Stürmer Hinterseer musste dem “Chef“ Hunt beim Elfmeter den Vortritt lassen. Darmstadt fühlt sich durch Elfmeterpfiff verschaukelt.
Die HSV-News am Montag, den 28. Juli 2019
- Amaechi trainiert erstmals mit den HSV-Kollegen
- Heuer Fernandes mit unglücklicher Premiere
- Hinterseer überließ "Chef" Hunt den Elfmeter
- Feituning bei Neuzugang Kinsombi
- Darmstadts Platte fühlt sich betrogen
Amaechi dribbelt im Volkspark auf
Am Montagmorgen begann für Xavier Amaechi das Abenteuer HSV. Der 18-Jährige Engländer, der am Sonntag von Arsenal London verpflichtet wurde, trainerte bei grauem Hamburger Sommerhimmel erstmals mit den neuen Kollegen.
Um 10.39 Uhr kam der Youngster durch einen Hintereingang auf den Trainingsplatz am Volkspark, klatschte kumpelhaft mit Co-Trainer Dirk Bremser ab und absolvierte anschließend das Spielersatztraining mit den Spielern, die gar nicht oder nur kurz beim 1:1 gegen Darmstadt 98 auf dem Platz gestanden hatten. Der Rest der Mannschaft ging in den Volkspark laufen. Kapitän und Torschütze Aaron Hunt fehlte. Der neue Abwehrspieler Timo Letschert trainierte individuell auf einem Nebenplatz.
Am kommenden Montag (20.30 Uhr) könnte Amaechi im Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg erstmals im Aufgebot des HSV stehen.
Torhüter Fernandes "beschenkte" alte Kollegen
Für Daniel Heuer Fernandes war der Saisonauftakt ein Highlight im doppelten Sinne. Zum ersten Mal spielte der 26-Jährige in einem Pflichtspiel für den HSV und dann ging es auch noch gegen seine alten Kollegen. Der Deutschportugiese war im Sommer für 1,3 Millionen Euro von Darmstadt 98 gekommen. Und ausgerechnet gegen seinen Ex-Club verteilte der Keeper ein "Geschenk". Beim 0:1 durch Tim Skarke sah Heuer Fernandes nicht besonders glücklich aus. Einen Schuss von Serdar Dursun klärte der Torhüter mehr schlecht als recht nach vorne, gegen den Abstauber hatte er dann keine Chance. "Ich kann den Ball auch weiter zur Seite weg fausten. Das ist ärgerlich, dass der Nachschuss reingeht", analysierte der HSV-Torwart, der die Schuld aber nicht allein auf seine Kappe nehmen wollte. "Wir müssen in den ersten Sekunden wacher sein. Man weiß, dass man in den ersten Minuten seine Kompaktheit findet. Da müssen wir präsenter sein", kritisierte Heuer Fernandes, der weiß, dass er sich nicht all zu viele Patzer erlauben darf.
Mit Tom Mickel und Julian Pollersbeck stehen zwei weitere Schlussmänner in der Warteschleife. Beide haben nachgewiesen, dass sie die Qualität haben, dem HSV zu helfen. "In Stein gemeißelt ist nie etwas im Fußball. Ich muss meine Leistung bringen, das weiß ich. Die anderen pushen sich und geben auch weiter Gas.“
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Hinterseer überließ seinem "Chef" den Elfmeter
Für Lukas Hinterseer war es eine unglückliche HSV-Premiere. Der ehemalige Bochumer war bemüht, in gute Abschlusspositionen kam der Österreicher aber nicht. Als Schiedsrichter Robert Hartmann in der Nachspielzeit auf den Elfmeterpunkt zeigte, hatte sich auch der 28-Jährige Hoffnungen gemacht, den Strafstoß schießen zu dürfen. Aber in der Elfer-Hierarchie ist Hinterseer noch nicht ganz vorne angekommen. Er musste Aaron Hunt den Vortritt lassen. "Letzte Aktion ist Chefsache. Er hat das so bestimmt“, erklärte Hinterseer und ergänzte: "Aaron hat schon im Bus gesagt, dass er ein gutes Gefühl hat. Er ist Kapitän, Chef auf dem Platz, er hat das dann so entschieden."
Kinsombi arbeitet am "Feintuning"
In den Planungen des HSV spielte David Kinsombi eine Schlüsselrolle. Der ehemalige Kapitän von Holstein Kiel sollte im Mittefeld und in der Kabine den Ton angeben. Ein Muskelfaserriss im Oberschenkel bremste den Neuzugang aber in der Vorbereitung aus. Nun feierte Kinsombi gegen Darmstadt sein HSV-Debüt. "Ich fühle mich gut. Die Verletzung habe ich auskuriert. Jetzt geht es im Training um das Feintuning, um der Mannschaft bestmöglich helfen zu können", sagte Kinsombi, der hofft, dass er in Kürze auch wieder eine Option für die Startelf ist.
Vielleicht feiert der Stratege ja bereits am kommenden Montag beim 1. FC Nürnberg sein Debüt in der Startformation. Dass gegen die Franken bereits ein besonderer Druck herrscht, glaubt Kinsombi indes nicht. "Nürnberg wird ja nicht besser oder schlechter mit unserem Ergebnis. Es wartet genau dieselbe Aufgabe auf uns", sagte der Neuzugang aus Kiel. "Mit der Leistung gegen Darmstadt können wir weitgehend zufrieden sein, mit dem Ergebnis nicht. Da müssen wir in den kommenden Wochen schauen, dass wir das in die richtigen Bahnen lenken.“
Darmstadts Platte fühlt sich um den Sieg betrogen
Dass es kontroverse Diskussionen um den Videoschiedsrichter gibt, ist nichts Neues. Seit dieser Saison ist dieses Hilfsmittel auch in der Zweiten Liga im Einsatz. Felix Platte von Darmstadt 98 hat bereits nach dem ersten Spieltag die Nase voll vom "Kölner Keller".
Der Profi, der wegen eines Muskelfaserrisses das 1:1 beim HSV auf dem heimischen Sofa verfolgte pestete bei "Twitter" gegen die Elfmeterentscheidung von TV-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus: "Jetzt schon wieder genug vom Videobeweis. Fas für eine Verarsche", twitterte Platte legte nach: "Warum wird es nicht einfach abgeschafft, wenn man es nicht hinbekommt, verstehe es nicht."