Hamburg. Jatta versprühte einen Hauch von Weltklasse. Ein HSV-Profi erinnerte an Zidane, einer spielte unheimlich. Die Einzelkritik.
Was war das für ein Tor von Bakery Jatta im Halbfinale des DFB-Pokals des HSV gegen RB Leipzig! Doch dieser energisch herausgelaufene Geniestreich hat nicht gereicht. Der HSV ist im Halbfinale ausgeschieden und kann die Fahrt nach Berlin nur zum Zweitligaspiel bei Union am kommenden Sonntag antreten. Mit 1:3 verloren die Hamburger im ersten Pokal-Halbfinale seit zehn Jahren. Die Spieler in der Einzelkritik des Hamburger Abendblatts:
Pollersbeck: Bei seinen ersten Pokalgegentoren in dieser Saison war er machtlos. Nach seinem Patzer gegen Aue war der Torhüter diesmal wieder ein sicherer Rückhalt.
Lacroix: Wenn sich der Schweizer weiterhin von Spiel zu Spiel steigert, wird es langsam unheimlich.
Janjicic (bis 73.): Sollte der Abwehr auf ungewohnter Position zu mehr Ballsicherheit verhelfen, verschuldete dann aber die Ecke vor dem 0:1 durch einen haarsträubenden Fehlpass. Auch bei seinem Eigentor wirkte er unglücklich. Der Pechvogel des Tages.
Hunt (ab 73.): Der Erfolgsgarant konnte das Wunder auch nicht mehr herbeiführen.
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Van Drongelen: Offenbarte zu Beginn viele ungewohnte Konzentrationsschwächen, kämpfte sich aber zurück in diesen Pokalfight.
Jatta: Bei seinem Tor wehte ein Hauch von Weltklasse durch den Volkspark. Rannte seine Gegenspieler in Grund und Boden und überzeugte zudem mit Spielwitz. Er war der bessere Bulle.
Mangala (bis 79.): Der Cheforganisator im Mittelfeld benötigte offenbar nur eine Fußprellung, um wieder zu seiner alten Leichtigkeit zu finden.
Holtby (ab 79.): Durfte auch noch Pokal-Halbfinalluft schnuppern.
Santos: Brachte als Sechser mehr Tempo, das zuletzt im Zentrum fehlte. Als Kirsche auf der Sahnetorte narrte der Brasilianer Leipzigs Sabitzer mit dem Zidane-Gedächtnis-Trick.
Jung: Unauffällig, aber deutlich stabiler als in den vergangenen Wochen.
Vagnoman (bis 69.): Verdiente sich Fleißpunkte, muss nun aber an seiner Abspielgenauigkeit feilen.
Hwang (ab 69.): Wirkungslos.
Narey: Ließ die Fans bei seinen zwei Großchancen vom Finale träumen. Ohne Effizienz vor dem Tor, aber seine Läufe in die Tiefe braucht der HSV auch in der Liga.
Lasogga: Der erfolgreichste Torjäger der Pokalsaison ging als Punktsieger aus den packenden Ringkämpfen mit Abwehrbulle Konaté hervor.