HSV prüft Regressforderung gegen verurteilten Ultra. Bitterer Rückschlag für Fiete Arp. Felix Magath bewirbt sich in Schottland.

Die HSV-News am Donnerstag, den 14. November 2019:

Wood schießt HSV zum Sieg gegen Aalborg

Das dürfte Bobby Wood gut tun: Der US-Stürmer hat den HSV in einem nicht öffentlichen Testspiel auf dem Trainingsplatz am Volkspark gegen den dänischen Erstligaclub Aalborg BK zum Sieg geschossen. Von Khaled Narey angespielt, traf Wood bereits in der 9. Minute aus der Drehung zur 1:0-Führung, die bis zum Schluss Bestand hatte.

"Bobby macht es gut", sagte Hamburgs Trainer Dieter Hecking, "dass er heute das Tor gemacht hat, ist auch der Tatsache geschuldet, dass er vergangene Woche im Training Gas gegeben hat. Genau so muss es auch sein."

Frederik Börsting gelang kurz vor Schluss nach einem Eckball der vermeintliche Ausgleich für Aalborg, doch der Aktion war ein Foul an HSV-Verteidiger Tim Leibold vorausgegangen (85.).

Hecking mit Lob und Tadel für die Raute

Trainer Dieter Hecking nutzte den Test, um zwei Systeme auszuprobieren: In der ersten Halbzeit ließ er mit einer Dreierkette in der Abwehr spielen, in der zweiten mit einer Raute. "Wir wollten sehen, wie die Jungs neue spieltaktische Ideen umsetzen", sagte Hecking später. "Insgesamt haben wir aus dem Spiel heraus nicht viel zugelassen. Insofern war das zufriedenstellend."

HSV-Trainer Dieter Hecking über das Testspiel gegen Aalborg

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    Was dem Trainer ausdrücklich gefiel: dass die Mannschaft konzentriert geblieben sei und nach zwei Unentschieden zuletzt in der Liga (1:1 in Wiesbaden und Kiel) wieder einmal gewonnen habe. Nur zum Ende hin habe sich die Raute ungewollt in Richtung eines 4-1-3-2 verschoben.

    Hecking: "Durch das frühere Anlaufen waren wir nicht ganz so kompakt, dadurch kam der Gegner noch einmal auf. Das müssen wir ein bisschen schneller schließen"

    Ewerton vor erstem Pflichtspiel für den HSV

    In der Abwehr konnten sich die lange verletzten Timo Letschert und Ewerton für einen Platz in der Startelf empfehlen. Hecking: "Für Ewerton ist wichtig, dass er spielt und sich körperlich in eine andere Verfassung bringt. Nur mit Training lässt sich das nicht auffangen. Umso wichtiger ist, dass er heute auf dem Platz stand und 90 Minuten beschwerdefrei war. Man merkt ihm die Ruhe an, die er hat, und dass er im Zweikampfverhalten sehr robust ist."

    Weitere Spielpraxis könnte Ewerton schon am nächsten Mittwoch erhalten. Hecking erwägt, den 30-Jährigen für die zweite Mannschaft im Regionalligaspiel bei der Reserve von Hannover 96 auflaufen zu lassen. Es wäre Ewertons Pflichtspieldebüt für den HSV. Dieses hätte bereits Ende Oktober im Regionalligaderby bei Altona 93 (3:0) erfolgen sollen, doch damals hatte es der HSV versäumt, für den Nicht-EU-Ausländer rechtzeitig eine Spielgenehmigung einzuholen.

    Im Angriff durfte in der ersten Halbzeit neben Wood auch Jairo Samperio ran. Der Spanier könnte zur Alternative für Bakery Jatta werden, der nach seiner Roten Karte beim 1:1 in Kiel für zwei Spiele gesperrt ist. Hecking zeigte sich auf Nachfrage zugeknöpft: "Es gibt genügend Alternativen. Klar ist, dass uns Baka als Spielertyp fehlen wird."

    Negativ fiel einmal mehr Narey auf: Die Torvorlage blieb seine einzige gelungene Aktion.

    HSV testet am Volkspark gegen Aalborg

    Beim letzten Mal begegnete man sich noch auf halber Strecke: 2015 bestritt der HSV in Flensburg ein Testspiel gegen den dänischen Erstligisten Aalborg BK und gewann 4:1. An diesem Donnerstag (12 Uhr) traf man sich im Geheimen auf dem Trainingsplatz am Volkspark wieder. Trainer Dieter Hecking wollte die Partie nutzen, um vor allem den Reservisten eine Chance zur Wiedereingliederung zu geben.

    So standen die in dieser Saison noch nicht bei den Profis eingesetzten Tom Mickel und Ewerton in der Startaufstellung. Auf der Bank hofften unter anderen die Talente Travian Sousa und Jonah Fabisch auf eine Einwechslung. Für die verletzten Routiniers Aaron Hunt und Martin Harnik kam die Partie zu früh, sie standen nicht im Kader.

