arp ist diese: Er darf seinen Urlaub verlängern. Die schlechte: Seine Kollegen vom FC Bayern bereiten sich ohne ihn auf die entscheidende Phase der Champions League vor.

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, spielt Arp in den Planungen von Bayern-Trainer Hansi Flick derzeit keine Rolle. Das einstige HSV-Ausnahmetalent soll stattdessen erst Anfang August mit der zweiten Mannschaft in die Vorbereitung starten.

Arp (20) war vor einem Jahr vom HSV zu den Bayern gewechselt. Auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz in der Bundesligamannschaft des deutschen Rekordmeisters wartet er bis heute, auch weil ihn immer wieder Verletzungen zurückwarfen. Unterm Strich stehen zwölf Einsätze für die zweite Mannschaft mit drei Toren und immerhin die Meisterschaft in der 3. Liga.

In der Hierarchie der Bayern-Stürmer aber sind inzwischen Joshua Zirkzee (19) und Malik Tillmann (18) an Arp vorbeigezogen. Beide waren beim Trainingsstart der Profis dabei und sind somit als Ersatz für Bundesliga-Torschützenkönig Robert Lewandowski eingeplant.

HSV testet auch gegen Hansa Rostock

Am Sonntag, den 9. August bekommt der neue HSV-Trainer Daniel Thioune einen ersten Zwischenstand seiner bisherigen Arbeit. Für diesen Tag hat der Club ein Testspiel gegen Drittligist Hansa Rostock vereinbart. Die Partie wird um 15 Uhr unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Hamburg ausgetragen.

Rostock nimmt bereits am kommenden Montag die Vorbereitung auf die neue Saison auf, der HSV am 3. August. Ein weiteres Testspiel wollen die Hamburger am Freitag, den 14. August gegen Drittliga-Aufsteiger VfB Lübeck bestreiten.

Stuttgart will angeblich HSV-Torhüter Pollersbeck

Auch wenn Julian Pollersbeck gegen Ende der Saison völlig unverhofft wieder zur Nummer eins befördert wurde: Für den Torhüter scheint es trotz Vertrags bis 2021 beim HSV keine Zukunft zu geben, da sind sich Spieler und Verein offenbar einig.

Jetzt könnte sich für den früheren U-21-Europameister die Chance zur Rückkehr in die Bundesliga ergeben. Wie der "Kicker" berichtet, hat Aufsteiger VfB Stuttgart Interesse an Pollersbeck (25) angemeldet. Eine "erste Kontaktaufnahme" zu seinem Berater, dem Branchenschwergewicht Roger Wittmann, habe es bereits gegeben.

HSV-Torwart Julian Pollersbeck könnte in die Bundesliga zurückkehren.
HSV-Torwart Julian Pollersbeck könnte in die Bundesliga zurückkehren. © dpa | Tom Weller

Stuttgart würde eigentlich gern den bisher von 1899 Hoffenheim ausgeliehenen Gregor Kobel fest verpflichten, doch die Verhandlungen stocken. Pollersbeck wäre demnach die B-Lösung – aber würde den VfB wohl deutlich weniger Ablöse kosten als die fünf Millionen Euro, die Hoffenheim für Kobel (22) aufgerufen hat, dessen Vertrag ebenfalls noch ein Jahr gilt.

Aber zu verschenken braucht der HSV Pollersbeck auch nicht. Union Berlin gilt ebenfalls als potenzieller Abnehmer, nachdem Rafal Gikiewicz zum FC Augsburg weitergezogen ist. In der vergangenen Saison hatte Pollersbeck seinen Stammplatz an Daniel Heuer Fernandes verloren und war zwischenzeitlich sogar nur die Nummer drei. Zudem hatte er mit Verletzungen zu kämpfen. Trainer Dieter Hecking vertraute erst in der Saisonendphase wieder Pollersbeck und ließ ihn die letzten sechs Partien spielen.

Antisemitisch? Fürth distanziert sich von Ex-HSV-Profi Mavraj

Der frühere HSV-Profi Mergim Mavraj von Zweitligist SpVgg Greuther Fürth hat mit einem Instagram-Post für Irritationen gesorgt. Der in Hanau geborene albanische Nationalspieler hatte laut "Nürnberger Zeitung" vor wenigen Tagen ein Bild mit dem Hashtag #FreePalestine veröffentlicht. Darauf war der Grundriss der Staaten Israel und Palästina mit Blumen bedeckt, allerdings wurde Israel als Staat nicht explizit benannt.

Daniela Eisenstein, Direktorin des Jüdischen Museums Franken, bezeichnete Mavrajs Post als „antisemitisch. Das Verhalten von Mergim Mavraj ist inakzeptabel. Seine Botschaft negiert das Existenzrecht Israels“. Auch Fürth distanzierte sich in einer Stellungnahme. Auf Nachfrage der "Nürnberger Nachrichten" sagte der 34-Jährige: „Der Rückschluss, ich sei Antisemit, ist in unseren Zeiten primitiv.“ Ihm sei es darum gegangen, „dass Israel und Palästina den gleichen Anspruch haben, auf der Weltkarte zu sein. Ich habe Israel nicht die Existenzberechtigung abgesprochen“.

Auslöser für den jüngsten Post, den der Abwehrspieler mittlerweile wieder entfernt hat, war laut Mavraj die Entfernung des Staates Palästina auf Online-Landkarten von Google und Apple. Die britische Zeitung "The Independent" hatte bereits vor einigen Tagen herausgefunden, dass Palästina aufgrund der unklaren politischen Lage dort noch nie explizit als Staat aufgeführt wurde.

