Hamburg. Cartoonist spricht HSV-Fans aus der Seele. Bayern holen HSV ein, Haaland nicht. Defensive Hiobsbotschaft. Bielefeld heiß auf den HSV.

Die HSV-News am Montag, den 18. Mai 2020:

HSV-Profis haben zwei Tage trainingsfrei

Das erste Geisterspiel ist gespielt, das Quarantäne-Trainingslager ist passé. Noch am Sonntag trat der HSV-Tross per Charterflug die Rückreise nach Hamburg an.

Dort kehrten die Profis zu ihren Familien zurück, die sie zu Wochenbeginn vorerst ganz für sich haben.

Denn heute und morgen haben die Spieler trainingsfrei, bevor am Mittwoch auf dem HSV-Campus die Vorbereitung auf das Spitzenspiel gegen Arminia Bielefeld am Sonntag (13.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) aufgenommen wird.

Die Bayern holen den HSV ein

Die Bayern haben den HSV eingeholt: Nach dem Sieg bei Union Berlin (2:0) steht der Rekordmeister nun bei 1866 und damit genauso vielen Bundesligaspielen wie der langjährige Nord-Rivale.

Standesgemäß, auch beim Jubel: Die Bayern siegten dank Kimmich (l.) und Lewandowski (r.) mit 2:0 bei Union.
Standesgemäß, auch beim Jubel: Die Bayern siegten dank Kimmich (l.) und Lewandowski (r.) mit 2:0 bei Union. © Witters

Nur Werder Bremen hat bis dato noch mehr Spiele im Oberhaus absolviert als München und Hamburg. Nach Punkten steht der HSV (2733) in der Ewigen Tabelle weiter auf Platz vier hinter dem FCB (3745), dem BVB (2860) und Werder (2842).

Eingeholt werden kann der HSV zumindest in dieser Saison nicht mehr: Aufstiegskonkurrent Stuttgart (Platz fünf/2654 Punkte) kann derzeit zwangsläufig nicht punkten, Gladbach (6./2612) könnte theoretisch nur noch auf 2636 Zähler kommen.

Internationale Pressestimmen zum Bundesliga-Neustart

BBC (England)

"Die deutsche Bundesliga ist am Samstag wieder gestartet und hat einen Einblick gegeben, wie die Premier League und andere Topligen aussehen könnten, wenn sie zurückkommen."

The Guardian (England)

"Der Restart der Bundesliga nach einer neunwöchigen Pause war eine seltsam klinische Sache, die wahrscheinlich eher für ungewohnte Hygiene-Routinen, eine gespenstische Atmosphäre und seltsame Ellbogen-Checks in Erinnerung bleibt."

The Daily Mail (England)

"Besonders in einer Liga mit einer solch lebendigen Fankultur war es eine traurige Angelegenheit. Aber auch unterhaltsam, dieser erste Versuch, Fußball zu spielen in Zeiten des Coronavirus."

De Volkskrant (Niederlande)

"Die Tribünen sind leer, wo sonst die Gelbe Wand schwingt, singt und brüllt. Aber was wahrscheinlich das Wichtigste ist: Der Fußball ist zurück mit Vorbildland Deutschland als Kapitän. Die Welt der Bundesliga muss auch weiterlaufen, sonst rollt aus dem Geldhahn kein klingender Euro mehr. Es mag ein Ersatz ohne Zuschauer sein, aber Ersatz ist besser als nichts."

AD (Niederlande)

"Der Fußball ist zurück, das Fußballgefühl leider noch nicht."

De Telegraaf (Niederlande)

"Einstudierte Tänzchen, Mundschutz und leere Stadien. In Deutschland haben sie einen Weg gefunden, um auf verantwortungsvolle Weise die Bundesliga wieder beginnen zu lassen. Das geschah am Samstag in einer fremden Stimmung."

Gazzetta dello Sport (Italien)

"Der Ball rollt in der Bundesliga wieder. Tore und Show: Wir haben auf euch gewartet! Die Bundesliga wird zur Protagonistin des Weltfußballs."

Tuttosport (Italien)

"Die Bundesliga gibt dem europäischen Fußball den Neustart, einen Neustart mit Atemschutz, Handschuhen und ohne Fans, aber immerhin einen Neubeginn mit dem historischen Ruhr-Derby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04, einem Duell, in dem man wieder einen Eindruck von Normalität nach dem Orkan Coronavirus genießt."

Corriere dello Sport (Italien)

"29 Minuten lang muss man auf das erste Tor in der Coronavirus-Ära warten, die Fußballer feiern, ohne sich zu umarmen. Auch ohne Zuschauer wird das Derby Borussia-Schalke zu einer Show, die fußballhungrige Fans auf der ganzen Welt befriedigt."

