Hamburg. Der Vorstandschef räumt der sportlichen Leitung zwar etwas Zeit ein, dann sollen aber ambitionierte Ziele verfolgt werden.
Der Aufstieg ist für HSV-Boss Bernd Hoffmann spätestens im Jahr 2021 Pflicht. „Wir müssen den Abstand Schritt für Schritt abbauen", sagte der Vorstandsvorsitzende auf der Mitgliederversammlung in der Wilhelmsburger Edel-optics.de-Arena. Noch sei die Lücke zur Bundesliga groß, wie der Verein just bei der 0:4-Testspielpleite gegen Schalke am Freitag schmerzhaft feststellte.
Doch damit will sich Hoffmann auf Dauer nicht zufriedengeben. Schon jetzt stelle der Club die Weichen für die erhoffte Rückkehr in die deutsche Beletage des Fußballs, die für diese Saison noch kein Muss sei, „im nächsten Jahr aber definitiv“.
Dafür geht der HSV sogar hohes wirtschaftliches Risiko ein. Für die laufende Spielzeit kalkuliere der Verein, den jetzt schon 91,2 Millionen Euro Verbindlichkeiten belasten, laut Finanzboss Frank Wettstein ein erneutes Millionen-Minus von rund 8 Millionen Euro ein.
Das ist Hoffmanns HSV-Vision bis 2024
"Wir schwimmen eigentlich im falschen Teich", sagt Hoffmann angesichts des für Zweitligaverhältnisse viel zu großen Etats von 30 Millionen Euro. Für seine Visionen, die er mit dem HSV anstrebt, sei dieser Aufwand aber notwendig.
Denn Hoffmann hat Großes vor. Bis zur Europameisterschaft 2024 werde sich der HSV "zu einem in der Bundesliga fest integrierten Club entwickeln, der sich mit Vereinen wie Schalke, Frankfurt, Gladbach und Stuttgart messen kann."
Das könnte Sie auch interessieren:
- Ein Telefonat mit Hecking überzeugte Schaub vom HSV
- Der Liveticker zur HSV-Mitgliederversammlung zum Nachlesen
Es sind ambitionierte Ziele – zumal die Hamburger gerade erst gegen den Bundesligafünften Schalke 04 die Grenzen aufgezeigt bekommen haben, der Tabellenzweite Borussia Mönchengladbach die Bundesliga in der Hinrunde monatelang anführte und Eintracht Frankfurt in der vergangenen Saison das Halbfinale der Europa League mit begeisterndem Offensivspektakel erreichte.
Hoffmann schreckt vor großen Zielen nicht zurück
Doch Hoffmann ist kein Ziel zu groß. Das zeigte er schon im Jahr 2005, als er seine Vision aufzeigte, den HSV unter die Top 20 Europas zu führen. Damals sollte es nicht nur bei einer forschen Ansage an die Konkurrenz bleiben, denn der Club erreichte diesen Fünfjahresplan von Hoffmann. Und diesmal?
Diesmal sollte erst einmal der Aufstieg gelingen – spätestens in der kommenden Saison, wie es Hoffmann sagt. "Jedes Jahr in Liga zwei bedeutet für uns einen weiteren Verlust an Substanz."