Goeßling für die Pokal-Auslosung geschont? Van Drongelen bricht Training ab. Schmähung gegen Neuzugang. Aufatmen bei HSV-Legende.
Die HSV-News am Sonnabend, den 6. April 2019:
- Van Drongelen muss Training abbrechen
- Arp geht bei Torfestival leer aus
- Schmähung gegen HSV-Neuzugang Dudziak
- Losfee Goeßling beim DFB geschont
- Union sieht HSV "in Schlagdistanz"
- Bitterer Bundesliga-Tag für A-Jugend
- Jakobs darf nach Havertz-Show aufatmen
Van Drongelen muss Training abbrechen
Im letzten öffentlichen Mannschaftstraining vor dem Spiel am Montag gegen den 1. FC Magdeburg (20.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) musste Trainer Hannes Wolf am Sonnabend auf Vasilije Janjicic verzichten /Magen-Darm-Infekt). Auch Kapitän Aaron Hunt, Hee-chan Hwang sowie Josha Vagnoman fehlten, das Trio arbeitete stattdessen ab er immerhin individuell.
Wieder mit an Bord war dafür Gotoku Sakai, der seine Rückenprobleme aus dem Pokalspiel bei Paderborn überwunden hat. Für Innenverteidiger Rick van Drongelen war das Training dagegen vorzeitig beendet – der Niederländer wurde wegen Schambein-Problemen vorsichtshalber geschont.
Guter Sonnabend für den HSV
Der Zweitliga-Sonnabend hätte schlechter laufen können für den HSV: Sowohl die Verfolger SC Paderborn als auch Stadtrivale St. Pauli ließen Federn.
Während Pokalgegner Paderborn bei Abstiegskandidat SV Sandhausen so gerade noch zu einem 1:1 kam, musste Stadtrivale St. Pauli Holstein Kiel im Nordderby gleich alle Punkte überlassen (1:2).
Einen Sieg am Montag gegen den 1. FC Magdeburg vorausgesetzt, könnte der HSV den Abstand auf den ersten Nicht-Aufstiegplatz auf bis zu neun Punkte vergrößern.
Sollte Heidenheim am Sonntag beim 1. FC Köln ein Überraschungscoup gelingen, wären es bei einem eigenen Erfolg im Montagsspiel immerhin noch acht Punkte – und als Bonbon käme die Punkgleichheit mit Spitzenreiter Köln hinzu.
Große Unterstützung für Magdeburg
Magdeburg kommt am Montag mit voller Kapelle. Der Gästebereich im Volksparkstadion ist längst ausverkauft, womit die Sachsen-Anhaltiner von mehr als 6000 Fans unterstützt werden.
Union sieht den HSV "in Schlagdistanz"
Und was macht Union Berlin? Der hartnäckigste Verfolger liegt derzeit vier Punkte hinter dem HSV und muss morgen bei Dynamo Dresden ran. Trotz zuletzt zwei Niederlagen in Serie hat der Haupstadt-Club die direkten Aufstiegsränge weiter fest im Blick.
"Ich glaube, dass es bis zum Schluss eng bleibt. Köln hat sich irgendwo abgesetzt. Der HSV ist noch in Schlagdistanz", sagte Unions Trainer Urs Fischer Fischer vor dem Ost-Derby.
Sieben Spieltage vor dem Saisonende haben die "Eisernen" nach wie vor gute Aufstiegschancen. "Es liegt nicht nur an uns. Um den dritten Platz streiten sich einige Mannschaften", sagt der Schweizer. Auch nach dem 28. Spieltag werde nicht das letzte Wort gesprochen sein.
Schmähplakat gegen Neuzugang Dudziak
Einen schweren Stand hatte am Sonnabend Jeremy Dudziak. Der Mittelfeldspieler, der ab der kommenden Saison für den HSV spielt, kam für St. Pauli heute erstmals seit Bekanntgabe des Transfers zum Einsatz.
Und ein Teil der braun-weißen Fans machte im Nordderby bei Holstein Kiel unmissverständlich klar, was sie von Dudziaks Seitenwechsel halten. "JD8: Traurig sieht die Mutter ein – ihr Sohn ist jetzt ein Rauten...", stand auf einem Banner zu lesen, das sich über die komplette Breite des Gästeblocks erstreckte.
Tröstende Gesten und Worte kamen danach von Dudziaks Mitspielern, St. Paulis Trainer Markus Kauczinski sowie vor allem von Sportchef Uwe Stöver. "Jeremy Dudziak ist Spieler des FC St. Pauli bis zum 30. Juni 2019. Bis dahin wird er wie jeder andere Spieler von uns in dieser Mannschaft zu 100 Prozent akzeptiert und unterstützt. Ich denke, das ist richtig so", sagte Stöver, der in der Causa auch einen Appell an die eigenen Fans richtete: "Es wäre schön, von allen diese Unterstützung zu erfahren, wie wir sie innerhalb der Mannschaft und im Lizenzbereich praktizieren."
Lena Goeßling für die Auslosung geschont?
Wurde da etwa jemand für den HSV geschont? Am Sonnabend stand Lena Goeßling jedenfalls zwar im Kader der Frauen-Nationalmannschaft im WM-Test gegen Schweden (2:1), zum Einsatz kam die Wolfsburgerin allerdings nicht.