Marca (Spanien)

"Glückwunsch Bundesliga! Das Konzept scheint auf den ersten Blick zu greifen, die Fußballfans haben weltweit nach Fußball gelechzt, trotz der Geisterkulissen. Viele hatten eine Vorfreude, als würde die WM beginnen. Deutschland hat den weltweiten Fußballtest eingeführt. Die Bundesliga versüßt uns über die nächsten Wochen das Wochenende."

AS (Spanien)

"Der erste Bundesliga-Spieltag beim Restart lieferte viele Antworten auf die Zweifel bezüglich einer Rückkehr des Fußballs. Es gibt kein Virus, das so viele Emotionen und Leidenschaften wie beim Fußball bremsen kann."

Sport (Spanien)

"Die Bundesliga stillt den Fußballhunger. Die Rückkehr der Bundesliga hat weltweit ein außergewöhnliches Interesse geweckt. Es ist Balsam auf die Wunden der fußballlosen Zeit. Die Bundesliga versüßt uns die Wartezeit auf die spanische Liga, die möglicherweise Mitte Juni wieder startet."

El Mundo Deportivo (Spanien)

"Der Neustart der Bundesliga zeigt, wie der Fußball in der nahen Zukunft sein wird: Es wird gespielt, aber ohne Leidenschaft. Es kehrt eine Liga zurück, aber nicht der Fußball. Die Leidenschaft ist durch die Stille ersetzt worden. Wir müssen uns auf absehbare Zeit an solche Umstände gewöhnen. Es wäre gut gewesen, wenn in der Bundesliga eine Schweigeminute für die Corona-Opfer gehalten worden wäre."

Globoesporte (Brasilien)

"Es darf gejubelt werden! Haaland leitet Neustart der Torfeste in Deutschland ein, fast ohne Umarmungen ... Aber es gab auch jene, die der Freude in Zeiten der Covid-19-Pandemie gesetzte Grenzen vergaßen."

Estadao (Brasilien/Sao Paulo)

"Die Bundesliga hat gezeigt, wie der Sport bei seiner Rückkehr anders sein wird. Das Spiel hat seinen Charme verloren, die Spieler sind weniger enthusiastisch und mehr robotisiert. Die Angst, sich anzustecken, läuft mit auf. Und so wird es bleiben, bis man einen Impfstoff gegen Covid-19 findet."

Zero Hora (Brasilien/Porto Alegre)

"Als Pionier unter den großen Ligen Europas trägt die Bundesliga die Verantwortung, den Weg zu zeigen. Der Erfolg oder das Scheitern ihres Versuchs, die Meisterschaft zu Ende spielen zu wollen, dürfte für die Pläne der andere Ländern entscheidend sein. Eine Situation, die weltweit beobachtet wird, aber mit einer verstörenden Stille auf den leeren Rängen der Stadien."

Ole (Argentinien)

"Sie haben es nicht ausgehalten. Es wurde sich umarmt, gar Küsse verteilt. Der Fußball ist in Deutschland zurück, und mit ihm die Tore. Folglich auch die Jubelszenen."

Clarin (Argentinien)

"Die Bundesliga spielt den Vorreiter mit einigen Polemiken. Es gab keine Schweigeminute für die Verstorbenen, und einige vergaßen die Vorgaben und umarmten sich beim Torjubel. Der Fußball ist in seiner neuen Version zurück. Trotz vieler atypischer Eindrücke ist es der gleiche Fußball wie immer. Deshalb schürt er so viele Erwartungen."

CNN (USA)

"Die Bundesliga ist die erste große europäische Fußball-Liga, die wieder den Spielbetrieb aufnimmt, vielleicht bietet sie in mancher Hinsicht eine Vorlage, wie die amerikanischen Sportligen weitermachen können."

Sports Illustrated (USA)

"In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob es funktioniert, ob Fußball mit all den Protokollen sicher ist. Aber psychologisch und symbolisch war das ein großer Moment. Es gibt nun ein Modell, dem der Rest Europas folgen kann. Als Spektakel mag es nicht perfekt sein, aber es ist das, was wir haben. Mit oder ohne Fans, Fußball ist Fußball.“

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Haaland kommt nicht an Dörfel vorbei

Jung, dynamisch, erfolgreich - aber nicht so gut wie Charly Dörfel: BVB-Juwel Erling Haaland.
Jung, dynamisch, erfolgreich - aber nicht so gut wie Charly Dörfel: BVB-Juwel Erling Haaland. © Imago Poolfoto

Erling Haaland bleibt der Shootingstar der Bundesliga. Auch zum Re-Start trug sich der 19 Jahre junge BVB-Stürmer beim 4:0 gegen Schalke in die Torschützenliste ein. Es war bereits der zehnte Saisontreffer des Norwegers in seinem ersten neunten Bundesliga-Einsatz überhaupt.

