Arp und Wintzheimer ohne Tor mit HSV II. Wolf überrascht mit Köhlert. Papadopoulos dabei. Beister trifft, aber Uerdingen verliert.
Die HSV-News am Freitag, den 29. März 2019:
- Arp und Wintzheimer nur Remis mit HSV II
- Beister trifft, aber Uerdingen verliert
- Köhlert steht erstmals im Profikader
- Papadopoulos vor dem Comeback
- Dutt kommentiert Hinterseer-Gerücht
- Personalsorgen bei Gegner Bochum
- Musiker pfeift erstmals ein HSV-Spiel
- Hieronymus Kandidat für den Aufsichtsrat
- U-17-Trainer erhält DFB-Lizenz
Arp und Wintzheimer mit U21 nur 1:1
Für das Zweitligaspiel des HSV in Bochum am Sonnabend (13 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) ist Fiete Arp nicht nominiert worden, und auch in der zweiten Mannschaft konnte der in der 2. Bundesliga noch immer torlose Stürmer sein angeknackstes Selbstvertrauen nicht stärken. In einer turbulenten Regionalligapartie kam die U-21-Mannschaft von Trainer Steffen Weiß am Freitagabend bei der SV Drochtersen/Assel zu einem 1:1-Unentschieden (0:0).
Den ersten Rückschlag mussten die Hamburger in der 38. Minute hinnehmen: Kapitän Sebastian Haut sah nach einem groben taktischen Foul glatt Rot. Als dann noch Marcel Andrijanic die Gastgeber in Führung brachte (67.), sah es schlecht aus um den HSV-Nachwuchs. Doch ein weiterer Platzverweis, diesmal gegen Drochtersens Nico Mau wegen wiederholten Foulspiels (70.), läutete die Wende ein. Julian Ulbricht konnte schließlich ausgleichen (74.).
Der HSV II (36 Punkte) bleibt somit Tabellenneunter, Drochtersen/Assel (46) Fünfter. Arp stand wie auch Sturmkollege Manuel Wintzheimer in der Startelf. Die Degradierung der beiden Profis hatte HSV-Chefrainer Hannes Wolf bereits am Donnerstag in der Pressekonferenz angedeutet: "Da hätte man die Möglichkeit, dass ein paar Jungs noch mal Spielpraxis sammeln und dann nachkommen." Beim HSV II waren Arp in dieser Saison seine einzigen Ligatreffer gelungen (drei Tore in drei Einsätzen).
Zuvor hatte Wolf auf Nachfrage eines Kinderreporters noch einmal den Druck auf Arp hochgehalten. "Das liegt an ihm", antwortete Wolf auf die Frage nach den Einsatzchancen des Angreifers. "Wenn ein Spieler so trainiert, dass er sich anbietet, dann hat er auch Chancen, zu spielen." Möglicherweise werden Arp und/oder Wintzheimer von Wolf für das DFB-Pokal-Viertelfinale am Dienstag (18.30 Uhr/Sky) in Paderborn nachberufen.
Uerdingens Krise hält trotz Beisters Führungstor an
Trotz eines frühen 1:0-Führungstreffers des früheren HSV-Profis Maximilian Beister wird die Krise beim einstigen Aufstiegskandidaten KFC Uerdingen in der 3. Liga immer schlimmer. Der Aufsteiger kassierte zum Auftakt des 31. Spieltages eine 2:4 (1:2)-Heimniederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern und musste damit im zweiten Spiel unter dem neuen Trainer Frank Heinemann die zweite Pleite hinnehmen. Insgesamt warten die Krefelder bereits seit zwölf Spielen auf einen Sieg und liegen als Zehnter im Niemandsland der Tabelle. Der FCK kletterte durch seinen sechsten Auswärtssieg in dieser Saison vorerst auf den fünften Platz.
