Wolf streicht Pokalheld aus dem Kader, Mangala dafür gegen Leipzig dabei. Olic zieht es in die Bundesliga – auch mit dem HSV?
Die HSV-News am Dienstag, den 23. April 2019:
- HSV erhält Lizenz ohne Auflagen
- Mangala ist dabei, Özcan nicht
- Böller bringen RB um den Schlaf
- HSV-Profis winkt hohe Prämie
- Mühsamer Weg bis "Ausverkauft"
- Olic zieht es in die Bundesliga
- HSV setzt Twitter-Trend
- Titz steht Arp bei
Mangala besteht den Härtetest
Wichtige Nachricht schon vor dem Anpfiff durch Schiedsrichter Felix Brych: Wackelkandidat Orel Mangala hat sich nach seiner Fußprellung aus dem Aue-Spiel für das Halbfinale am Abend gegen RB Leipzig (20.45 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) fit gemeldet.
Der Sechser bestand den letzten Härtetest am Vormittag und steht demzufolge im Pokal-Kader von Hannes Wolf. Ob er Mangala aber tatsächlich von Beginn an bringt, wird der HSV-Trainer erst im Laufe des Tages bekannt geben.
Aus dem Aufgebot gestrichen wurde dafür nach Angaben der "Bild"-Zeitung Berkay Özcan, der als Torschütze zum 1:0-Sieg im Achtelfinale gegen den 1. FC Nürnberg noch der gefeierte Held war.
Unfreiwillig zuschauen muss auch Kyriakos Papadopoulos (Belastungsreaktion), der nach seinem Ausfall am Montag auch am Dienstag nicht wieder trainieren konnte.
Einen Platz sicher hat indes Manuel Wintzheimer. Gut möglich, dass der Schütze der letzten beiden HSV-Treffer neben Pierre-Michel Lasogga sogar Teil einer Doppelspitze sein wird.
DFL erteilt dem HSV Lizenz ohne Auflagen
Auch diese Nachricht ist eine Gute: Die DFL hat dem HSV die Lizenz für die kommende Saison ohne Auflagen und weitere Bedingungen erteilt – für die erste und zweite Bundesliga, wohlgemerkt. Der entsprechende Bescheid flatterte dem HSV am Dienstag ins Haus.
Böller-Attacke auf Leipzig-Hotel
Ob das was nützt? Unbekannte haben die Profis von RB Leipzig in der vergangenen Nacht teilweise um den Schlaf gebracht. Gegen 2.20 Uhr wurde vor dem Hotel Le Méridien an der Alster, in dem die Sachsen rund um das Pokalspiel zwei Tage lang logieren, mehr als eine Minute lang Feuerwerksraketen und Böller gezündet.
Polizei und Hotel bestätigten dem Abendblatt den Vorfall, von dem es auf der Facebook-Seite von HSV1887tv auch ein Video gibt. Wer für die Pyro-Show verantwortlich war, ist ungeklärt. Die Polizei konnte keine verdächtigen Personen ausfindig machen. Da niemand zu Schaden kam, verzichten sowohl das Luxushotel als auch RB Leipzig auf eine Anzeige.
Mehr zu der Böller-Attacke lesen Sie hier.
Tickets wollen nicht so recht weg
Es ist eines der größten Spiele der jüngeren Vereinsgeschichte, doch auch wenige Stunden vor dem Anpfiff gegen Leipzig waren am Dienstag noch immer Karten verfügbar. Am Morgen bewarb der HSV den Vorverkauf, der extra um einen Tag nach vorne gezogen worden war, noch einmal offensiv.
Freie Plätze gab es bis zuletzt noch in nahezu allen Blöcken auf der West- und Osttribüne – maximaler Kostenpunkt dort: 85 Euro. Ausverkauft meldete lediglich die Nordtribüne, wo die Treuesten der treuen HSV-Anhänger stehen und sitzen. In der Gästekurve werden sich nach Leipziger Angaben 4.000 Anhänger tummeln.
Letztmals bis auf den letzten Platz gefüllt war das Volksparkstadion im DFB-Pokal in der Saison 2014/15 beim 1:3 gegen die Bayern in der zweiten Runde.
Zwei Sender übertragen live
Zu sehen ist das Spiel heute natürlich auch im Fernsehen. ARD (auch im Livestream unter www.daserste.de) und Sky übertragen jeweils ab 20.15 Uhr live. Kommentieren für "Das Erste" wird Gerd Gottlob, Moderator ist Alexander Bommes.
Dessen "Sportschau Club" läuft in dieser Woche allerdings nur nach dem zweiten Halbfinale – im Anschluss an das Spiel Bremen gegen Bayern ist dort am Mittwoch dann Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) zu Gast.
HSV setzt Trends bei Twitter
Der Hashstag #HSVRBL setzte sich schon am Dienstagmorgen an die Spitze der Twitter-Trends. Unter den Tweets stach unter anderem ein Mutmacher heraus, der mit eben jener Startelf aus dem März 1987 aufwartete, die für den HSV letztmals ein DFB-Pokalhalbfinale gewann – mit dem Titelgewinn in Berlin im Anschluss.
RB ist auswärts kaum zu knacken
Dass RB eine wirklich harte Nuss ist, beweist auch diese Statistik: Seit insgesamt 14 Pflichtspielen ist Leipzig nun schon ohne Niederlage, die vergangenen acht Auswärtsspiele wurden sogar allesamt gewonnen. Auch die Abwehr lässt sich nicht so einfach ausschalten – in diesem Kalenderjahr musste RB-Torhüter Péter Gulácsi in 15 Spielen erst sieben Gegentore hinnehmen.
