Letscherts Nürnbergreise geplatzt, Amaechi darf auf Debüt hoffen. Hecking hat es eilig, Titz marschiert. Pokalcoup für die HSV-Frauen.
Die HSV-News am Sonntag, den 4. August:
- HSV II schießt Holstein ab
- Letschert verletzt sich im Training
- Bates muss zuhause bleiben
- Hecking pflügt durch die PK
- Özcan ausgebootet, Amaechi dabei
- Rotiert Kittel in die Startelf?
- Hecking verbittet sich Auszeit
- Pokalcoup für die HSV-Frauen
- Titz mit RWE auf Kurs
- Ex-HSVer Stritzel plötzlich im Rampenlicht
Bleibt der HSV II in der Spitzengruppe?
Das nennt man wohl einen Traumstart: Die U21 hat auch ihr zweites Spiel in der Regionalliga Nord mit einem Kantersieg abgeschlossen. Am Sonntag schickte das Team von Trainer Hannes Drews die zweite Mannschaft von Holstein Kiel mit 6:0 (4:0) zurück in den Norden und feierte damit den besten Saisonstart der Geschichte.
Wie schon beim Auftaktsieg gegen Heide (5:1) glänzte Stürmer Tobias Fagerström als Doppeltorschütze (18./23.). Mit vier Treffern schoss sich der 19 Jahre alte Finne zudem an die Spitze der Torjägerliste – und das, obwohl der HSV noch ein Spiel weniger als die Konkurrenz aufweist. Das eigentlich auf den zweiten Spieltag angesetzte kleine Stadtderby gegen den FC St. Pauli II war auf unbestimmte Zeit verlegt worden.
Den Torreigen gegen Kiel eröffnete Routinier Henrik Giese (9.), die weiteren Treffer erzielten Ogechika Heil (40.), Profi-Leihgabe Josha Vagnoman (54.) und Khaled Mohssen in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Saisontreffer. Besonders schön war Vagnomans Treffer zum 5:0. Er schlenzte den Ball aus 16 Metern unhaltbar in den Giebel.
Neben Vagnoman (links hinten) halfen von den Profis auch Jonas David auf der Sechs sowie Tatsuya Ito auf dem linken Flügel aus. Das Trio zeigte eine sehr ordentliche Leistung, weshalb sich auch Drews sehr zufrieden gab. "Alle drei Jungs von oben haben sich hier gut präsentiert. Ich werde ihnen daher ein gutes Zeugnis ausstellen“, sagte er.
Ob die positive Bewertung entsprechend auch von Profi-Trainer Dieter Hecking derart aufgenommen wird, dass er Vagnoman, David und Ito in absehbarer Zeit eine neue Chance im Zweitliga-Kader gibt, wird sich weisen. Falls nicht, darf sich Drews eben weiter über Verstärkung für die Regionalliga freuen.
Mit sechs Punkten hat sich der HSV II dort nun vorerst in der Spitzengruppe festgesetzt. Am nächsten Sonnabend geht es zum Nachwuchs des VfL Wolfsburg, der mit neun Punkten aus drei Spielen an der Spitze thront.
Letschert kann sein HSV-Debüt knicken
Er hatte schon auf eine Kader-Nominierung gehofft, doch daraus wird für Timo Letschert nun (noch) nichts. Denn das Abschlusstraining war für den Neuzugang aus den Niederlanden am Sonntag vorzeitig beendet.
Nach einem Pass fasste sich Letschert an sein rechtes Knie, Physiotherapeut Mario Reicherz eilte herbei und bandagierte die Problemstelle des Innenverteidigers mit dickem Tape.
Als Letschert aufstand, probierte er noch einmal aufzutreten und vor den Augen von Dieter Hecking die folgenreiche Passbewegung zu imitieren. Doch es nützte alles nichts, Letschert musste auf Anweisung seines Trainers über die Stadiontreppe Richtung Kabine humpeln.
Was allerdings Hoffnung auf eine weniger schwerwiegende Verletzung macht: Auf dem Weg dorthin nahm sich Letschert noch Zeit, den Trainingskiebitzen Autogramme zu schreiben.
Eigentlich galt der 26-Jährige als sicherer Kader-, wenn auch nicht Startelf-Kandidat für das Spiel in Nürnberg. Dort wird Hecking aller Voraussicht nach wie gegen Darmstadt noch einmal auf das Duo Kyriakos Papadopoulos und Rick van Drongelen setzen.
Auch Bates bleibt zu Hause
Auch auf David Bates wird Hecking im Topspiel am Montagabend verzichten müssen. Der schottische Verteidiger hat muskuläre Probleme, wie der Trainer in der Abschluss-PK mitteilte.
