Hamburg. Der Spielplan ist auf der Seite des HSV – zum Leidwesen des VfB Stuttgart. Auch Verfolger Heidenheim könnte profitieren.

Am 28. Juni wird der HSV Gewissheit haben. Dann steht fest, welche zwei Vereine den Aufstieg in die Bundesliga geschafft haben, wer den Umweg Relegation nehmen muss und welcher Club leer ausgeht. Bis Ende des Monats haben die Hamburger noch fünf Spiele vor der Brust, die darüber entscheiden, ob die Saison erfolgreich war oder eben nicht.

Vieles hängt auch davon ab, wie sich die Aufstiegsrivalen VfB Stuttgart und der 1. FC Heidenheim schlagen. Tabellenführer Arminia Bielefeld ist der Gang ins Fußball-Oberhaus sicherlich nicht mehr zu nehmen. Das Abendblatt verschafft einen Überblick über das Restprogramm der Konkurrenten und wagt eine Einschätzung.

Tabelle:

  • 1. Bielefeld: 56 Punkte
  • 2. Stuttgart: 51 Punkte
  • 3. HSV: 49 Punkte
  • 4. Heidenheim: 48 Punkte

Das Restprogramm des HSV

  • 30. Spieltag: Kiel (H), 8. Juni, Mo.
  • 31. Spieltag: Dresden (A), 12. Juni, Fr.
  • 32. Spieltag: Osnabrück (H), 16. Juni, Di.
  • 33. Spieltag: Heidenheim (A), 21. Juni, So.
  • 34. Spieltag: Sandhausen (H), 28. Juni, So.

Einschätzung: Am 33. Spieltag kommt es zum Schlüsselspiel um den Aufstieg, wenn der HSV beim Tabellenvierten aus Heidenheim antritt. Mit zusätzlich drei Heimspielen haben es die Hamburger in der eigenen Hand, ob die Saison positiv endet. Zweifellos wichtiger als das Restprogramm ist aber, wie die HSV-Profis mit dem eigenen Druck umgehen werden.

Beim jüngsten 3:2-Sieg gegen Wiesbaden war den Spielern ihre Nervosität anzumerken. Ein Phänomen, das man aus den vergangenen Jahren im Volkspark kennt, für das es aber kein Gegenmittel gibt. Es ist nun vor allem die Aufgabe von Trainer Dieter Hecking, der Mannschaft Sicherheit zu vermitteln, damit sie wieder befreit aufspielen kann.

Der HSV ringt Wehen nieder:

HSV erkämpft sich Heimsieg gegen Wiesbaden nach Rückstand

Torschützen unter sich: David Kinsombi (r.) und Joel Pohjanpalo haben mit ihren Toren das Spiel für den HSV gegen Wiesbaden gedreht.
Torschützen unter sich: David Kinsombi (r.) und Joel Pohjanpalo haben mit ihren Toren das Spiel für den HSV gegen Wiesbaden gedreht. © Witters
Klasse Schusshaltung: David Kinsombi bei seinem sehenswerten Ausgleichstreffer. Der Offensivmann avancierte mit einem Doppelpack beim 3:2-Heimsieg gegen Wiesbaden zum Matchwinner.
Klasse Schusshaltung: David Kinsombi bei seinem sehenswerten Ausgleichstreffer. Der Offensivmann avancierte mit einem Doppelpack beim 3:2-Heimsieg gegen Wiesbaden zum Matchwinner. © Witters
Kinsombis zweiter Streich: Das Siegtor gegen Kellerkind Wehen Wiesbaden.
Kinsombis zweiter Streich: Das Siegtor gegen Kellerkind Wehen Wiesbaden. © Witters
Julian Pollersbeck feierte sein Saisondebüt. Beim ersten Gegentor, einem Traumtor von Wiesbadens Torjäger Schäffler, war er machtlos.
Julian Pollersbeck feierte sein Saisondebüt. Beim ersten Gegentor, einem Traumtor von Wiesbadens Torjäger Schäffler, war er machtlos. © Witters
HSV-Verteidiger Timo Letschert (l., neben Wiesbadens Doppel-Torschütze Schäffler) erwischte einen gebrauchten Nachmittag: Der Niederländer verschuldete beide Gegentore.
HSV-Verteidiger Timo Letschert (l., neben Wiesbadens Doppel-Torschütze Schäffler) erwischte einen gebrauchten Nachmittag: Der Niederländer verschuldete beide Gegentore. © Witters
Letscherts Landsmann, HSV-Innenverteidiger Rick van Drongelen, wirkte wieder nicht sicher, war aber diesmal zumindest nicht an den Gegentoren beteiligt.
Letscherts Landsmann, HSV-Innenverteidiger Rick van Drongelen, wirkte wieder nicht sicher, war aber diesmal zumindest nicht an den Gegentoren beteiligt. © Witters
Wirbt Topscorer Sonny Kittel etwa um eine Teilnahme beim Maskenball?
Wirbt Topscorer Sonny Kittel etwa um eine Teilnahme beim Maskenball? © Witters
Der angeschlagene Jeremy Dudziak brachte nach seiner Einwechslung die Wende für den HSV. Seine wendigen Haken haben Bundesliganiveau.
Der angeschlagene Jeremy Dudziak brachte nach seiner Einwechslung die Wende für den HSV. Seine wendigen Haken haben Bundesliganiveau. © Witters
HSV-Kapitän Aaron Hunt war auf dem Platz nur durch Fouls zu stoppen.
HSV-Kapitän Aaron Hunt war auf dem Platz nur durch Fouls zu stoppen. © Witters
HSV-Trainer Dieter Hecking wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte: Bei Matchwinner David Kinsombi.
HSV-Trainer Dieter Hecking wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte: Bei Matchwinner David Kinsombi. © Witters
Youngster Josha Vagnoman versuchte es auch einmal mit einem strammen Distanzschuss.
Youngster Josha Vagnoman versuchte es auch einmal mit einem strammen Distanzschuss. © Witters
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Das Restprogramm des VfB Stuttgart

