Hamburg. Für sein Debüt erhielt Adrian Fein viel Lob. Doch die Komplimente waren dem Leihspieler des FC Bayern fast schon ein wenig unangenehm.

Udo Bandow war auch eine knappe Stunde nach dem Schlusspfiff begeistert. Dieser Adrian Fein sei ja ein ganz vorzüglicher Fußballer, schwärmte der Grandseigneur des HSV im ersten Stock des Volksparkstadions. Der Bayer habe überragend gespielt, sagte Bandow. „Ich hätte nicht gedacht, dass der HSV den Mangala irgendwie ersetzen könnte. Aber der Fein kann das“, lobte der frühere Aufsichtsratschef.

So sehr Bandow auch ins Schwärmen geriet, dem Umschmeichelten waren die Komplimente fast schon ein wenig unangenehm. „Ich bin froh, dass mein Spiel gut wahrgenommen wurde“, sagte Fein ganz bescheiden und ergänzte: „Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte ein totales Scheißspiel gemacht, und wir hätten drei Punkte hier behalten.“

Blick für die Situation plus Zweikampfstärke

Es lag aber nicht an dem vom FC Bayern München ausgeliehenen Mittelfeldspieler, dass der HSV den erhofften Sieg zum Auftakt verpasste. Mit seiner Spielübersicht und Ballsicherheit wusste der 20-Jährige gleich bei seinem Debüt im Volkspark zu überzeugen – und den von Bandow thematisierten Abgang des wendigen Sechsers Orel Mangala, der nach einem Jahr in Hamburg nun wieder beim Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart spielt, vergessen zu machen.

Die HSV-Profis in der Einzelkritik

Es war nicht nur sein Blick für die Situation, mit dem Fein aus einer ansonsten unter ihrer Bestform spielenden HSV-Elf herausstach. Der Mittelfeld-Abräumer konnte auch mit seiner Zweikampfstärke Akzente setzen.

Der defensive Mittelfeldspieler Adrian Fein ist bis Saisonende vom FC Bayern München ausgeliehen.
Der defensive Mittelfeldspieler Adrian Fein ist bis Saisonende vom FC Bayern München ausgeliehen. © Witters

Fein: "Wir haben viel vor dieses Jahr"

„Wir haben in der ersten Halbzeit tollen Fußball gespielt“, lobte Fein dann doch, wenngleich er damit die Gesamtleistung der Mannschaft und nicht seine eigene meinte. „Und wir hätten die drei Punkte verdient gehabt.“ Eine Möglichkeit, es besser zu machen, haben Fein und seine Mitspieler schon in sieben Tagen beim Auswärtsspiel in Nürnberg. Fein richtet bereits den Blick nach vorne. „Wir haben viel vor dieses Jahr.“