Thioune befördert HSV-II-Coach Drews zu den Profis

Der neue HSV-Coach Daniel Thioune (46) hat seinen Trainerstab komplettiert. Hannes Drews (38), bisher für die zweite Mannschaft in der Regionalliga verantwortlich, wird als Co-Trainer zu den Profis befördert. Das gab der HSV am Donnerstag bekannt.

„Hannes und ich stehen seit unserem gemeinsamen Lehrgang zur UEFA-Pro-Lizenz in einem regelmäßigen Austausch“, sagte Thioune: „Ich schätze Hannes’ Expertise sehr, und wir haben nach und nach ein Vertrauensverhältnis aufgebaut.“ Thioune und Drews absolvierten 2016 gemeinsam den Lehrgang zum Fußballlehrer.

Hannes Drews, bisher Trainer der zweiten HSV-Mannschaft, wird zu den Profis befördert.
Hannes Drews, bisher Trainer der zweiten HSV-Mannschaft, wird zu den Profis befördert. © dpa | Oliver Jensen

Der frühere Auer Cheftrainer Drews, der vor einem Jahr zum HSV gekommen war, soll noch bis Anfang August das Regionalliga-Team trainieren und dann zusammen mit seinem neuen Amtskollegen Merlin Polzin und Torwarttrainer Kai Rabe in die Vorbereitung der Profis einsteigen.

Die bisherigen Co-Trainer Dirk Bremser und Tobias Schweinsteiger, die Thiounes Vorgänger Dieter Hecking zum HSV geholt hatte, scheiden aus. „Daniel Thioune und ich hatten mehrere gute Einzelgespräche mit Dirk und Tobias. In denen sind wir zur Erkenntnis gekommen, bei der Besetzung des zweiten Co-Trainer-Postens den Weg zu gehen, der eine noch engere Verzahnung mit unserer Nachwuchsabteilung verspricht“, sagte Sportvorstand Jonas Boldt, der laut Verein beide bisherigen Assistenten „angemessen verabschiedet“ habe.

Bayern II will angeblich Schweinsteiger vom HSV holen

Hat sich Tobias Schweinsteiger beim HSV für einen Cheftrainer-Posten qualifiziert? Der bisherige Hamburger Co-Trainer könnte nach "Bild"-Informationen die Drittligamannschaft des FC Bayern München übernehmen. Deren bisheriger Coach Sebastian Hoeneß hatte mit dem Nachwuchsteam des deutschen Meisters die Saison als Tabellenerster abgeschlossen und ist so ins Visier von Bundesligaclub 1899 Hoffenheim geraten.

Tobias Schweinsteiger (38), älterer Bruder des früheren Bayern-Stars Bastian Schweinsteiger (35), war bereits in der Saison 2017/18 als Assistenzcoach für die zweite Bayern-Mannschaft tätig, damals noch in der Regionalliga. Zwischen 2012 und 2015 stand er zudem 72-mal als Stürmer für die Münchner Reserve auf dem Platz.

Dem Stab des neuen HSV-Chefcoachs Daniel Thioune wird Schweinsteiger nicht mehr angehören. Vor zwei Wochen nahm er seine Ausbildung zum Fußballlehrer auf.

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Köln kündigt Vertragsverlängerung mit Ex-HSV-Coach Gisdol an

Sport-Geschäftsführer Horst Heldt vom Bundesligisten 1. FC Köln hat für den teils kritisch betrachteten Markus Gisdol geworben und die bevorstehende Vertragsverlängerung mit dem früheren HSV-Trainer vehement verteidigt. „Wir sind absolut überzeugt von dieser Entscheidung. Und wir nehmen uns das Recht heraus, dies am besten bewerten zu können, weil wir die Arbeit von Markus täglich erleben“, sagte der 50-Jährige dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Gisdol, dessen aktueller Vertrag bis 2021 läuft, wird bis 2023 verlängern – obwohl die Mannschaft nach der Corona-Pause kein einziges Spiel gewonnen und in dieser Zeit meist schwache Leistungen abgeliefert hat. Nur der Zeitpunkt der Verkündung ist noch offen. Man wolle „Kontinuität im Verein“, sagte Heldt: „Man muss sich fragen, warum der FC in den vergangenen 20, 25 Jahren sechsmal abgestiegen ist und was andere vielleicht besser gemacht haben: Kontinuität auf den Schlüsselpositionen ist eine gute Basis, um zu wachsen. Sie ist ein Baustein für den Erfolg.“

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Der 50-jährige Gisdol war im November als Nachfolger des glücklosen Achim Beierlorzer verpflichtet worden. Mit dem neuen Coach an der Seitenlinie gelang der Klassenerhalt, aufgrund der schlechten Phase zum Saisonende wurde Gisdols Arbeit jedoch teils skeptisch gesehen. Die Geschäftsführung habe allerdings „registriert, dass Markus sehr viel von dem liefert, was uns für die kommenden Jahre wichtig ist“, betonte Heldt: „Er hat nicht nur bewiesen, dass er eine Mannschaft aus dem Schlamassel befreien kann, sondern auch seine Führungsstärke hat uns beeindruckt.“

HSV-Torwart Heuer Fernandes muss umziehen

Land unter bei Daniel Heuer Fernandes: Die Wohnung des HSV-Torhüters auf der Uhlenhorst ist nach einem Wasserrohrbruch derzeit unbewohnbar, wie die "Bild"-Zeitung schreibt. Heuer Fernandes (27) sei deshalb in eine Wohnung in einem ehemaligen Luftschutzbunker nahe der Elbe umgezogen. Wie lange er dort wohnen bleibe und ob er in seine bisherige Wohnung zurückkehre, sei unklar.