Leipzigs Poulsen stapelt tief
Seinen Anteil an dem Lauf der Sachsen hat Yussuf Poulsen. Dennoch stapelt der dänische Angreifer (18 Saisontreffer, davon einer im Pokal) vor dem Duell in Hamburg tief. "Andere Vereine sind schon häufig genug gegen einen Zweitligisten ausgeschieden – auch wir", sagte der 24-Jährige dem "Kicker" in Anspielung auf das Leipziger Erstrunden-Aus in Dresden vor knapp drei Jahren.
Daher gehe er keineswegs von einem Spaziergang im Volkspark aus, versicherte Poulsen: "Im Pokal passieren manchmal Sachen, die sieht man in den Ligaspielen so nicht."
Eine Million Prämie fürs Finale
Sollte dem HSV gegen Leipzig die große Überraschung gelingen, klingelt's nicht nur in der Vereinskasse. Auch die Spieler dürfen sich dann über ein beträchtliches Zubrot freuen. Laut "Bild"-Zeitung wurde für das Erreichen des Finales eine Gesamtprämie von einer Million Euro ausgelobt. Dem HSV brächte das Ticket nach Berlin immerhin auch satte 3,5 Millionen Euro ein.
Unions Hübner wackelt fürs HSV-Spiel
Union Berlin droht auch gegen den HSV am Sonntag (13.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) der Ausfall von Florian Hübner. Der Innenverteidiger, der bereits am Sonnabend bei Greuther Fürth (1:1) wegen einer Beinverletzung gefehlt hatte, konnte auch am Dienstagnachmittag noch nicht mit der Mannschaft arbeiten. Hübner trainierte abseits der voll einsetzbaren Kicker 30 Minuten individuell mit Rehatrainer Christopher Busse und Teamkollege Suleiman Abdullahi.
Torwart Rafal Gikiewicz fühlte sich dagegen fit genug, um am Training teilzunehmen. Der Pole hatte am Dienstagvormittag zur Sicherheit eine CT-Untersuchung seines Kopfes vornehmen lassen, nachdem er am Sonntag und Montag über Kopfschmerzen klagte. Gikiewicz war in Fürth in der Anfangsphase der Partie von dem ehemaligen Hamburger Julian Green am Kopf getroffen worden.
Olic drängt in die Bundesliga – auch mit dem HSV?
Ivica Olic liebäugelt mit einem Trainerjob in der Bundesliga, denkt dabei aber nicht in erster Linie an den HSV. "Klar! Als kleiner Junge will man Bundesligaspieler werden und als Ex-Bundesligaspieler natürlich Bundesligatrainer", sagte Olic in einem Interview der Internetportale "Spox" und "Goal".
Der aktuelle Co-Trainer der Nationalmannschaft seines Heimatlandes Kroatien ergänzte: "Aber das ist leider noch schwieriger, als Spieler zu werden. Es gibt hunderte Bundesligaspieler, aber nur 18 Trainerposten. Um einen Job zu bekommen, braucht man besondere Fähigkeiten als Trainer."
Auf die Frage, ob er sich einen Cheftrainerposten beim HSV vorstellen könne, sagte der 39-Jährige: "Es ist schwierig, einen Verein zu trainieren, bei dem vieles schiefläuft. Aber wenn mich der Club fragen würde, würde ich natürlich helfen – in welcher Funktion auch immer." Sein Herz gehöre dem Zweitligisten, für den Olic in zwei Episoden (2007 bis 2009 und 2015/16) insgesamt 103 Erstligaspiele (31 Tore) bestritt.
Titz bricht Lanze für Arp
Bei den Profis bekommt Fiete Arp keinen Fuß mehr in die Tür, zuletzt kam er noch nicht einmal mehr für die U21 zum Einsatz. Allerdings fehlte der 19 Jahre alte Stürmer bei dem Nachholspiel des HSV II an Gründonnerstag in Havelse (1:1), weil er für eine mögliche Nominierung für das Zweitligaspiel gegen Aue geschont werden sollte. Doch auch daraus wurde schließlich nichts.
Am Dienstag musste Arp nun mit den anderen Stand-by-Profis Tatsuya Ito, Mats Köhlert, Aaron Opoku, Jonas David und Jairo eine Extraschicht am Volksparkstadion einlegen. Spielpraxis wird das Talent demnach auch im Pokal gegen Leipzig keine sammeln können.
Arps großer Mentor Christian Titz sprang dem kriselnden Youngster deshalb am Wochenende bei. "Mir gefällt nicht, wie hoch die Erwartungshaltung bei jungen Spielern ist“, sagte der ehemalige HSV-Trainer bei Sky. "Dass es Schwankungen gibt, ist normal." Kurios: Am selben Tag lieferte sich Arp ein Instagram-Pingpong mit einem Fan, der ihn dafür kritisierte, dass er während des Aue-Spiels auf sein Handy schaute.
Sakais Bruder wird zum Regionalliga-Torjäger
Zwei Bundesligatreffer sind Gotoku Sakai bislang gelungen, in der zweiten Liga durfte der Japaner noch nicht jubeln. Torgefährlicher zeigt sich da der Bruder des HSV-Profis: Goson Sakai (Lüneburger SK) erzielte an Ostermontag beim 2:2 in der Regionalliga Nord gegen Eintracht Norderstedt bereits seinen vierten Saisontreffer – und das, obwohl der 23-Jährige wie sein großer Bruder eher mit Defensivaufgaben betraut ist.