Hamburg. Sonnabend wurde der HSV-Offensivspieler zum ersten Mal Papa – nur ein Tor fehlte. Was der fünffache Vater Dieter Hecking sagte.
Es fehlten nur ein paar Zentimeter, und Sonny Kittel wäre das perfekte Wochenende geglückt. Die zweite Halbzeit des Topspiels gegen Arminia Bielefeld war gerade ein paar Sekunden alt, als Kittel nach einem langen Ball von Timo Letschert aus spitzem Winkel mit einem Volleyschuss nur knapp über die Latte zielte.
Es wäre vermutlich das Tor des Monats geworden. So aber blieb der beste Schütze des HSV bei elf Treffern stehen und ärgerte sich am Ende über zwei verpasste Punkte.
Kittels Ärger sollte aber nur kurz andauern. Schließlich hatte der 27-Jährige zuvor den größten Volltreffer gelandet. Seine Frau brachte am Sonnabend ihr erstes gemeinsames Kind, eine Tochter, zur Welt. „Für mich waren es 24 besondere Stunden“, sagte er nach dem 0:0. „Zunächst die Geburt meiner Tochter, über die ich super glücklich bin, und dann ohne viel Schlaf zum Spiel.“
Hecking wollte Kittel unbedingt spielen lassen
Schon am Freitagabend wurde es ernst. Kittel schrieb eine SMS an Trainer Dieter Hecking und meldete sich für das Abschlusstraining am Sonnabend ab. Nur eine Stunde konnte Kittel im Krankenhaus in der Nacht zum Sonnabend schlafen. Am Nachmittag um 15 Uhr war es dann endlich so weit, und seine Tochter kam zur Welt. Nach der ersten gemeinsamen Nacht ging es dann am Sonntag direkt zur Mannschaft.
„Es war gut für mich, dass Sonny signalisiert hat, dass er für das Spiel bereit ist“, sagte Hecking, der den Topscorer direkt anstelle von Jairo Samperio für die Startelf nominierte.
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Schon vor dem Spiel vor einer Woche in Fürth hatte Hecking damit gerechnet, dass Kittel das Spiel verpasst. Und auch am Wochenende ließ das Mädchen noch etwas auf sich warten. „Ich bin ja selber fünffacher Vater. Von daher weiß ich, dass die Erstgeburt immer etwas länger dauert“, sagte Hecking mit einem Lächeln.
Trotz der Schlaflosigkeit und der vergebenen Chance war der Trainer mit Kittel zufrieden. „Man hat ihm nicht angemerkt, dass bei ihm etwas gefehlt hat.“ Nur Kittel selbst war die Enttäuschung über den verpassten Sieg noch etwas anzumerken. „Es ist schade, dass wir das Spiel nicht gewinnen konnten. Ansonsten wäre ich noch glücklicher.“