    Geheime Tests gegen dänische Teams haben beim HSV Tradition. Im März 2018 gastierte Odense BK am Volkspark, im Juli und im Oktober 2018 sowie im Juli 2019 jeweils Aarhus GF. Aalborg hatte im September in Norderstedt ein Testspiel gegen HSV-Stadtrivale FC St. Pauli mit 2:0 gewonnen.

    Zum zweiten Durchgang nahm HSV-Trainer Dieter Hecking zwei Wechsel vor: Julian Pollersbeck ersetzte Tom Mickel im Tor, Sonny Kittel kam für Jeremy Dudziak. Später durften auch der Nachwuchs ran: Jonah Fabisch kam für David Kinsombi ins Spiel (65. Minute).

    HSV-Angreifer Amaechi brilliert bei Debüt in Englands U19

    Was für ein Einstand für HSV-Angreifer Xavier Amaechi in der englischen U-19-Nationalmannschaft: Beim 4:0-Sieg gegen Luxemburg zum Auftakt der EM-Qualifikationsrunde in Skopje steuerte der 18-Jährige den Treffer zum 4:0-Endstand (75. Minute) sowie die Vorlage zum 3:0 durch Bobby Duncan (32.) bei. Amaechi, der bei den HSV-Profis bislang nur auf zwei Kurzeinsätze kam, stand über die volle Spielzeit auf dem Platz.

    Nächster Gegner Englands ist am Sonnabend (12 Uhr) Gastgeber Nordmazedonien. U-19-Nationaltrainer Paul Simpson hatte Amaechi als Ersatz für den verletzten Morgan Whittaker von Derby County nachnominiert.

    Ex-HSV-Profi Schnoor nicht mehr Sportdirektor in Lübeck

    Stefan Schnoor ist nicht mehr Sportdirektor des Regionalligisten VfB Lübeck. Bei einer Analyse des bisherigen Saisonverlaufs seien unterschiedliche Auffassungen zur sportlichen Ausrichtung und zur Kompetenzverteilung festgestellt worden, in deren Konsequenz Schnoor gebeten habe, ihn von seinen Aufgaben zu entbinden, teilte der VfB mit. Dem habe der Vorstand unter Einbindung der Aufsichtsratsspitze entsprochen.

    „Schnoor hat wesentliche Impulse für eine Professionalisierung der Strukturen um unsere Regionalligamannschaft gegeben und einen großen Anteil an der erfolgreichen Kaderplanung der letzten Spielzeiten“, hieß es in der Mitteilung. Schnoor (48), der von 1990 bis 1998 für den HSV spielte, war seit gut zwei Jahren für den Verein an der Lohmühle tätig. Der VfB will bald Gespräche für eine Neubesetzung des Postens aufnehmen.

    HSV prüft Regressforderung gegen verurteilten Ultra

    HSV-Ultras sorgten beim Bundesliga-Finale 2018 gegen Borussia Mönchengladbach mit Pyrotechnik für Chaos.
    HSV-Ultras sorgten beim Bundesliga-Finale 2018 gegen Borussia Mönchengladbach mit Pyrotechnik für Chaos. © REUTERS | MORRIS MAC MATZEN

    Neun Monate Haft auf Bewährung und 1000 Euro Geldstrafe: Das ist die Strafe, die das Amtsgericht Altona gegen HSV-Ultra Maximilian R. verhängt hat. Der 24 Jahre alte gelernte Chemikant gehörte beim bis dato letzten Bundesligaspiel der Hamburger am 12. Mai 2018 gegen Borussia Mönchengladbach zu einer Gruppe von etwa 50 vermummten Fans, die auf der Nordtribüne des Volksparkstadions Feuerwerkskörper, Bengalos und Rauchbomben zündeten und aufs Spielfeld warfen.

    Das Urteil ist rechtskräftig. Doch weitere Strafen könnten folgen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, hat der HSV ein Stadionverbotsverfahren gegen R. eröffnet. Zudem prüfe der Club, ob er den jungen Mann aus Hessen in Regress nehmen kann. Der DFB hatte dem HSV seinerseits wegen der Ausschreitungen eine Rekordstrafe in Höhe von 115.000 Euro auferlegt. Einen Teil davon könnte der Club von R. zurückfordern.

    Warum Leibold beim HSV wieder Lust auf Fußball verspürt

    Tim Leibold hatte beim HSV ein schweres Erbe anzutreten: Douglas Santos war noch vergangene Saison so ziemlich der Einzige im Kader, der nach dem Abstieg sein Bundesliga-Niveau halten konnte. Doch nach dem Verkauf des Brasilianers an Zenit St. Petersburg konnte Leibold (25) die Lücke auf der linken Verteidigerposition auf Anhieb schließen. Sechs Torvorlagen hat der Schwabe in der laufenden Zweitligasaison für sich verbucht, zwei allein beim 4:0-Sieg bei seinem Ex-Club 1. FC Nürnberg, für den er in der vergangenen Saison noch erstklassig spielte.