Beister (10.) hatte Uerdingen in der zehnten Minute mit seinem neunten Saisontor in Führung geschossen. Ein Doppelschlag von Florian Pick (16.) und Christian Kühlwetter (18.) brachte den Gastgeber anschließend ins Hintertreffen. Timmy Thiele (54.) sorgte dann nach der Pause gegen einmal mehr enttäuschende Hausherren für die Entscheidung. Beister (66.) traf für den KFC noch die Latte, Adriano Grimaldi (79.) konnte nur noch verkürzen.
Mangala, Özcan und Papadopoulos reisen mit
Heute hat der HSV abschließend am Volksparkstadion trainiert, anschließend machte sich der Tross mit dem Zug auf den Weg Richtung Bochum. Mit an Bord auch die Wackelkandidaten Orel Mangala und Berkay Özcan, die zuletzt über muskuläre Beschwerden klagten.
Gestern konnte das Duo immerhin 40 Minuten im Kreise der Mannschaft absolvieren. Trainer Hannes Wolf hatte am Donnerstag angekündigt, beide Spieler auch angeschlagen mit in den Westen und das Domizil Klosterpforte in Marienfeld zu nehmen.
Damit gehören Mangala und Özcan einem 19 Mann starken Kader an, aus dem Wolf für die Spiele in Bochum am Sonnabend in der Liga (13 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) und in Paderborn am Dienstag im DFB-Pokal-Viertelfinale auswählen möchte.
Mit dabei auch Kyriakos Papadopoulos – nach seinem Knorpelschaden erstmals überhaupt in der Zweiten Liga. "Er ist ein Spieler, der uns aus verschiedensten Gründen helfen kann", hatte Wolf schon gestern über den griechischen Innenverteidiger gesagt.
Der HSV-Kader für die Spiele in Bochum und Paderborn
Mats Köhlert erstmals im Profi-Kader
Statt Arp ließ Wolf am Freitag Mats Köhlert mit den Profis trainieren. Und dabei bewahrte der 20-Jährige seine Chance auf den Kaderplatz für die Spiele in Bochum und am Dienstag in Paderborn (Pokal).
Noch könnte Köhlert für die jeweiligen Spiele allerdings ebenso gestrichen werden wie die Youngster Aaron Opoku (vier Nominierungen in dieser Saison/kein Einsatz) und Jonas David (fünf/zwei), die am Freitag ebenfalls die Reise mit den Profis antraten.
Eine tatsächliche Nominierung Köhlerts wäre eine faustdicke Überraschung und für Offensiv-Konkurrent Arp ein weiterer Schlag ins Kontor. Schließlich zählte Köhlert in dieser Saison noch kein einziges Mal zum Hamburger Profikader.
Vor Arp galt auch Köhlert lange als das mitunter größte Talent im Nachwuchsbereich. In der vergangenen Länderspielpause kam der Linksaußen immerhin für die deutsche U-20-Nationalmannschaft bei den Siegen gegen Portugal (1:0) und Polen (2:0) zum Einsatz – und wusste dabei außer im Abschluss durchaus zu überzeugen.
Ex-HSVer Maltritz setzt auf den VfL
Marcel Maltritz hat als Profi sowohl für den HSV (2001 bis 2004) als auch den VfL Bochum (2004 bis 2014) gespielt. Die Zeit im Ruhrpott, wo der ehemalige Verteidiger auch seine Karriere beendete, scheint für den 40-Jährigen allerdings schwerer zu wiegen.
Zumindest tippt er für das Spiel am Sonnabend auf einen 2:1-Sieg für Bochum. "Man kann jetzt nicht sagen, dass beide einen super Lauf haben", sagte Maltritz dem TV-Kanal des VfL. "Aber wir haben volles Haus hier in Bochum. Ich denke, dass die Fans uns unterstützen und wir den Sieg einfahren."
Bochum muss auf komplette Elf verzichten
Allerdings plagen den VfL Bochum gehörige Personalsorgen. Im Training am Freitag verdrehte sich Angreifer Simon Zoller das Knie. "Er wird morgen wohl ausfallen", sagte Trainer Robin Dutt. "Somit fehlt uns morgen eine komplette Mannschaft, elf Akteure sind nicht dabei."
