HSV-Neuzugang kann noch nicht voll trainieren. Kinsombi verpasst Saisonstart. Wird van Drongelen durch einen Landsmann ersetzt?
Die HSV-News am Montag, den 1. Juli 2019:
- Ewerton-Transfer nun auch offiziell
- Brasilianer hat noch Beschwerden
- Kinsombi droht Saisonstart zu verpassen
- Letschert könnte HSV-Defensive verstärken
- Wechselt van Drongelen nach Augsburg?
- Woher Augsburg die Millionen nimmt
- Geheimplan mit van Drongelen steht seit April
- Salzburg nimmt Abstand von Pollersbeck
- Mathenia erhöht den Druck für den HSV
- Waldschmidt: Für den HSV zu schlecht, aber einer für Löw?
- Labbadia sieht sich in seiner besten Phase
HSV verkündet Ewerton-Deal offiziell
Das lange Warten hat ein Ende: Innenverteidiger Ewerton (30) kommt für die festgeschriebene Ablöse von zwei Millionen Euro aus Nürnberg und unterschreibt einen Zweijahresvertrag bis 2021 beim HSV. Das gaben beide Clubs am Nachmittag bekannt. Zuletzt hakte der Deal, weil sich Nürnberg mit Ewertons Ex-Verein Sporting Lissabon noch über Vertragsklauseln wie eine mögliche Beteiligung an einem Weiterverkauf einigen musste.
"Ich bin glücklich, jetzt hier beim HSV zu sein und freue mich darauf, mit der Arbeit auf dem Platz zu beginnen. Als Innenverteidiger ist man automatisch in der Rolle eines Anführers. Man ist für die Ordnung auf dem Platz zuständig und muss seinen Mitspielern immer Anweisungen geben. Dadurch hat man zwangsläufig viel Verantwortung und das gefällt mir“, sagte der Innenverteidiger.
Sportvorstand Jonas Boldt ergänzte: "Wir sind sehr froh, dass wir mit Ewerton einen erfahrenen Spieler gewinnen konnten. Er kennt die Zweite Liga, hat dort bereits erfolgreich gespielt und wird unsere Abwehr weiter stabilisieren. Seine Ruhe sowie seine Kopfballstärke sind zwei Elemente, die uns gut zu Gesicht stehen."
Ewerton kann noch nicht trainieren
Einen Wermutstropfen trübte die Transfermeldung aber dann doch: Weil Ewerton aktuell noch an Leistenproblemen laboriert, wird der Verteidiger vorerst noch nicht mit seinen neuen Kollegen trainieren können.
Nach Abendblatt-Informationen soll der verletzungsanfällige Brasilianer stattdessen in den kommenden Wochen an das Mannschaftstraining herangeführt werden. Mit einem vollständigen Einstieg Ewertons wird erst in rund drei Wochen gerechnet.
Eigentlich sollte der Neuzugang morgen erstmals auf dem Platz stehen. Nun kommt allenfalls eine Laufeinheit infrage. Dafür soll Ewerton nach Möglichkeit in einer Medienrunde vorgestellt werden.
Die HSV-Transfers 2019/20:
Ewerton & Co.: Die HSV-Transfers 2019/20
Drei Wochen Pause für Kinsombi
Bittere Nachricht auch für Neuzugang David Kinsombi: Wie eine MRT-Untersuchung ergab, hat sich der zentrale Mittelfeldspieler im Test gegen Buchholz (13:1) einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zugezogen und wird damit drei Wochen ausfallen. Somit ist sein Einsatz zum Saisonauftakt gegen Darmstadt (das Wochenende um den 28. Juli; noch nicht genau terminiert) unwahrscheinlich.
Verstärkt Timo Letschert die HSV-Abwehr?
Kaum wird das Augsburger Interesse an Innenverteidiger Rick van Drongelen konkreter, kursiert bereits ein Name seines potenziellen Nachfolgers in der Hansestadt. Wie der regionale Fernseh- und Radiosender "RTV Utrecht", berichtet, soll der HSV Interesse an dem Niederländer Timo Letschert vom italienischen Club US Sassuolo bekundet haben. Die Verhandlungen seien sogar "weit fortgeschrittenen". Passend dazu zeigen Bilder seines privaten Instagram-Accounts, dass sich der Profi vergangene Woche in Hamburg aufhielt.
Nach Abendblatt-Informationen ist ein möglicher Transfer der 1,88 Meter großen Abwehrkante aber noch nicht so konkret, wie es in niederländischen Medien berichtet wird. Fakt ist aber auch, dass keiner der Verantwortlichen im Volkspark das Gerücht dementiert hat.
