Hamburg. Kurz vor dem Abflug ins Trainingslager erklärt Neuzugang Louis Schaub, warum er sich für den HSV entschieden hat.

Sein Gepäck war gerade eingecheckt, da nahm sich Louis Schaub am Sonntag auf dem Hamburger Flughafen Zeit für sein erstes Interview als Profi des HSV. „Die letzten Tage waren ein bisschen aufregend und anstrengend, aber jetzt freue ich mich, dass ich mit ins Trainingslager reisen kann", sagte der Neuzugang vor dem Abflug nach Lagos in Portugal.

HSV hat eine Kaufoption für Schaub

Fast eine Woche lang wusste Schaub gar nicht, ob und wann er zum HSV wechseln wird. Am Sonnabend, und somit drei Tage nach seinem Medizincheck, gab sein bisheriger Verein 1. FC Köln schließlich grünes Licht für einen Transfer.

Die Hamburger leihen den torgefährlichen Mittelfeldspieler bis Saisonende zum Nulltarif aus, übernehmen Schaubs Gehalt von rund 250.000 Euro und sichern sich zudem eine Kaufoption in Höhe von 2,5 Millionen Euro.

Und genau daran hakte der Transfer bis zuletzt, weil sich die Verantwortlichen in Köln intern nicht über die Höhe der Summe einig waren.

Telefonat mit Hecking überzeugte Schaub

Doch Schaub ließ sich davon nicht beirren. Nun will er sich so schnell wie möglich in die Mannschaft integrieren und die Spielidee von Trainer Dieter Hecking verinnerlichen. Ein erstes Telefonat mit seinem neuen Coach über die Art, wie in Hamburg Fußball gespielt wird, habe ihn bereits überzeugt.

HSV-Neuzugang Louis Schaub reiste am Sonntag mit seinen neuen Mannschaftskollegen ins Trainingslager nach Portugal.
HSV-Neuzugang Louis Schaub reiste am Sonntag mit seinen neuen Mannschaftskollegen ins Trainingslager nach Portugal. © Witters

„Ich hatte das Gefühl, dass mich der HSV unbedingt haben will", sagt Schaub, der nicht auf eine bestimmte Rolle in Heckings System pocht. „Ich fühle mich auf vielen Positionen in der Offensive wohl“, sagt der Mittelfeldspieler, der die Rückennummer 20 erhält.

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Diese Flexibilität ist es auch, die den HSV schließlich von einem Transfer überzeugte. "Wir halten ihn für fußballerisch sehr stark und erhoffen uns nun einen deutlich breiteren, flexibleren Kader", sagte Sportvorstand Jonas Boldt nur wenige Minuten zuvor am Airport. "Gerade mit seinen Qualitäten im Offensivbereich kann er uns gegen tief stehende Gegner einen neuen Impuls geben."

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Boldt: Diese Qualitäten hat HSV-Zugang Schaub

Boldt, der es zunächst gar nicht glauben konnte, dass Schaub auf den Markt kam, weil Ex-HSV-Trainer Markus Gisdol den österreichischen Nationalspieler in Köln aussortiert hatte, gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er über den ersten Wintertransfer der Hamburger spricht. „Er hat ein gutes Auge für den finalen Pass und einen sehr, sehr guten Abschluss", sagt der Manager. „Durch seine technischen Möglichkeiten ist er flexibel, auf engen Räumen neue Situationen zu kreieren.“

Perfekt! Louis Schaub ist jetzt ein HSVer

Die Mitglieder erfuhren es als Erste: Louis Schaub spielt künftig für den HSV.
Die Mitglieder erfuhren es als Erste: Louis Schaub spielt künftig für den HSV. © WITTERS | Valeria Witters
Der Österreicher kommt auf Leihbasis vom Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln.
Der Österreicher kommt auf Leihbasis vom Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln. © WITTERS | Valeria Witters
Louis Schaub (r.) wird von HSV-Co-Trainer Dirk Bremser begrüßt.
Louis Schaub (r.) wird von HSV-Co-Trainer Dirk Bremser begrüßt. © WITTERS | Valeria Witters
HSV-Stürmer Lukas Hinterseer (l.) und Louis Schaub kennen sich aus der österreichischen Nationalmannschaft.
HSV-Stürmer Lukas Hinterseer (l.) und Louis Schaub kennen sich aus der österreichischen Nationalmannschaft. © WITTERS | Valeria Witters
Der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann (l.) und Sportvorstand Jonas Boldt (r.) überreichten Louis Schaub sein neues Outfit.
Der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann (l.) und Sportvorstand Jonas Boldt (r.) überreichten Louis Schaub sein neues Outfit. © WITTERS | Valeria Witters
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Schaub soll der Mannschaft nicht nur mit seiner Kreativität auf dem Platz, sondern auch mit seiner Erfahrung helfen. Mit dem 1. FC Köln ist er im Vorjahr als Zweitligameister aufgestiegen. Bei der anschließenden Kabinen-Party hörten die FC-Profis die ehemalige Stadionhymne des HSV „Hamburg, meine Perle“, um den Nordclub zu verhöhnen. „Das Lied kann ich jetzt schon mal“, sagte Schaub am Sonntag scherzhaft, als er auf die Geschichte angesprochen wurde.

