Kapitän Hunt muss mal wieder seinem Körper Tribut zollen. Auch Harnik und Hinterseer drohen beim Spiel in Wiesbaden auszufallen.
Die HSV-News am Freitag, den 1. November 2019:
- Jatta will (vorerst) nicht für Gambia spielen
- Wieder fällt Hunt aus – Hecking wird emotional
- Harnik und Hinterseer drohen auszufallen
- Ewerton und Pollersbeck für die U21?
- Wehen ist die Mannschaft der Stunde
- Vagnoman-Schock: HSV verzichtet auf Transfer
- René Rohde pfeift HSV-Spiel bei Wehen
- Erster HSV-Fan nach Pyro-Schande vor Gericht
Jatta will (vorerst) nicht für Gambia spielen
HSV-Angreifer Bakery Jatta wird wie erwartet die aktuelle Einladung zur A-Nationalmannschaft seines Heimatlandes Gambia nicht annehmen. "Bakery hat uns mitgeteilt, dass er sich auf den HSV und unsere gemeinsamen Ziele konzentrieren möchte", sagte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt der "Bild"-Zeitung.
Gambias Nationaltrainer Tom Saintfiet hatte Jatta (21) in sein vorläufiges Aufgebot für die Qualifikationsspiele zum Afrika-Cup in Angola (13. November) und gegen die Demokratische Republik Kongo (18. November) berufen. Jattas Absage soll aber nur für den aktuellen Anlass gelten und nicht endgültig sein.
Das Ansinnen des deutschen U-21-Nationaltrainers Stefan Kuntz, eine schnelle Einbürgerung Jattas zu befördern, war vom Deutschen Fußball-Bund verworfen worden.
Hunt-Ausfall: Hecking wird emotional
Aaron Hunt fällt mal wieder aus. Wegen einer Oberschenkelzerrung wird der Kapitän nicht zum Auswärtsspiel nach Wiesbaden (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker) reisen. „Er tut mir einfach leid für ihn", sagte HSV-Trainer Dieter Hecking am Freitag. "Aaron probiert wirklich alles und ist sehr unglücklich über die Situationen."
Die neuerliche Verletzung stammt von dem Pokal-Aus am Dienstag gegen den VfB Stuttgart (1:2 n.V.), als Hunt 68 Minuten zum Einsatz kam. Es war sein erstes Spiel nach auskurierten muskulären Problemen. Diese sind nun – mal wieder – aufgebrochen. Der 33 Jahre alte Spielmacher erzählte Hecking am Mittwoch von seinen erneuten Beschwerden, wie der HSV-Coach nun preisgab.
"Aaron wirkte dabei sehr niedergeschlagen", sagte Hecking. "Man hat ihm angemerkt, dass es ihm total auf den Keks geht. Er kämpft sich immer wieder ran, das ist zermürbend für ihn." Trotz der ständigen Verletzungen seines Kapitäns will der HSV-Coach die Hoffnung nicht aufgeben. "Wir müssen weiter mit der medizinischen Abteilung alles versuchen, um ihn zu stabilisieren. Das gestaltet sich zwar schwierig, aber aufgeben werden wir deshalb nicht.“
Hecking bangt um Harnik und Hinterseer
Ebenfalls nicht mit dabei ist Abwehrtalent Josha Vagnoman, der wegen eines Bruchs des Fußwurzelknochens für die Hinrunde ausfällt. Offen ist noch, ob die Stürmer Martin Harnik und Lukas Hinterseer dem Tabellenführer zur Verfügung stehen. Die beiden Österreicher hatten zuletzt über muskuläre Probleme geklagt. Jairo Samperio und Jeremy Dudziak werden voraussichtlich rechtzeitig fit. Sie hatten beim Pokal-Aus jeweils schmerzhafte Tritte abbekommen.
Ewerton und Pollersbeck für die U21?