An einen der größten HSVer kommt Haaland mit dieser Quote aber trotzdem nicht ganz ran. Denn Gert "Charly" Dörfel, damals 23 Jahre alt, benötigte in der Premierensaison 1963/64 für die ersten zehn seiner am Ende insgesamt 58 Bundesligatreffer lediglich acht Spiele.

Das war Dörfels erster Streich - doch vom 1:1 in Münster am 1. Bundesliga-Spieltag 1963 sind für die Nachwelt lediglich jubelnde Mannschaftskameraden festgehalten.
Das war Dörfels erster Streich - doch vom 1:1 in Münster am 1. Bundesliga-Spieltag 1963 sind für die Nachwelt lediglich jubelnde Mannschaftskameraden festgehalten. © Witters

HSV-Frauen: Abbruch auf Rang vier

Für die HSV-Frauen ist die Saison in der Regionalliga Nord wohl vorzeitig beendet. In einer Videokonferenz haben sich alle zwölf Mannschaften mit dem Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball im Norddeutschen Fußball-Verband (NFV) auf einen Abbruch verständigt.

Zum Meister soll demnach der SV Henstedt-Ulzburg gekürt werden, der vor der Corona-bedingten Unterbrechung die Tabelle anführte. Der HSV stand zu diesem Zeitpunkt auf Platz vier. Einen Aufsteiger in die 2. Bundesliga wird es mangels Bewerbern nicht geben, Absteiger ebensowenig.

Da Aufstiegsspiele zur Regionalliga unmöglich erscheinen, soll die dritthöchste Damenklasse mit drei enstprechenden Bewerbern aus Hamburg, Bremen und Niedersachsen auf 15 Teams aufgestockt werden.

Der NFV-Ausschuss soll nun prüfen, wie dieser Aufstieg umgesetzt werden kann. Eine endgültige Entscheidung über den Saisonabbruch fällen das NFV-Präsidium und ein Außerordentlicher Verbandstag.

Ersatzmann Kittel schlägt zurück

Die Frage nach dem besten Torschützen beantwortete Marcell Jansen in der Quiz-Runde des neuen Youtube-Formats "Warm up! Die HSV-Show" wie aus der Pistole geschossen: "Sonny Kittel."

Umso erstaunter dürfte auch der Aufsichtsratsboss selbst gewesen sein, dass sich Hamburgs Topscorer (elf Treffer, vier Vorlagen) gegen Fürth vorerst nur auf der Bank wiederfand.

Kittel (l.) war Wegbereiter des 2:1, das Hunt (M.) letztlich Dudziak (r.) aufgelegt hatte.
Kittel (l.) war Wegbereiter des 2:1, das Hunt (M.) letztlich Dudziak (r.) aufgelegt hatte. © Witters

In der Halbzeit korrigierte Dieter Hecking seine Aufstellung und schickte Kittel für den Gelb-Rot gefährdeten Jairo aufs Feld. Und der Neue dankte es seinem Trainer prompt mit der Einleitung des Führungstreffers durch Jeremy Dudziak (48.).

Hecking reizte die Auswechslungen aus

Während die erste Auswechslung schnellen Erfolg brachte, war Heckings Händchen beim letzten Tausch weniger glücklich: Der in der 89. Minute im Doppelpack mit Louis Schaub eingewechselte Martin Harnik griff fünf Minuten später nicht entscheidend ein, sodass Fürths Havard Nielsen aus dem Gewühl heraus den Ausgleich in letzter Sekunde erzielen konnte.

Apropos Auswechslungen: Dieter Hecking reizte am Sonntag die neuen Möglichkeiten voll aus und wechselte tatsächlich fünf Mal. Sein Gegenüber Stefan Leitl kam trotz des zwischenzeitlichen Rückstand mit nur vier Wechseln aus.

Pohjanpalo: Ist nach der Premiere vor der Premiere?

Für Joel Pohjanpalo, der zum Zeitgewinn kurz vor Schluss gegen Schaub ausgetauscht wurde, hielt sein erstes Geisterspiel eine weitere persönliche Premiere bereit. Erstmals traf der Finne für den HSV als Startelf-Spieler.

