Hamburg . Der Frankfurter Mittelfeldmann wird immer wieder mit dem HSV in Verbindung gebracht. Doch was ist überhaupt dran an dem Gerücht?

Am Dienstag nahm Jonas Boldt die Arbeit wieder auf. Der neue HSV-Sportvorstand hatte sich über Pfingsten zu einem Kurzurlaub verabschiedet. So richtig abschalten konnte er über die Feiertage allerdings nicht. Denn ganz nebenbei bastelt der Manager am Kader der Hamburger für die kommende Zweitligasaison.

Ein Name, der ganz oben auf Boldts Prioritätenliste steht, ist Marvin Bakalorz. Der 29 Jahre alte Mittelfeldkämpfer soll der jungen Hamburger Mannschaft, die dem Aufstiegsdruck in der abgelaufenen Rückrunde nicht standhalten konnte, zu mehr Mentalität verhelfen. Weil sein Vertrag bei Erstligaabsteiger Hannover 96 am Monatsende ausläuft, würde Bakalorz keine Ablöse kosten. Neben einem Wechsel zum HSV ist weiterhin auch eine Verlängerung bei den Niedersachsen im Gespräch. Zudem hat Mitabsteiger 1. FC Nürnberg medial offensiv um die Dienste des Defensivspezialisten geworben. Und so könnte sich eine Entscheidung noch hinziehen.

Bakalorz-Transfer zum HSV zieht sich hin

Alle drei Konkurrenten um den Bundesligaaufstieg starten am kommenden Montag (17. Juni) in die Saisonvorbereitung. Voraussichtlich wird Bakalorz bis dahin bei keinem Verein unterschrieben haben. Denn der zweikampfstarke Hesse will in Ruhe abwägen, welches Gesamtkonstrukt ihn am meisten überzeugt. Hannovers bisheriger Kapitän steht vor seinem letzten großen Profivertrag.

Deshalb sollen Gehalt und Handgeld seinen Vorstellungen entsprechen, die Vertragslaufzeit mindestens drei Jahre umfassen, und ganz nebenbei soll auch die sportliche Perspektive stimmen. Denn Bakalorz will mit seinem künftigen Club zurück in die Bundesliga – und dabei eine tragende Rolle auf dem Platz einnehmen. Beim HSV könnte er im Mittelfeldzentrum an der Seite von Drei-Millionen-Euro-Neuzugang David Kinsombi (23/Holstein Kiel) agieren.

Stendera: Noch kein Gespräch mit dem HSV

Im offensiven Mittelfeld fühlt sich der zuletzt mehrfach mit dem HSV in Verbindung gebrachte Marc Stendera (23) von Eintracht Frankfurt am wohlsten. Nach Abendblatt-Informationen gab es bislang aber noch kein Gespräch zwischen dem Management des ehemaligen Juniorennationalspielers und den Kaderverantwortlichen im Volkspark. Vorstand Boldt hatte sich lediglich in seiner Zeit vor dem HSV nach Stendera erkundigt. Ein erster Austausch soll nun in den kommenden Tagen stattfinden.

Nach drei Jahren als Reservist bei Frankfurt soll es Stendera dabei vor allem um die aufgezeigten Einsatzchancen gehen. Der verletzungsanfällige Profi hat den Anspruch, Stammspieler zu werden, würde dafür sogar auf Gehalt verzichten. Aus diesem Grund scheiterte bereits ein Wechsel zu Erstligist FSV Mainz 05. Ob ihm nun der HSV diese Perspektive bieten kann, erscheint eher fraglich.

Porath, Moritz und Steinmann kehren zurück

Zumal sich der neue Trainer Dieter Hecking erst einmal ein Bild von den nach ihren Leihstationen zurückkehrenden Mittelfeldspielern Christoph Moritz (29/Darmstadt), Matti Steinmann (24/Vendsyssel) und Finn Porath (22/Unterhaching) machen will. Alle drei Profis werden in fünf Tagen beim Trainingsstart dabei sein. Bis dahin hat Boldt jedoch noch reichlich Arbeit in der Kaderplanung vor sich.