Hamburg. Der HSV verliert das Fernduell um die Relegation gegen Heidenheim nach einem erschütternden Auftritt. Van Drongelen schwer verletzt.
Gute Nacht, HSV! Es wäre so einfach gewesen, die Relegation zu erreichen. Doch die Hamburger ließen die Steilvorlage von Arminia Bielefeld, das 3:0 gegen den Tabellendritten Heidenheim gewann, ungenutzt, und verloren ebenfalls mit 1:5 zu Hause gegen den SV Sandhausen. Für die Schlusspointe sorgte der Ex-Hamburger Dennis Diekmeier, der in der Nachspielzeit sein zweites Profitor ausgerechnet im Volkspark erzielte.
Damit bleibt der HSV ein weiteres Jahr zweitklassig – und das völlig verdient. Denn der Club aus dem Volkspark wurde in diesem Sonntag gedemütigt. Es war ein Offenbarungseid, den die Hanseaten in ihrem Finale um den Aufstieg ablieferten.
Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking agierte behäbig und ideenlos. Es war ein erschütternder Auftritt des vermeintlichen Favoriten, der nun einmal mehr vor einem Scherbenhaufen steht. Es ist nicht auszuschließen, dass die Verantwortlichen trotz des wegen der Corona-Krise momentan stillstehenden Transfermarktes nun einen Komplettumbruch vollziehen werden.
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HSV: Kreuzbandriss bei van Drongelen
Der letzte Spieltag der Saison wurde vor allem für Abwehrspieler Rick van Drongelen ein Horrorspiel. Nach seinem Eigentor in der Anfangsphase (13.) hob der Niederländer beim zweiten Gegentreffer unnötig das Abseits auf. Weitere zehn Minuten später verletzte er sich schwer am linken Knie. Mit Verdacht auf Kreuzbandriss wurde der Niederländer früh ausgewechselt (35.). Noch am Abend bestätigte sich die Diagnose bei einer Untersuchung im UKE. Der Verteidiger wird damit rund zehn Monate ausfallen.
Für van Drongelen kam Bakery Jatta ins Spiel. Hecking korrigierte daraufhin sein anfängliches Experiment einer Dreierkette und stellte auf eine Viererkette um. Zuvor war bereits Rechtsaußen Jan Gyamerah wegen einer Verletzung an der Leiste durch Josha Vagnoman ersetzt worden (24.).
Und auch Dauerpatient Ewerton blieb zur Pause mutmaßlich wegen einer Blessur in der Kabine, er wurde durch Youngster Stephan Ambrosius ersetzt. Kurz vor Schluss zog sich dann auch noch Gideon Jung eine Oberschenkelverletzung zu, für ihn kam David Kinsombi (82.).
HSV versagt im Kampf um die Relegation
Die Rechnung, wie der HSV doch noch in die Relegation hätte einziehen können, war denkbar einfach. Die Hamburger mussten gegen Sandhausen lediglich einen Punkt mehr holen als Heidenheim in Bielefeld.
Doch einmal mehr versagte der HSV, wenn es drauf ankommt, und spielte mit reichlich Angst in der Hose. Van Drongelens Eigentor und der Treffer von Sandhausens Behrens (22.) stellten schnell die Weichen auf Niederlage. Nach Hunts wuchtig verwandeltem Elfmeter (62.) keimte noch einmal so etwas wie Hoffnung auf.
Diekmeier trifft zum HSV-Debakel
Wer nun allerdings dachte, der HSV würde endlich seine Normalform an den Tag legen, sah sich getäuscht. Die Leistung der Hecking-Elf blieb auf unterirdischem Niveau. Die Mannschaft zerfiel in alle Einzelteile und Sandhausen demütigte den vermeintlich großen HSV mit einem Tor nach dem anderen.
Als dann auch noch der im Strafraum sträflich alleine gelassene Dennis Diekmeier mit einem herrlichen Schlenzer zum 5:1 für die Gäste traf, war das Debakel für den HSV perfekt.
Die Statistik
- HSV: Pollersbeck – Jung (82. Kinsombi), van Drongelen (35. Jatta), Ewerton (46. Ambrosius) – Gyamerah (24. Vagnoman), Fein, Leibold – Dudziak, Hunt, Harnik (46. Kittel) – Pohjanpalo. – Trainer: Hecking
- Sandhausen: Fraisl (89. Wulle) – Verlaat, Kister, Schirow – Diekmeier, Taffertshofer (72. Frey), Linsmayer, Paqarada – Biada (72. Türpitz) – Behrens (89. Bouhaddouz), Scheu (78. Engels). – Trainer: Koschinat
- Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)
- Tore: 0:1 van Drongelen (13.), 0:2 Behrens (22.), 1:2 Hunt (62./Elfmeter), 1:3 Behrens (84./Elfmeter), 1:4 Engels (89.), 1:5 Diekmeier (90. +3)
- Torschüsse: 8:12
- Ecken: 6:3
- Ballbesitz: 65:35 %