Seine beiden vorigen Treffer hatte der 25-jährige Stürmer jeweils als Joker erzielt (beim 3:1 in Bochum und beim 1:1 in Hannover). Insgesamt musste Pohjanpalo sogar etwas mehr als vier Jahre auf ein Erfolgserlebnis als Stammspieler warten (zuvor für Düsseldorf am 29. April 2016).

Nun wird es für den Leihspieler von Bayer Leverkusen Zeit für seine Hamburger Heim-Premiere: Am nächsten Sonntag könnte Pohjanpalo mit einem Tor gegen Spitzenreiter Arminia Bielefeld diesen Knoten durchschlagen.

Cartoonist spricht HSV-Fans aus der Seele

HSV-Profi Bakery Jatta mit leerem Blick nach dem Last-Minute-Ausgleich gegen Fürth.
HSV-Profi Bakery Jatta mit leerem Blick nach dem Last-Minute-Ausgleich gegen Fürth. © Witters

Im Sportpark Ronhof musste Pohjanpalo am Ende hilflos von der Tribüne aus ansehen, wie sich die Kollegen auf dem Platz doch noch den Ausgleich einfingen. "Das ist sehr ärgerlich“, sagte der Angreifer, womit er der gesamten HSV-Familie aus der Seele sprach.

Das tat nach dem Spiel auch Tim Oliver Feicke. Der Hamburger Cartoonist brachte die Gefühlslage der Fans zum Zweitliga-Neustart zu Papier und damit treffend auf den Punkt.

HSV-Konkurrent: "Am Ende schaust du blöd"

Kleiner Trost: Auch dem Anhang der Aufstiegskonkurrenz erging es zum Ende der Corona-Pause nicht besser. Nachdem Verfolger Heidenheim am Sonnabend in Bochum gänzlich leer ausging (0:3), brachen auch Bielefeld und Stuttgart in der Schlussphase ein.

Während die Arminen trotz Last-Minute-Gegentors gegen den VfL Osnabrück (1:1) immerhin noch einen Punkt in Ostwestfalen behielten, kehrte der VfB vom Abstiegskandidaten Wehen-Wiesbaden ohne jeden Zähler heim (1:2).

Grund war das entscheidende Gegentor per umstrittenem Elfmeter, der nach langer Video-Debatte erst in der 97. Minute ausgeführt wurde. "Am Ende des Tages stehst du da und schaust blöd. Wir wollen aufsteigen, dann darf das keine Ausrede sein", ärgerte sich Stuttgarts Ex-Nationalstürmer Mario Gomez.

"Skandal": VfB-Sportdirektor auf Zinne

Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat ging noch einen Schritt weiter und nannte die Elfmeter-Entscheidung auch am Tag danach noch einen "Skandal".

Der Einsatz des Video Assistant Referee (VAR) mache das Spiel so nicht gerechter, sagte der 47-Jährige am Montag: "Im Gegenteil. Es beeinflusst in einer Art und Weise, die meines Erachtens nicht mehr Sinn macht.“

Schiedsrichter Steegemann beim Studium der Videobilder.
Schiedsrichter Steegemann beim Studium der Videobilder. © Imago Poolfoto

In der Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Sascha Stegemann am Sonntag nach Sichtung der Videobilder und Rücksprache mit Robert Kampka im Videokeller auf Elfmeter aufgrund eines Handspiels von Hamadi Al Ghaddioui entschieden. Wiesbaden nutzte den Strafstoß zum Siegtor.

"Wenn der VAR so ins Spiel eingreift, in dieser Art und Weise, muss man die Anwendung des VARs neu diskutieren", sagte Mislintat. "Wir sind nicht in der Lage, das vernünftig einzusetzen, sondern es ist eine extreme Willkür im Einsatz des VAR."

In der Summe der Entscheidungen sieht der Sportdirektor den Aufstiegsfavoriten "nicht gerecht behandelt", sondern im Moment "ganz klar benachteiligt."

Wehens Philipp Tietz verwandelte den umstrittenen Strafstoß zum Siegtreffer.
Wehens Philipp Tietz verwandelte den umstrittenen Strafstoß zum Siegtreffer. © Imago Poolfoto

Bielefeld freut sich auf den HSV

In Bielefeld wich die erste Entgeisterung hingegen recht schnell der Vorfreude auf das Spitzenspiel beim HSV. "Ich bin ein kleines bisschen enttäuscht", sagte Trainer Uwe Neuhaus. "Trotzdem haben wir noch sieben Punkte Vorsprung. Jetzt haben wir ein schöne Aufgabe nächste Woche in Hamburg vor uns."