  • 30. Spieltag: Osnabrück (H), 7. Juni, So.
  • 31. Spieltag: Karlsruhe (A), 14. Juni, So.
  • 32. Spieltag: Sandhausen (H), 17. Juni, Mi.
  • 33. Spieltag: Nürnberg (A), 21. Juni, So.
  • 34. Spieltag: Darmstadt (H), 28. Juni, So.

Einschätzung: Ein vom Prinzip her machbares Restprogramm wird auch beim VfB im Kopf entschieden. Ein Vorteil für den HSV könnte sein, dass Stuttgart am 31. und 32. Spieltag erst zwei Tage beziehungsweise einen Tag nach den Hanseaten antritt. Gelingt es den Hamburgern vorzulegen und vorübergehend am VfB vorbeizuziehen, könnten sich diese Partien als Nervenspiele für den Tabellenzweiten erweisen.

Mehr zum Thema:

Das Restprogramm von Heidenheim

  • 30. Spieltag: Hannover (A), 7. Juni, So.
  • 31. Spieltag: Regensburg (H), 13. Juni, Sa.
  • 32. Spieltag: Fürth (A), 16. Juni, Di.
  • 33. Spieltag: HSV (H), 21. Juni, So.
  • 34. Spieltag: Bielefeld (A), 28. Juni, So.

Einschätzung: Anders als die Konkurrenz aus Stuttgart und Hamburg verspürt Heidenheim keinen Druck. Punktet die Elf von Trainer Frank Schmidt am vorletzten Spieltag zu Hause gegen den HSV, könnte sie in der Tabelle noch überraschend unter die ersten drei rutschen. Denn in den übrigen Partien dürfte Heidenheim seine Pflicht erfüllen.

Die Mannschaft ist seit dem 22. Spieltag der formstärkste Zweitligist nach Darmstadt und Bielefeld und holte in diesem Zeitraum alleine fünf Punkte mehr als der HSV. Als glücklicher Umstand könnte sich erweisen, dass Heidenheim erst am 34. Spieltag auf Tabellenführer Bielefeld trifft, der dann schon in Feierlaune sein könnte.

Das Restprogramm von Bielefeld

  • 30. Spieltag: Nürnberg (H), 6. Juni, Sa.
  • 31. Spieltag: Sandhausen (A), 12. Juni, Fr.
  • 28. Spieltag (Nachholspiel): Dresden (H), 15. Juni, Mo.
  • 32. Spieltag: Darmstadt (H), 18. Juni, Do.
  • 33. Spieltag: Karlsruhe (A), 21. Juni, So.
  • 34. Spieltag: Heidenheim (H), 28. Juni, So.

Einschätzung: Bielefeld ist der Aufstieg nicht mehr zu nehmen.