Danach verabschiedete sich Schaub höflich und ging zur Sicherheitskontrolle, bevor der HSV-Tross mit dem Flieger in Richtung Algarve abhob.

Amaechi & Co.: Die HSV-Transfers 2019/20:

Amaechi & Co.: Die HSV-Transfers 2019/20

Einst schoss er den HSV mit einem Hattrick ab, jetzt unterschrieb er in Hamburg: An der Elbe bleibt der finnische Stürmer Joel Pohjanpalo aber nur bis zum Sommer 2020.
Einst schoss er den HSV mit einem Hattrick ab, jetzt unterschrieb er in Hamburg: An der Elbe bleibt der finnische Stürmer Joel Pohjanpalo aber nur bis zum Sommer 2020. © Witters
Ebenfalls ein Leihgeschäft ausgehandelt wurde mit Jordan Beyer und Borussia Mönchengladbach. Auch der Rechtsverteidiger bleibt nur bis Saisonende.
Ebenfalls ein Leihgeschäft ausgehandelt wurde mit Jordan Beyer und Borussia Mönchengladbach. Auch der Rechtsverteidiger bleibt nur bis Saisonende. © Witters
Mittelfeldspieler Louis Schaub ist bis Saisonende vom 1. FC Köln ausgeliehen. Die Kaufoption im Sommer liegt bei 2,5 Millionen Euro.
Mittelfeldspieler Louis Schaub ist bis Saisonende vom 1. FC Köln ausgeliehen. Die Kaufoption im Sommer liegt bei 2,5 Millionen Euro. © WITTERS | Valeria Witters
Stürmer Martin Harnik (r., mit Trainer Dieter Hecking) kommt für ein Jahr leihweise von Werder Bremen.
Stürmer Martin Harnik (r., mit Trainer Dieter Hecking) kommt für ein Jahr leihweise von Werder Bremen. © WITTERS | Tay Duc Lam
Xavier Amaechi ist der Königstransfer des HSV. Der hochtalentierte Flügelstürmer kommt für 2,5 Millionen Euro Ablöse vom FC Arsenal London. Der Engländer hat einen Vertrag bis 2023 unterschrieben.
Xavier Amaechi ist der Königstransfer des HSV. Der hochtalentierte Flügelstürmer kommt für 2,5 Millionen Euro Ablöse vom FC Arsenal London. Der Engländer hat einen Vertrag bis 2023 unterschrieben.
Abwehrspieler Timo Letschert kommt vom italienischen Erstligaclub US Sassuolo. Der Niederländer hat einen Vertrag bis 2020 unterschrieben.
Abwehrspieler Timo Letschert kommt vom italienischen Erstligaclub US Sassuolo. Der Niederländer hat einen Vertrag bis 2020 unterschrieben. © witters | witters
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Will mit dem HSV nicht weiter in Liga zwei sitzenbleiben: Innenverteidiger Ewerton kam wie Leibold aus Nürnberg nach Hamburg. © Witters
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Soll die linke Seite beackern: Tim Leibold wurde für rund 1,8 Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg losgeeist. © Witters
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In der vergangenen Saison gehörte Daniel Heuer Fernandes zu den besten Torhütern der Zweiten Liga. Beim HSV unterschrieb er bis 2022. © witters | witters
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Torjäger aus Überzeugung: Lukas Hinterseer soll die Nachfolge von Pierre-Michel Lasogga antreten. Der ehemalige Bochumer traf in der Vorsaison 18 Mal. © witters | witters
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Kraftpaket und Stratege: David Kinsombi gehörte bei Holstein Kiel zu den Leistungsträgern. Zuletzt laborierte er an einem Schienbeinbruch. Zur Vorbereitung ist er wieder fit. © Witters
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Trainer Dieter Hecking unterschrieb beim HSV einen Vertrag für ein Jahr, der sich bei Aufstieg und anschließendem Klassenerhalt jeweils um ein weiteres Jahr verlängert. © witters | witters
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