Zittrige Finger sollte die Losfee also nicht haben, wenn sie sich am Sonntag an die Kugeln fürs DFB-Pokalhalbfinale begibt. Dann zieht Goeßling live in der ARD-"Sportschau" die mit Spannung erwarteten Paarungen.
In den sozialen Netzwerken kann sich Goeßling längst nicht mehr retten vor Los-Wünschen. Dabei ganz hoch im Kurs: Die Bitte nach einem Duell HSV gegen Werder Bremen.
"Liebe Lena, ich als HSVer wünsche mir ein Heimspiel dann gegen den Brääämer Hühnerverein von der Weser", schrieb etwa einer unverblümt auf der Facebookseite der 33-Jährigen.
Doch auch auf der Gegenseite gibt man sich wenig zurückhaltend. Der Radiosender "Energy Bremen" etwa stellte Goeßling bereits "Lebenslang Grünkohl" in Aussicht, sollte die Fußballerin für eine Neuauflage des Pokalhalbfinales von 2009 sorgen.
Darauf hofft indes auch Bernd Hoffmann. "Irgendwie würde sich dann der Kreis schließen", sagte der HSV-Vorstandsvorsitzende, der bei dem Duell vor zehn Jahren erstmals in dieser Position fungierte.
Damals verloren die Hamburger im Elfmeterschießen. Die Bremer Fans sangen während des Viertelfinales auf Schalke (2:0) am Mittwoch bereits in Vorfreude auf die Auslosung: "Über Hamburg fahr'n wir nach Berlin."
Jairo arbeitet weiter am Comeback
Hoffnungsschimmer für Jairo Samperio: Nach seinem schweren Knieschaden träumt der Spanier von einem Comeback noch in dieser Saison. Am Freitag wärmte sich der Offensivspieler immerhin schon mit der Mannschaft auf, wenn auch danach "nur" ein separates Programm folgte.
Doch auch Hannes Wolf macht dem 25-Jährigen nach seinen ersten Gehversuchen Mut. "Ich glaube schon, dass es realistisch sein kann, dass er noch einen Einsatz in dieser Saison hat", sagte Wolf über Jairo, der sich in der Sommervorbereitung Kreuz- und Innenband gerissen hatte.
Bilder vom HSV-Training am Freitag:
Nach dem Pokal ist vor der Liga: HSV übt für Magdeburg
Torfestival für die U21 – Arp glücklos
Der HSV II hat im Abstiegskampf der Regionalliga Nord einen wichtigen Sieg gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Steffen Weiß schickte am Sonnabend das Spitzenteam von Weiche Flensburg mit 4:3 (2:0) nachhause.
Dabei machte es die U21 am Ende noch einmal spannend, nachdem Patric Pfeiffer (3.), Johannes Behounek (42.), Manuel Wintzheimer (47.) und Aaron Opoku (81.) bereits eine 4:1-Führung (Gegentreffer: Gökay Isitan/70.) herausgeschossen hatten.
Doch den Treffern von Marvin Ibekwe (84.) und Tim Wulff (88.) ließen die Schleswig-Holsteiner keinen weiteren mehr folgen. "Ich hätte mir gewünscht, dass es spätestens nach dem 4:1 nicht mehr so unterhaltsam ist", sagte Weiß im Anschluss erleichtert.
Ohne persönliches Erfolgserlebnis bei dem Torfestival vor 350 Zuschauern auf dem Wolfgang-Meyer-Sportplatz blieb Fiete Arp. Der bei Profi-Trainer Hannes Wolf in Ungnade gefallene Stürmer durfte zwar durchspielen, verpasste in der 69. Minute aber das mögliche 4:0.
Statt des ersehnten Treffers musste Arp mit ansehen, wie Flensburg im direkten Gegenzug auf 1:3 verkürzen konnte. Im Kampf um ein Ticket für den Zweitliga-Kader gegen Magdeburg dürfte es für Arp (null Saisontreffer) damit erneut eng werden.
A-Jugend verliert Spiel und Spieler
Für die A-Jugend lief es am Sonnabend nicht sonderlich gut. Im Heimspiel gegen RB Leipzig in der Junioren-Bundesliga Nord/Nordost setzte es eine 0:1 (0:1)-Heimniederlage (Torschütze: Erik Majetschak/40.).
Zu allem Überfluss musste Hamburgs Abwehrspieler Tom Muhlack in der 46. Minute auch noch mit glatt Rot vom Platz. Vier Spieltage vor Schluss steht die Mannschaft von Trainer Daniel Petrowsky auf Platz sechs.
Jakobs kann nach Havertz-Show aufatmen
Beim HSV wurde Ditmar Jakobs zur Legende, doch auch vor seiner Hamburger Zeit hatte der Defensivspezialist ein echtes Ausrufezeichen gesetzt.
In seiner zweiten Bundesligasaison erzielte er für RW Oberhausen als 19-Jähriger sensationelle zwölf Treffer, womit er diese Marke als zweitjüngster Spieler der Bundesligageschichte erreichte.
Am Sonnabend rückte Jakobs ein Spieler allerdings ziemlich nahe auf die Pelle: Kai Havertz kam durch seinen Doppelpack bei Leverkusens 2:4-Niederlage gegen Leipzig ebenfalls auf zwölf Saisontore.
Mit 19 Jahren und 299 Tagen brauchte Neu-Nationalspieler Havertz dafür allerdings etwas länger als Jakobs, der seinen zwölften Treffer seinerzeit im Alter von 19 Jahren und 278 Tagen markierte.