Das sieht auch Reinhold Yabo so. "Nächste Woche gegen den HSV wird es ein sehr interessantes Spiel. Wir sind heiß darauf und werden uns gut vorbereiten", sagte Bielefelds Mittelfeldspieler: "Die Situation hat sich für uns nicht verschlechtert."

Beyer und Heuer fallen ab

Verschlechtert haben sich beim HSV indes die Kicker-Durchschnittsnoten von Torhüter Daniel Heuer Fernandes und Jordan Beyer, der als neuer Innenverteidiger vor allem beim ersten Gegentreffer keine gute Figur abgab.

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Beide Spieler wurden vom Fachmagazin jeweils mit einer 5,0 bewertet und somit als schwächste Hamburger gesehen. Die Bestnote auf HSV-Seite erhielt Kapitän Aaron Hunt (2,0), während Fürths Doppeltorschütze Nielsen (2,0) zum "Spieler des Spiels" gekürt wurde.

Die Statistik

Greuther Fürth

Sascha Burchert - Marco Meyerhöfer, Paul Jaeckel , Marco Caligiuri, Maximilian Wittek (57. David Raum) - Paul Seguin, Julian Green (57. Kenny Prince Redondo), Timothy Tillman (75. Hans Nunoo Sarpei) - Branimir Hrgota , Havar Nielsen, Jamie Leweling (87. Marvin Stefaniak). Trainer:Stefan Leitl

HSV

Daniel Heuer Fernandes – Josha Vagnoman (79. Rick van Drongelen), Jordan Beyer, Timo Letschert, Tim Leibold – Adrian Fein – Jeremy Dudziak (64. David Kinsombi), Aaron Hunt (89. Louis Schaub) – Jairo Sampeiro (46. Sonny Kittel), Bakery Jatta – Joel Pohjanpalo (89. Martin Harnik). Trainer: Dieter Hecking

Schiedsrichter

Robert Hartmann (Wangen)

Tore

1:0 Nielsen (35.), 1:1 Pohjanpalo (41.), 1:2 Dudziak (48.), 2:2 Nielsen (90.+4)

Gelbe Karten

Seguin, Leweling  – Jairo, Beyer, Letschert

Torschüsse

14:11

Ecken

6:4

Ballbesitz

49:51 %

Zweikämpfe

78:77

1/9

Ewerton und Jung fehlen wohl länger

Nicht auszuschließen, dass Beyer aber dennoch weiter in der Innenverteidigung benötigt wird. Zumindest werden Ewerton und Gideon Jung dem Vernehmen nach noch länger fehlen. Während Ewerton Probleme mit dem Innenband plagen, laboriert Jung an einer Muskelverletzung im tiefen Hüftbeuger-Bereich.

Torhüter Julian Pollersbeck soll nach seiner Reizung des Sprunggelenks dagegen in den nächsten Tagen schrittweise wieder mit dem Aufbautraining beginnen.

Mathenia erneut Pechvogel gegen St. Pauli

Nicht gut lief der Re-Start auch für einen ehemaligen HSV-Profi. Ausgerechnet beim FC St. Pauli wurde Christian Mathenia erneut zu einer der Hauptfiguren.

Christian Mathenia saß mit seinem Mund- und Nasenschutz auf der leeren Tribüne des Millerntor-Stadions und sah von dort aus mit an, wie seine Mannschaft das Spiel verlor.
Christian Mathenia saß mit seinem Mund- und Nasenschutz auf der leeren Tribüne des Millerntor-Stadions und sah von dort aus mit an, wie seine Mannschaft das Spiel verlor. © Witters

Beim 1:1 im Hinspiel hatte sich der Torwart des 1. FC Nürnberg die Kniescheibe gebrochen und fiel monatelang aus. Sein Comeback feierte er im Januar – beim 0:4 in Hamburg.

Auch die erneute Reise in den Norden war für Mathenia eine unglückliche. Seine Rote Karte in der 55. Minute brachte St. Pauli auf die Siegerstraße.

Der 28-Jährige war aus seinem Tor geeilt, um St. Paulis Stürmer Henk Veerman zu stoppen. Das klappte auch, allerdings mit dem falschen Ausgang. Mathenia traf Veerman am Fuß und flog folgerichtig vom Platz.

"Ich rutschte vorher ein bisschen weit weg und habe nicht mehr das Timing bekommen, um den Ball zu erreichen", sagte der Pechvogel. In Unterzahl verloren die bis dahin besseren Nürnberger das Spiel – und Mathenia wird dem Club nun erneut fehlen.