Letschert kostet siebenstellige Ablöse
Letschert (26) war 2016 für 3,5 Millionen von Utrecht zu Sassuolo, dem Verein von Kevin-Prince Boateng, gewechselt. In der Serie A konnte er sich aber nicht durchsetzen. Nach nur 16 Liga-Einsätzen in zwei Jahren wurde der Innenverteidiger vergangene Saison wieder an Utrecht verliehen, wo er zurück zu alter Stärke fand. Mit seinen Leistungen hatte Letschert maßgeblichen Anteil daran, dass sich Utrecht als Fünfter für die Europa League qualifizierte.
Seine Bilanz: 31 Spiele, zwei Tore, zwei Vorlagen und viele verzweifelte gegnerische Stürmer. Dennoch scheint Letschert in den Planungen von Sassuolo keine große Rolle mehr zu spielen, weshalb er für eine Ablöse im niedrigen Millionenbereich gehen dürfte.
Wie das Abendblatt erfuhr, würde sich der HSV aber erst in der Abwehr verstärken, wenn van Drongelen den Verein verlässt. Da mit Linksfuß Ewerton ein weiterer Neuer perfekt ist, sehen die Hamburger eher Bedarf bei einem Rechtsfuß – einen wie Letschert?
Zahlt Augsburg 8 Millionen für van Drongelen?
Es ist das momentan heißeste Transfergerücht im Volkspark: Wechselt van Drongelen zum FC Augsburg? Der bayrische Bundesligist soll großes Interesse am niederländischen Innenverteidiger haben. Und anders als vor einem Jahr, als Augsburg schon mal anfragte, ist der HSV diesmal gesprächsbereit. Laut der "Bild" würden die Hamburger van Drongelen für eine Summe von acht Millionen Euro ziehen lassen.
Nach dem vorzeitigen Kostic-Transfer (Frankfurt/6 Millionen Euro), der zehnprozentigen Beteiligung am Demirbay-Deal nach Leverkusen (3 Millionen Euro), dem Abgang von Fiete Arp (FC Bayern/3 Millionen Euro) und dem bevorstehenden Wechsel von Douglas Santos zu Zenit St. Petersburg (12 Millionen Euro) wäre van Drongelen der nächste Spieler, der Millionen in die HSV-Kasse spült.
Augsburg vor Transfererlösen von 50 Millionen
Mit Augsburg scheint ein potenzieller Abnehmer gefunden, der die finanziellen Mittel hätte, um einen Transfer in dieser Größenordnung zu stemmen. Die Schwaben werden sich noch in dieser Sommertransferperiode von Linksverteidiger Philipp Max (erhoffte Einnahme: 20 Millionen Euro/Interessent: mehrere Clubs), Ex-HSV-Stürmer Michael Gregoritsch (8 bis 10 Millionen Euro/Bremen) und Martin Hinteregger (15 Millionen Euro/Frankfurt) trennen.
Darüber hinaus ist Flügelspieler Jonathan Schmid bereits für 4 Millionen Euro an Freiburg abgegeben worden. Für eine ähnliche Summe soll auch Innenverteidiger Marvin Friedrich, auf den auch der HSV ein Auge geworfen hat, zu Union Berlin gehen. Am Ende der Verkaufsoffensive wird Augsburg Einnahmen in Höhe von mehr als 50 Millionen Euro generieren. Einen Bruchteil dessen könnte der FCA für van Drongelen investieren.
HSV will van Drongelen seit April zu Geld machen
Wie das Abendblatt erfuhr, fragte HSV-Sportdirektor Michael Mutzel bereits im April beim Management des Verteidigers nach, ob mit dem Profi ein höherer Transfererlös zu erzielen ist. Damit wollte der Club signalisieren, dass man weiter auf den 20-Jährigen setzt, aber auch nichts dagegen hätte, den Spieler zu Geld zu machen. Van Drongelens möglicher Nachfolger steht derweil weiterhin unmittelbar vor der Unterschrift in Hamburg: Linksfuß Ewerton kommt für zwei Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg. Wenn van Drongelen beim HSV bliebe, würden sich beide Abwehrspieler um die Position des linken Innenverteidigers duellieren.
Salzburg nimmt Abstand von Pollersbeck
Julian Pollersbeck ist weiterhin auf der Suche nach einem neuen Verein. Eine Option hat sich nun aber zerschlagen, denn der österreichische Serienmeister Salzburg hat endgültig Abstand von einem Transfer genommen. Das bestätigte RB-Sportdirektor Christoph Freud der Zeitung "Krone". Bereits vergangene Woche hatte das Abendblatt berichtet, dass an den Spekulationen um einen Wechsel des Torhüters nach Salzburg nichts dran sei. Pollersbeck will den HSV verlassen, weil ihm für die neue Saison Daniel Heuer Fernandes als neue Nummer eins vor die Nase gesetzt worden ist.
