Hoffmann im DFL-Aufsichtsrat. Vertrag mit Chefscout Spors aufgelöst. Nachfolger kommt aus Leverkusen. Pollersbeck tauscht Berater.

Die HSV-News am Mittwoch, den 21. August 2019:

  • Spors' Vertrag beim HSV aufgelöst
  • Welche Qualitäten der neue Chefscout Costa hat
  • Cléber-Urteil: FC Santos wird Einspruch einlegen
  • Hoffmann zumindest im DFL-Aufsichtsrat
  • Hecking-Stammelf kristallisiert sich heraus
  • Beraterwechsel: Pollersbeck trennt sich von Vater
  • Wie viel Geld bringt ein Ito-Transfer?
  • Moritz wird noch heute operiert

HSV löst Vertrag mit Spors auf

Sein Ende hatte sich abgezeichnet, nun ist es auch vollzogen worden. Der HSV hat den Vertrag mit Chefscout Johannes Spors gegen eine Abfindung aufgelöst. Sein Nachfolger wird Claus Costa (35), der bisherige Leiter der Scoutingabteilung von Bayer Leverkusen. Mit ihm gewinnt Sportvorstand Jonas Boldt, der in diesem Sommer ebenfalls vom Werksclub gekommen war, einen weiteren Vertrauensmann.

Nach der Beurlaubung von Ex-Sportchef Jens Todt und vor der Verpflichtung von Ralf Becker hatte Spors im Sommer 2018 sogar alleine die Geschicke geführt.
Nach der Beurlaubung von Ex-Sportchef Jens Todt und vor der Verpflichtung von Ralf Becker hatte Spors im Sommer 2018 sogar alleine die Geschicke geführt. © Witters

"Auch wenn ich mit dem HSV keinen Konsens für eine weitere Zusammenarbeit finden konnte, werde ich die vergangenen 19 Monate positiv in Erinnerung behalten und freue mich nach dem Ende der Transferperiode auf eine neue Herausforderung", sagt Spors.

Der 37 Jahre alte Johannes Spors war im Februar 2018 von RB Leipzig gekommen, um in Hamburg die Rolle des Kaderplaners auszufüllen. Doch nachdem im April dieses Jahres Michael Mutzel als Sportdirektor verpflichtet wurde, rückte Spors in der Hierarchie eine Position tiefer und liebäugelte seitdem mit einem Abgang. Spors will nun den nächsten Schritt auf der Karriereleiter gehen – allerdings nicht beim HSV.

Was kann der neue Mann Costa?

Costa war als Profi unter anderem für den VfL Osnabrück tätig (Archivbild aus dem Jahr 2011).
Costa war als Profi unter anderem für den VfL Osnabrück tätig (Archivbild aus dem Jahr 2011). © Witters

Die Verpflichtung von Claus Costa erfolgte in enger Abstimmung zwischen Sportvorstand Boldt und Sportdirektor Mutzel. "Mit Claus Costa gewinnen wir einen absoluten Experten im Bereich Scouting. Er verfügt über ein hervorragendes nationales und internationales Netzwerk und passt perfekt in unser Team", sagt Mutzel über den neuen Chefscout. Und dieser ergänzt: "Nach den guten Gesprächen mit Jonas Boldt und Michael Mutzel war für mich schnell klar, dass meine berufliche Zukunft beim HSV liegt." Na dann: viel Erfolg!

Fall Cléber: FC Santos wird Einspruch einlegen

Mit Einsprüchen anderer Vereinen kennt sich der HSV in diesen Tagen bestens aus. Doch diesmal geht es nicht um Bakery Jatta, sondern den früheren Hamburger Cléber Reis. Wie das Abendblatt exklusiv berichtete, hat die Fifa zweieinhalb Jahre nach dem Wechsel zum FC Santos den brasilianischen Topclub dazu aufgefordert, vier Millionen Euro an den HSV zu zahlen. Die Summe setzt sich aus der Ablöse von 2,5 Millionen Euro, 500.000 Euro Zinsen sowie einer Vertragsstrafe von einer Million Euro zusammen.

Innenverteidiger Cléber im Trikot des brasilianischen Clubs Coritiba FC, an den ihn der FC Santos die letzten vier Monate im Jahr 2017 verliehen hatte.
Innenverteidiger Cléber im Trikot des brasilianischen Clubs Coritiba FC, an den ihn der FC Santos die letzten vier Monate im Jahr 2017 verliehen hatte. © imago / Fotoarena

Der FC Santos, der in Brasilien kurz vor der Meisterschaft steht, wartet nun die Begründung des Fifa-Urteils ab. Nach Abendblatt-Informationen steht aber schon jetzt fest, dass der Verein in Berufung gehen wird. Der Club aus São Paulo soll behaupten, dass die vertraglich vereinbarte Strafklausel rechtswidrig sei. Laut dem Fifa-Urteil greift die Klausel, da die Ablöse nicht fristgerecht überwiesen wurde.

Cléber verdient nur noch Bruchteil seines HSV-Gehalts

Denn bislang hat der HSV überhaupt kein Geld für den Cléber-Transfer erhalten. Der FC Santos soll inzwischen bereit gewesen sein, eine Ratenzahlung von 3 Millionen Euro zu leisten – also die Ablöse zuzüglich Zinsen, aber eben ohne die Vertragsstrafe. Ein erfolgreicher Widerspruch gegen das Fifa-Urteil ist allerdings äußerst unwahrscheinlich.

