Fiete Arp muss nach Treffer zwei Rückschläge verkraften. Uneingeschränktes Glück dagegen für ein aktuelles HSV-Talent.

Die HSV-News am Sonnabend, den 6. Juni 2020:

HSV könnte an Bielefeld rankommen

Sieh an, auch Arminia Bielefeld zeigt im Aufstiegskampf Schwächen: Der Tabellenführer kam am Sonnabend auf der eigenen Alm gegen Abstiegskandidat Nürnberg trotz guter Chancen nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus.

Was anfangen mit dem Punktgewinn? Bielefeld-Coach Neuhaus (r.) im Körpersprachen-Duell mit Nürnbergs Philipp Heise.
Was anfangen mit dem Punktgewinn? Bielefeld-Coach Neuhaus (r.) im Körpersprachen-Duell mit Nürnbergs Philipp Heise. © Getty Images

Damit wartet die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus nach der Corona-Pause weiter auf den ersten Heimsieg. Schon gegen den VfL Osnabrück hatte es nur ein 1:1 gegeben.

Mit 57 Punkten hat Arminia dennoch weiter komfortable acht Punkte Vorsprung auf den HSV, der den Rückstand mit einem Sieg in Kiel allerdings auf fünf Punkte verkürzen könnte.

Bielefeld hält jedoch wiederum noch ein Nachholspiel gegen Dynamo Dresden in der Hinterhand. Die Sachsen meldeten sich ihrerseits mit einem späten 3:2-Sieg bei Wehen-Wiesbaden zurück.

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Arp trifft und verletzt sich

Erfolgreicher Drittliga-Spieltag für Fiete Arp und Aaron Opoku: Beiden vom HSV ausgebildeten Offensivspielern gelang für ihre aktuellen Teams am Sonnabend jeweils die 1:0-Führung.

Da dankte er noch dem Himmel: Ex-HSV-Talent Arp (r.) nach seinem dritten Treffer für Bayerns U21.
Da dankte er noch dem Himmel: Ex-HSV-Talent Arp (r.) nach seinem dritten Treffer für Bayerns U21. © Getty Images

Während Leih-Spieler Opoku für Hansa Rostock beim SV Meppen bereits in der 8. Minute traf, legte Arp im Parallelspiel seines FC Bayern München II bei Eintracht Braunschweig (Endstand: 1:1) nur eine Minute später nach.

Für die einst so große HSV-Hoffnung war es seit seinem Wechsel im vergangenen Sommer das dritte Tor für den Nachwuchs des Rekordmeisters. Allerdings bezahlte Arp sein Erfolgserlebnis teuer: Er verletzte sich bei der Aktion und musste in der 30. Minute ausgewechselt werden.

9. Minute: Fiete Arp (l.) verletzt sich beim 1:0 nach Vorarbeit von Woo.Yeong Jeong.
9. Minute: Fiete Arp (l.) verletzt sich beim 1:0 nach Vorarbeit von Woo.Yeong Jeong. © Getty Images

Jüngste Torschützen: Arp rutscht ab

Und wenige Stunden nach Spielschluss gab es noch eine weitere schlechte Nachricht für Arp: Im Spiel der Bayern-Profis traf Leverkusens Florian Wirtz im Alter von 17 Jahren und 34 Tagen als nun jüngster Spieler der Bundesliga-Geschichte ins Tor.

Durch Wirtz' Treffer zum Endstand von 2:4 wurde Arp in dem entsprechenden Ranking von Platz sieben auf acht zurückgeworfen. Bei seinem Tor-Debüt für den HSV am 28. Oktober 2017 (1:2 bei Hertha BSC) war Arp 17 Jahre, neun Monate und 22 Tage alt.