Abwehrspieler Ewerton soll nach seiner langen Verletzungspause Spielpraxis bei der U21 des HSV in der Regionalliga Nord sammeln. Laut Hecking liegt die Erlaubnis des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV) mittlerweile vor. Der Brasilianer, der im Sommer vom 1. FC Nürnberg kam, konnte nach seinem Syndesmosebandanriss bislang noch kein Pflichtspiel für die Hamburger bestreiten. Bereits beim jüngsten 3:0-Erfolg der U21 am vergangenen Freitag gegen Altona 93 sollte Ewerton zum Einsatz kommen, doch letztlich scheiterte es an fehlenden Dokumenten.
Ebenfalls für den HSV-Nachwuchs zum Einsatz kommen könnte erneut Torhüter Julian Pollersbeck. Der ehemalige U-21-Europameister saß im Pokal gegen Stuttgart auf der Bank bei den Profis. Dort wird in Wiesbaden aber wieder Tom Mickel Platz nehmen. Für Pollersbeck bietet sich somit erneut die Option, für die U21 zu spielen. „Wir werden mit Julian reden, ob er für die U21 spielen möchte. Ich denke, es täte ihm gut", sagte Hecking.
Wehen ist die Mannschaft der Stunde
Zwei Siege und zwei Unentschieden holte nicht nur der HSV (8 Punkte), sondern auch Wehen Wiesbaden in den jüngsten vier Ligaspielen. Keine Frage, die Elf von Trainer Rüdiger Rehm ist so etwas wie die Mannschaft der Stunde in der Zweiten Liga. Die Formkurve des Aufsteigers, der nur schwer in die Saison kam, geht steil nach oben. Nur Kiel (9 Punkte) war vom 8. bis 11. Spieltag erfolgreicher. Zudem stellen die Hessen mit Manuel Schäffler (8 Treffer) den torgefährlichsten Stürmer der Liga.
HSV-Trainer Hecking warnt deshalb davor, den Aufsteiger zu unterschätzen. „Ich warne alle vor Wehen Wiesbaden. Wenn irgendwer meint, das wird ein Selbstläufer, wird das nicht so sein", sagt der erfahrene Coach. "Ich sehe uns aber stabil genug und gut aufgestellt für diese Aufgabe.“
Vagnoman-Schock: HSV verzichtet auf Transfer
Der Schock beim HSV sitzt nach dem Bruch des Fußwurzelknochens von Josha Vagnoman tief. Nach Jan Gyamerah (Wadenbeinbruch) fällt nun auch der zweite Rechtsverteidiger des Kaders monatelang aus. Dennoch wollen die Hamburger auf dieser Position im Winter nicht noch einmal nachrüsten. Der Club geht bei Vagnoman von einer Rückkehr im Januar aus. Und auch Gyamerah soll im Frühjahr wieder einsatzfähig sein.
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Dieter Hecking war zuletzt nicht immer zufrieden mit den Leistungen der Schiedsrichter. Das Auswärtsspiel bei Aufsteiger Wehen Wiesbaden wird der Unparteiische René Rohde aus Rostock leiten. Der 39-Jährige pfiff bislang erst ein Spiel der Hamburger: den letztlich bedeutungslosen 3:0-Heimsieg am letzten Spieltag der Vorsaison gegen Duisburg. Ein ähnliches Ergebnis aus HSV-Sicht bei der Partie in Wiesbaden würde wohl auch Hecking sofort unterschreiben.
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Im Zusammenhang mit den Ausschreitungen beim letzten Bundesliga-Spiel des HSV gegen Gladbach kommt es am Montag vor dem Amtsgericht Altona zum ersten Prozess. Dem 24 Jahre alten Angeklagten wird laut Staatsanwaltschaft Landfriedensbruch vorgeworfen. Er soll bei der Partie am 12. Mai 2018 gemeinsam mit weiteren rund 50 Personen Rauchbomben und Feuerwerkskörper gezündet und sich vermummt haben. Die Beweislage gegen den HSV-Fan ist erdrückend.