Cléber hat seit seinem Abgang vom HSV im Winter 2017 im Übrigen für vier verschiedene Vereine gespielt. Wie das Abendblatt erfuhr, beträgt sein aktuelles Gehalt mit rund 250.000 Euro nur einen Bruchteil dessen, was er einst in Hamburg verdiente.

Hoffmann in den DFL-Aufsichtsrat gewählt

Nach den beiden Niederlagen im Kampf um einen Posten im DFL-Präsidium hat sich HSV-Boss Bernd Hoffmann bei seiner dritten Kandidatur durchgesetzt. Der Hamburger Vorstandschef wurde gemeinsam mit Stephan Schippers (Gladbach), Jürgen Machmeier (Sandhausen) und Ingo Schiller (Hertha BSC) in den Aufsichtsrat der Deutschen Fußball-Liga gewählt. Als Mitglied des Kontrollgremiums darf Hoffmann künftig bei der Verteilung der TV-Gelder mitreden.

HSV-Stammelf kristallisiert sich heraus

Hat Dieter Hecking seine Stammelf gefunden? Zuletzt vertraute er zweimal in Folge derselben Anfangsformation. Beim kommenden Auswärtsspiel am Sonntag beim furios gestarteten Aufsteiger Karlsruher SC (13.30 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker) könnte es nun zum Aufstellungs-Hattrick kommen. Beim Trainingsspiel ließ Hecking seine vermeintliche A-Elf unverändert. Einzig die klare Nummer eins Daniel Heuer Fernandes wurde im Tor durch Ersatzkeeper Tom Mickel vertreten.

So könnte der HSV in Karlsruhe spielen: Pollersbeck – Gyamerah, Jung, van Drongelen, Leibold – Fein – Jatta, Kinsombi, Dudziak, Kittel – Hinterseer.

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Pollersbeck wechselt schon wieder Berater

Langsam, aber möglicherweise noch rechtzeitig, kommt Bewegung in die Personalie Julian Pollersbeck. Der HSV-Torhüter hat seinen Berater gewechselt. In Zukunft wird der in Hamburg zur Nummer drei degradierte Schlussmann vom einflussreichen Branchen-Schwergewicht Roger Wittmann betreut. Dieser Schritt ist ein klares Indiz, dass Pollersbeck den HSV noch in diesem Sommer verlassen will.

Der letztjährige Stammkeeper Julian Pollersbeck ist beim HSV nur noch Dauer-Tribünengast.
Der letztjährige Stammkeeper Julian Pollersbeck ist beim HSV nur noch Dauer-Tribünengast. © Witters

Erst Ende Mai hatte sich der U-21-Europameister von seinem langjährigen Berater Roman Rummenigge, Sohn von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge, getrennt. Seitdem war Pollersbecks Vater der alleine Ansprechpartner in Transferfragen, was im Volkspark kritisch gesehen wurde. Der HSV hatte seine Zweifel, ob die Kontakte von Günter Pollersbeck ausreichen, um die Karriere seines Sohnes voranzutreiben.

Pollersbeck hat zwölf Tage für einen Wechsel

Mit dem zweiten Berater-Wechsel binnen drei Monaten soll ein Neustart für den 25 Jahre alten Keeper bei einem anderen Club eingeleitet werden. Das Transferfenster in Deutschland sowie zahlreichen europäischen Ligen ist noch zwölf Tage bis zum 2. September geöffnet – in Portugal sogar bis zum 22. September. Ein Wechsel nach England ist hingegen seit dem 8. August nicht mehr möglich.

Roger Wittmann ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Agentur Rogon, die laut "Transfermarkt.de" die Interessen von 94 Spielern vertritt. Julian Pollersbeck ist nun einer von ihnen.

Bekommt der HSV eine Million für Ito?

Tatsuya Ito (22) steht nach seinem bestandenen Medizincheck unmittelbar vor einem Wechsel zum belgischen Erstligisten VV St. Truiden. So weit, so verständlich. Unklar ist jedoch noch, ob der japanische Flügelspieler verliehen oder verkauft wird. Dem HSV soll laut der "Bild" eine Ablöse von rund einer Million Euro vorschweben. Die Summe überrascht insofern, weil es vor wenigen Wochen noch hieß, die Hamburger würden bei dem Jungprofi weitgehend auf eine Transferentschädigung verzichten. Denkbar ist aber auch ein Leihgeschäft mit den Belgiern.

Moritz-OP nach Schlüsselbeinbruch noch heute

Nach seinem Schlüsselbeinbruch wird Mittelfeldspieler Christoph Moritz am heutigen Mittwoch operiert. Das hat der HSV bestätigt. Der 29-Jährige zog sich die schwere Verletzung beim Training am Dienstag zu, als er nach einem Fallrückzieher unglücklich auf der rechten Schulter landete. Mit einem erneuten Einsatz für den HSV ist nicht vor Mitte Oktober zu rechnen. Das Abendblatt wünscht Christoph Moritz gute Besserung!

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