Labbadia: Bin "der beste Trainer, der ich sein kann"
Zweimal trainierte er bereits den HSV. Doch erst jetzt sieht sich Bruno Labbadia in der besten Verfassung seiner bisherigen Trainerlaufbahn, wie er dem "Kicker" erzählte. "Ich habe während meiner Trainerlaufbahn viele Facetten gezeigt. Ich habe ganz vorne mitgespielt, Mannschaften vor dem Abstieg gerettet und wieder nach oben geführt. Ich habe schon in so vielen Schubladen gesteckt", sagte Labbadia, der noch keinen Trainerjob für die kommende Saison hat. Dennoch glaubt er: "Jetzt aktuell bin ich der beste Trainer, der ich sein kann."
Obwohl sein zum Saisonende auslaufender Vertrag in Wolfsburg nicht verlängert wurde, erinnert er sich gerne an seine Zeit bei den Niedersachsen. Denn am Ende sei alles "so sauber über die Bühne" gegangen, was in "diesem zum Teil perversen Geschäft nicht selbstverständlich" ist. Labbadia führte den VfL Wolfsburg in der abgelaufenen Saison auf Rang sechs der Bundesliga und qualifizierte sich damit für die Europa League.
Mathenia schiebt HSV Favoritenrolle zu
Der Nürnberger Torhüter Christian Mathenia schiebt im Aufstiegskampf der namhaften Konkurrenz mit seinem Ex-Club HSV an der Spitze die Favoritenrolle zu. "Die anderen haben alle ein bisschen mehr Druck als wir. Der HSV muss dieses Jahr unbedingt hoch, der VfB Stuttgart sowieso, Hannover hat ebenfalls den Anspruch", sagte der 27-Jährige dem "kicker". Er hofft aber auch auf seinen FCN: "Wir wollen auch ein Teil davon sein und oben mitspielen. Es muss unser Ziel sein, um den Aufstieg anzuklopfen."
Dass Linksverteidiger Tim Leibold den 1. FCN in Richtung HSV verlassen hat und dessen Nebenmann Ewerton ebenso nach Hamburg wechselt, sieht Mathenia als Bürde für die Nürnberger an. "Die zwei waren gestandene Spieler bei uns, die sehr schwer zu ersetzen sind", meinte Mathenia. "Aber so ist das Fußballgeschäft."
Nach seinem im Sommer 2018 erfolgten Wechsel von Hamburg nach Nürnberg ist er an der Noris heimisch geworden. "Es ist kein Geheimnis, ich fühle mich hier superwohl", betonte Mathenia. Bester Beweis: Seinen Vertrag beim FCN verlängerte er um gleich fünf Jahre.
Löw schwärmt von Torjäger Waldschmidt
U21-Nationalstürmer und Ex-HSV-Profi Luca Waldschmidt ist trotz des verlorenen EM-Finals glücklich über die Ehrung als bester Torschütze des Turniers. "Das ist schon auch eine Auszeichnung, auf die ich stolz sein kann. Das ist nicht selbstverständlich, sieben Tore bei einer EM zu schießen", sagte Waldschmidt nach dem 1:2 (0:1) im Finale gegen Spanien. Der Stürmer des SC Freiburg ist nach Pierre Littbarski 1982 erst der zweite deutsche Torschützenkönig einer U21-EM. "Gerade kann ich mich wenig darüber freuen", bekannte Waldschmidt.
Zu seiner Zukunft wollte sich der 23-Jährige nach dem verlorenen Endspiel nicht äußern. "Ich habe mich damit noch nicht beschäftigt", sagte Waldschmidt, der durch seine furiosen Auftritte in den Fokus von vielen Clubs gerückt ist. "Ich fühle mich in Freiburg wohl, aber ich gehe jetzt erstmal in den Urlaub, denke einfach mal nicht an Fußball", sagte der Stürmer. Zuletzt wurde über ein Interesse von Lazio Rom spekuliert.
Hoffnung auf eine Zukunft in der A-Nationalmannschaft darf sich der Top-Stürmer der U21 in jedem Fall machen. "In unserem Notizbuch ist er natürlich schon ein bisschen länger, weil er eine hervorragende Technik hat. In Freiburg hat er sich sehr gut entwickelt und hat einen großen Sprung nach vorne gemacht", lobte Bundestrainer Joachim Löw. "Wenn er zum Abschluss kommt, ist es immer brandgefährlich, das beweisen ja auch seine Tore." Ist Waldschmidt etwa für den HSV zu schlecht, aber einer für Löw?