    Als Abstieg habe er den Wechsel zum HSV aber nie empfunden. "Im Gegenteil. Es ist ein Fortschritt für mich", sagte Leibold in einem Interview mit der "Hamburger Morgenpost": "Ich bin raus aus meiner Wohlfühloase in Nürnberg, wo ich wirklich vier schöne Jahre hatte. Aber ich wollte einfach was Neues, verspüre jetzt wieder richtigen Bock auf Fußball. Das war in Nürnberg auch so, durch den Abstieg aber ein bisschen getrübt."

    Dass er selbst seit mehr als zwei Jahren verletzungsfrei ist und in dieser Saison noch keine Spielminute verpasst hat, führt Leibold nicht nur auf seine gewissenhafte Vorbereitung zurück. Er befolge seit einigen Jahren einen Ernährungsplan. "Manchmal ist es schwierig, den einzuhalten, weil ich ab und zu nach einem Spiel Bock darauf habe, bei Burger King vorbeizufahren. Aber ansonsten versuche ich, mich daran zu halten."

    Ex-HSV-Talent Arp verletzt sich beim Trainings-Comeback erneut

    Seit seinem Wechsel vom HSV zum FC Bayern München im Sommer bleibt Fiete Arp das Pech treu. Erst am Dienstag war der 19 Jahre alte Stürmer nach wochenlanger Verletzungspause ins Mannschaftstraining des Rekordmeisters zurückgekehrt.

    Und dann das: Bei ebenjenem Training fiel er unglücklich auf ebenjenen linken Unterarm, in dem er Ende September einen Kahnbeinbruch erlitten hatte. Die Diagnose diesmal: eine "kleine, knöcherne Absprengung der Speiche". Dies habe eine Untersuchung durch die medizinische Abteilung des FC Bayern um Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, wie der Club am Donnerstag bekannt gab.

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    Die Folge: Arp muss vorerst einen Gips tragen und dürfe weitere Wochen ausfallen. Zu Saisonbeginn hatte ihn ein Magen-Darm-Infekt gestoppt. Beim FC Bayern kam das Toptalent so nur zu einem Pflichtspieleinsatz – für die zweite Mannschaft in der 3. Liga.

    HSV-Ikone Magath bewirbt sich angeblich in Schottland

    Erst vergangene Woche erklärte HSV-Idol Felix Magath (66) öffentlich, er sehe sich in absehbarer Zeit nicht mehr an der Seitenlinie. Doch ganz abgeschlossen hat der frühere Meistertrainer mit dem Profifußball offenbar noch nicht. Wie die Tageszeitung "Edinburgh Evening News" berichtet, hat sich Magath für den vakanten Trainerposten beim schottischen Erstligaclub Heart of Midlothian beworben. Der frühere Profi, Manager und Coach des HSV habe seinen Lebenslauf an Clubbesitzerin Ann Budge geschickt.

    Die Hearts, aktuell nur Tabellenneunter von zwölf Teams der Scottish Premiership, hatten sich Ende Oktober von Trainer Craig Levein getrennt. Magath war zuletzt bis Dezember 2017 für den chinesischen Erstligaclub Shandong Luneng Taishan aus Jinan tätig und ist seither vereinslos.

    Abraham? Zwei HSV-Stars wurden noch härter bestraft

    Der Frankfurter Kapitän David Abraham ist nach seiner Attacke gegen Freiburg-Trainer Christian Streich vom DFB-Sportgericht für sieben Wochen bis zum 29. Dezember gesperrt worden. Sollte der Einspruch der Eintracht erfolglos bleiben, wäre es dennoch nicht die härteste Strafe der Bundesliga-Geschichte.

    Allein beim HSV haben zwei ehemalige Stars eine noch längere Sperre abgebrummt.

    • Torwartlegende Uli Stein schlug im Supercup-Finale 1987 Bayern-Angreifer Jürgen Wegmann mit der Faust ins Gesicht und erhielt er vom DFB eine zehnwöchige Sperre. Der HSV warf Stein daraufhin raus, die Eintracht nahm den ehemaligen Nationaltorhüter auf.
    • Stürmer Paolo Guerrero senste 2012 Stuttgarts Torwart Sven Ulreich an der Eckfahne aus vollem Lauf und mit offener Sohle um. Der Peruaner sah die Rote Karte und wurde für acht Spiele gesperrt. Guerrero bestritt danach nur noch zwei Spiele für den HSV.

    Die längste Sperre der Bundesligageschichte wurde gegen Lewan Kobiaschwili verhängt. Der damalige Hertha-Profi verpasste dem Schiedsrichter 2012 nach dem Relegationsspiel der Berliner gegen Fortuna Düsseldorf im Spielertunnel von hinten einen Faustschlag an den Hinterkopf. Kobiaschwili wurde für siebeneinhalb Monate gesperrt.