Hamburg. Best-Ager-Model und Ehefrau der HSV-Legende Bernd Wehmeyer ist an den Folgen eines Einrisses der Aorta im UKE gestorben.

Bis zuletzt hatte die HSV-Legende gehofft. „Meine Frau ist eine Kämpferin“, sagte Bernd Wehmeyer (67), als seine Frau Almuth am Sonntag wegen eines Einrisses in der Hauptschlagader im UKE operiert werden musste – wegen starker Rückenschmerzen hatte die Familie den Notarzt alarmiert.

Am Ende blieb die medizinische Kunst der UKE-Spezialisten vergebens. Am Mittwoch schlief Almuth Wehmeyer im Alter von nur 65 Jahren im Kreise ihrer Familie ein. „Almuth wurde aus der Blüte ihres Lebens gerissen“, zitiert der HSV seinen Clubmanager auf seiner Homepage. Der Verein kondolierte mit diesen Sätzen: „Almuth Wehmeyer war über Jahrzehnte ein treuer und fröhlicher Gast bei Heimspielen im Volksparkstadion und bei gesellschaftlichen Anlässen. Wir werden Almuth sehr vermissen.“

Almuth Wehmeyer war beim HSV sehr präsent

In der Tat war Almuth Wehmeyer fast immer dabei, wenn ihr Mann für den HSV unterwegs war. Wer die beiden bei Veranstaltungen erlebte, spürte große Harmonie und innige Zweisamkeit. 1993 hatten die beiden geheiratet, das Paar lebte mit den Kindern Caroline und Jan aus ihrer ersten Ehe in Lemsahl-Mellingstedt.

Mit ihrer Rolle ’der Frau an seiner Seite’ hatte Almuth Wehmeyer nie ein Problem, im Gegenteil. „Ich genieße das“, sagte sie im Januar dem Abendblatt bei einem Interview im Hotels Tortue: „Ich war Ski fahren mit Jogi Löw, saß neben Hugh Grant beim FC Fulham und darf Freundschaften mit Menschen wie Uwe Seeler, Stylist Boris Entrup oder Jörg Wontorra pflegen.“

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Wehmeyer war erfolgreiches Best-Ager-Model

Und doch trieb sie sehr wohl ihr eigene berufliche Karriere voran. Vor 16 Jahren, als Frauen im mittleren Alter überhaupt keine Chance auf dem Modellmarkt hatten, bewarb sich Almuth Wehmeyer bei Casting-Agenturen. Mit Erfolg: Almuth Wehmeyer wurde das Gesicht von Kampagnen von großen Unternehmen wie dem Hamburger Flughafen oder Tchibo. Sie war damit, man darf das sagen, einem Trend voraus. Inzwischen haben Frauen im Alter von Almuth Wehmeyer als Silver Models Konjunktur. „Ich tu auf Fotos am liebsten grinsen“, sagte die gebürtige Stuttgarterin mit ihrem schwäbischen Akzent beim Abendblatt-Interview.

Gerade weil sie immer so viel Gesundheit und Lebensfreude ausstrahlte, sorgte die Nachricht ihres plötzlichen Todes für Entsetzen in ihrem Freundeskreis. „Ich kann das gar nicht glauben, wir wollten uns hier in Marbella noch treffen“, sagte TV-Moderator Jörg Wontorra tief erschüttert.

Almuth Wehmeyer klagte plötzlich über Rückenschmerzen

Das Drama begann am Sonntag im Haus der Wehmeyers. „Meine Frau klagte plötzlich über extreme Rückenschmerzen“, sagte Wehmeyer am Dienstag dem Abendblatt. Im UKE wurde ein Einriss der Hauptschlagader diagnostiziert. Professor Stefan Blankenberg, ärztlicher Leiter des Herz- und Gefäßzentrums am UKE, stellte für seine Patientin umgehend ein erfahrenes Team um Aorta-Spezialist Prof. Christian Detter zusammen. Wenige Tage zuvor hatte das Paar noch auf dem Oktoberfest in München zusammen gefeiert. „Das war Glück im Unglück, dass sie so schnell verfügbar waren“, sagte Wehmeyer, in seiner aktiven Zeit dreimal Deutscher Meister und Europapokalsieger mit dem HSV. Der Zustand nach einer mehrstündigen Operation seiner Frau sei „kritisch aber stabil“. Und doch siegte am Ende die Krankheit.

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Dass die Wand des Lebens mitunter dünn wie Pergamentpapier sein kann, hat Wehmeyer selbst erfahren. Im Oktober 2011 spürte er beim Joggen einen Druck im Bereich des Schlüsselbeins. Zum Glück fuhr er ins UKE. Eine Herzarterie war verstopft, ein klassischer Herzinfarkt. Wehmeyer wurde erfolgreich operiert - und erhielt kurz Zeit später die nächste Hiobsbotschaft. Die Ärzte stellten bei den eingehenden Untersuchungen einen erhöhten PSA-Wert im Blut fest, ein Indiz für möglichen Prostatakrebs. Und in der Tat hatte Wehmeyer ein Karzinom im Frühstadium, doch auch diese Operation im Januar 2012 verlief gut. Die Leidenszeit, hat Wehmeyer oft gesagt, habe er nur dank seiner intakten Familie psychisch so gut bewältigt: „Du spürst, da klopft er schon wieder an, der Tod. Zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten.“

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