Die jüngsten Torschützen der Bundesliga-Geschichte

1. Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund)

Am 18. Dezember 2020 im Alter von 16 Jahren und 28 Tagen

2. Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)

Am 6. Juni 2020 im Alter von 17 Jahren, 1 Monat und 3 Tagen

3. Nuri Sahin (Borussia Dortmund)

Am 26. November 2005 - 17 Jahre, 2 Monate und 21 Tagen

4. Julian Draxler (Schalke 04)

Am 1. April 2011 - 17 Jahre, 6 Monate und 12 Tage

5. Timo Werner (VfB Stuttgart)

Am 22. September 2013 - 17 Jahre, 6 Monate und 16 Tage

6. Jamal Musiala (Bayern München)

Am 18. September 2020 - 17 Jahre, 6 Monate, 23 Tage

7. Christian Pulisic (Borussia Dortmund)

Am 17. April 2016 - 17 Jahre, 6 Monate und 30 Tage

8. Lars Ricken (Borussia Dortmund)

Am 11. März 1994 - 17 Jahre, 8 Monate und 1 Tag

9. Ibrahim Tanko (Borussia Dortmund)

Am 1. April 1995 - 17 Jahre, 8 Monate und 7 Tage

10. Jann-Fiete Arp (Hamburger SV)

Am 28. Oktober 2017 - 17 Jahre, 9 Monate und 22 Tage

11. Kai Havertz (Bayer Leverkusen)

Am 2. April 2017 - 17 Jahre, 9 Monate und 25 Tage

12. Mark-Andre Kruska (Borussia Dortmund)

Am 21. Mai 2005 - 17 Jahre, 10 Monate und 22 Tage

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Opoku gelingt sein erster Profi-Doppelpack

Aaron Opoku beim Freudensprung nach seinem ersten Treffer gegen Meppen.
Aaron Opoku beim Freudensprung nach seinem ersten Treffer gegen Meppen. © Imago/Opoku

Flügelflitzer Opoku, der bis Ende Juni an Hansa verliehen ist und seinen HSV-Vertrag gerade erst bis 2024 verlängerte, legte in der 28. Minute sogar noch zum 2:0 und seinem sechsten Saisontreffer nach – der erste Doppelpack des 21-Jährigen in seiner noch jungen Profi-Karriere.

Am Ende stand für Rostock ein 3:0-Sieg, durch den die Mecklenburger ihre Aufstiegshoffnungen aufrecht halten können.

Weniger Glück als Opoku war tags zuvor einem weiteren HSV-Leihspieler beschieden. Manuel Wintzheimer traf für den VfL Bochum beim späteren 2:0-Sieg gegen St. Pauli doppelt, beiden Treffern wurde aber die Anerkennung verweigert.

Bremser wird bei Kiel überschwänglich

Co-Trainer Dirk Bremser hat vor dem Nordderby am Montagabend (20.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) größten Respekt vor Gegner Holstein Kiel geäußert. "Der Verein hat einen herausragenden Weg genommen, richtig vorbildlich", sagte Bremser den Blättern des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags.

"Das gilt infrastrukturell, wenn man sich die neue Tribüne oder das Trainingszentrum anschaut, aber auch in Bezug auf die Mannschaft. Es wurde in Steine und Beine investiert, denn das Team hat eine klare Spielidee." Er erwarte "ein interessantes, attraktives Spiel", sagte Bremser. "Wir wissen, was auf uns zukommt und sind auf alle Eventualitäten vorbereitet."

Extra-Lob für "Supertyp" Kinsombi

Besonderes Lob sprach er dem früheren Kieler Profi David Kinsombi aus, der am vergangenen Wochenende beim 3:2-Sieg gegen Wehen Wiesbaden zwei Tore für den HSV erzielt hatte.

"Kinso ist ein Spieler, den man gern im Team hat, weil er auch als Mensch ein Supertyp ist, aber trotzdem seine Meinung sagt – und das immer auf eine positive Art." Er habe sich darauf eingestellt, "bei einem Verein mit großer Strahlkraft und auch mit vielen Mitbewerbern zu sein", meinte Bremser.

Wehmeyers erster Geburtstag ohne Almuth

Am Sonnabend feiern zwei beliebte HSVer Geburtstag: Außenstürmer Bakery Jatta (vier Saisontreffer) ist nun 22 Jahre alt, Teammanager Bernd Wehmeyer vollendet sein 68. Lebensjahr.

Für Legende "Fummel" (mit dem HSV u.a. Europapokalsieger der Landesmeister 1983) allerdings eine Feier mit großem Wermutstropfen: Es war Wehmeyers erster Geburtstag seit dem Tod seiner geliebten Ehefrau Almuth, die im vergangenen Oktober nach einem Aorta-Riss verstorben war.