Hecking hatte es eilig
In der Pressekonferenz teilte sich Hecking insgesamt eher kurz und bündig mit – aus gutem Grund: Denn der Zeitplan nach dem Vormittagstraining (10.30 Uhr) und der PK (12 Uhr) war eng gestrickt, direkt im Anschluss ging der Flieger nach Franken.
In Nürnberg wird heute nicht mehr viel passieren, am Montag werden die Profis dann hauptsächlich noch einmal anschwitzen für die Partie um 20.30 Uhr, für die Stand Sonntagmittag 40.000 Karten abgesetzt waren.
Özcan gestrichen, Amaechi nominiert
Doch wer darf überhaupt mitschwitzen? Da er nur 20 Akteure in sein Aufgebot nehmen kann, musste Hecking noch sechs Profis für das Match streichen. Und getroffen hat es unter anderem Berkay Özcan, der gegen Darmstadt (1:1) zumindest noch auf der Bank gesessen hatte.
Neuzugang Xavier Amaechi wurde dagegen eine Woche nach seiner Verpflichtung erstmals in den Kader berufen. Nicht ausgeschlossen, dass der 2,5 Millionen Euro teure Flügelstürmer gegen Nürnberg auch tatsächlich ins Zweitligawasser geworfen wird. Zumindest gilt der 18-Jährige für das Spiel eher als Option als Stürmer Bobby Wood, der es aber zumindest ebenfalls ins Aufgebot schaffte.
Rotiert Kittel in die Startelf?
Auch Sonny Kittel darf sich indes Hoffnung auf einen Einsatz in der Startelf machen. Zumindest erhielt der Neuzugang am Sonntag Lob von Hecking. "Er ist auf einem richtig guten Weg", sagte Hecking. Beim Saisonstart vor einer Woche wurde der Mittelfeldspieler erst nach rund einer Stunde eingewechselt.
Die HSV-Transfers 2019/20:
Amaechi & Co.: Die HSV-Transfers 2019/20
Hecking verbittet sich eine Auszeit
"Die Aufgabe wird uns alles abverlangen, aber wir haben auch einiges entgegenzusetzen“, sagte Hecking zum bevorstehen Topspiel. Trotz des mageren 1:1 zum Zweitliga-Auftakt gegen Darmstadt 98 gefällt ihm die Entwicklung seiner neuen Mannschaft. "Wir wollen das mit einem Erfolgserlebnis krönen", sagte Hecking vor dem ersten Auswärtsspiel der neuen Spielzeit.
Dafür fordert der Coach, der die Nürnberger zwischen 2009 und 2012 trainiert hatte, höchste Fokussierung. "Du darfst dir in dieser Liga keine Auszeit nehmen. Das müssen wir der Mannschaft vermitteln“, sagte Hecking und spielte damit auf das Gegentor gegen Darmstadt an, das 15 Sekunden nach der Pause gefallen war: "In dieser Liga musst du dein Spiel über 85 oder 90 Minuten durchbringen, um zu gewinnen."
Der Club, so Hecking, sei "von der Homogenität her ein gutes Team. Nürnberg lebt von der körperlichen Robustheit, hat aber auch einen spielerischen Moment". Zudem sei Torjäger Mikael Ishak ein "brandgefährlicher Spieler". Der FCN hatte sein Auftaktspiel bei Dynamo Dresden mit 1:0 gewonnen.
DFB-Pokal-Coup für die HSV-Frauen
Die Männer starten am kommenden Sonntag bei Drittligist Chemnitz in den DFB-Pokal, für die Frauen des HSV stand schon heute die erste Rund auf dem Programm.
Und die überstanden die Regionalliga-Aufsteigerinnen mit einem 2:0 (1:0)-Sieg gegen Union Berlin – was so nicht unbedingt zu erwarten war. Schließlich traten die Gäste auf dem HSV-Gelände in Norderstedt als amtierende Meisterinnen der Regionalliga Nordost an.
Titz legt den perfekten Start hin
Blick über den Hamburger Tellerrand: Christian Titz hat mit seinem neuen Verein Rot-Weiss Essen einen perfekten Saisonstart hingelegt. Am Sonntag gewann RWE auch sein zweites Spiel (2:1 beim VfB Homberg). Mit der optimalen Ausbeute von sechs Punkten liegt der Traditionsverein vorerst auf Rang drei.
Stritzel rückt in Darmstadt unverhofft auf
In der zweiten Bundesliga kam ein langjähriger HSVer indes zu einem seiner seltenen Einsätze. Da sich bei Darmstadt 98 Torhüter Marcel Schuhen (Nachfolger des zum HSV gewechselten Daniel Heuer Fernandes) den Arm gebrochen hat, durfte am Sonntag Florian "Strille" Stritzel zwischen die Pfosten.
Und der ehemalige Hamburger Nachwuchsmann (2007 bis 2014) machte hielt den Kasten gegen Kiel (2:0) dank eines souveränen Auftritts inklusive starker Paraden sauber.