Hamburg. Der Aufsichtstrat entscheidet über die Zukunft beim HSV. Wie viel Einfluss hat Investor Kühne, der Hoffmann ersetzt haben will?

Es waren nur wenige Worte. Doch diese Worte dürften mal wieder mächtige Wellen schlagen. Wenige Tage nach der Aufsichtsratssitzung beim HSV hat sich nun auch Investor Klaus-Michael Kühne in den Vorstandsstreit eingeschaltet. Nachdem das Abendblatt über die internen Differenzen zwischen Vorstandschef Bernd Hoffmann auf der einen und Jonas Boldt (Sport) sowie Frank Wettstein (Finanzen) auf der anderen Seite berichtet hatte, konfrontierte die „Zeit“ nun Investor Kühne mit dem Thema.

Auf die Frage, ob er im Sommer personelle Veränderungen beim HSV erwarte, antwortete Kühne: „Ich hoffe es.“ Welchen Posten Kühne damit meint, dürfte klar sein: den von Vorstandschef Hoffmann. Kühne ist seit Langem verstimmt, dass Hoffmann den HSV von ihm emanzipieren will.

Kühne will HSV nicht finanzielle unterstützen

Stattdessen wünscht sich Kühne, dass Präsident Marcell Jansen in den Vorstand rückt. Die Frage der „Zeit“, ob er dem Aufsichtsrat bei einer Neubesetzung des Vorstandes den Namen Jansen empfehlen würde, beantwortete Kühne mit „Ja“. Der 82 Jahre alte Unternehmer gilt als großer Befürworter Jansens. Auch zu Finanzvorstand Wettstein pflegt Kühne ein Vertrauensverhältnis.

Aktuell sei der Milliardär nicht bereit, den HSV finanziell zu unterstützen: „In der augenblicklichen Situation nein.“

Der Machtkampf beim HSV läuft indes auf eine Entscheidung hinaus. Der Aufsichtsrat will diese Woche Einzelgespräche mit dem Vorstand führen. Die Worte von Kühne könnten bei der Entscheidung eine große Rolle spielen.