Jammern wolle Dutt jedoch nicht. "Wir werden mit einer Mannschaft auflaufen, die heiß sein wird", sagte er. "Die elf Jungs, die auf dem Platz stehen, werden ihre Chance sehen und werden das Spiel gewinnen wollen."
VfL kommentiert Hinterseer-Gerücht
Zu den möglichen Ausfällen zählt auch Zollers Sturmkollege Lukas Hinterseer (Oberschenkelprobleme), an dem der HSV loses Interesse haben soll.
"Lukas Hinterseer und sein Berater sind weiterhin mit uns im Austausch", sagte Bochums Sportvorstand Sebastian Schindzielorz am Freitag zu dem Transfer-Gerücht über den Torjäger (13 Saisontreffer).
"Es ist ein brisantes Duell morgen, aber nicht wegen Lukas, sondern aufgrund der Tatsache, dass wir ein volles Haus haben und gegen den HSV antreten", sagte Schindzielorz in der Pressekonferenz.
Hieronymus neuer Aufsichtsrats-Kandidat?
Der ehemalige Profi und frühere HSV-Sportvorstand (1998 bis 2002) Holger Hieronymus soll ein Kandidat für den sechsten und letzten Platz im Aufsichtsrat sein. Das berichtet ndr.de.
Nach Abendblatt-Informationen waren dem Beirat zuletzt Vize-Präsident Moritz Schaefer und Marketingexperte Markus Frömming – Wunschkandidat von Klaus-Michael Kühne – für den Aufsichtsrat vorgeschlagen worden.
Über die Besetzung des Gremiums entscheidet die Aktionärs-Hauptversammlung, die allerdings noch nicht terminiert ist. Der sechste Platz im Aufsichtsrat war durch die Wahl Marcell Jansens als HSV-Präsident frei geworden.
VfL-Profi: "Immer schön gegen den HSV"
Unter Bochums Spielern steigt die Vorfreude auf das Duell am Sonnabend. "Es war immer schön eigentlich, gegen den HSV zu spielen", sagte VfL-Profi Stefano Celozzi im Vorfeld.
"Ich freue mich auch jetzt darauf, unser Stadion ist ausverkauft. Mit den Fans im Rücken wollen wir die nächsten drei Punkte einfahren", sagte der Erstliga erfahrene Außenverteidiger, dem in der Abwehrkette mit Moritz Römling (17) ein ganz junger Mitspieler zur Seite gestellt wird.
"Es wird ein schwieriges Spiel, der HSV will aufsteigen", sagte Celozzi. Nach dem Einbruch bei der vorangegangenen Niederlage in Bielefeld (1:3) wolle die Mannschaft nun wieder ein Spiel "90 Minuten konstant bestreiten".
Trifft HSV-Debütant den richtigen Ton?
Im Ruhrstadion werden die Spieler nach der Pfeife von Lasse Koslowski tanzen müssen. Der 31 Jahre alte Schiedsrichter ist hauptberuflich Musiker und kommt aus Berlin. Den HSV leitete Koslowski noch nie – zumindest nicht bei den Profis.
Dafür kam er bislang bei sechs HSV-Spielen im Nachwuchsbereich zum Einsatz – mit einer niederschmetternden Bilanz. Die U21 verlor unter Koslowski beide Regionalliga-Spiele, die U19 siegte nur einmal bei drei Niederlagen (darunter ein 0:4 gegen Werder Bremen).
Bochum hat dagegen gute Erinnerungen an den Unparteiischen. Mit Koslowski auf dem Feld gab es für den VfL drei Siege (zuletzt ein 1:0 in der Hinrunde gegen Bielefeld), ein Unentschieden und nur eine Niederlage.
Spektakulär verlief Koslowskis damalige VfL-Premiere. Bei Bochums 5:4-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg in der Saison 2016/17 gab er einen Strafstoß für die Westfalen, am Ende erhielt er vom "Kicker" die Note 6. In der laufenden Zweitligasaison liegt er bei einem Notenschnitt von 3,33.
Koslowskis Asisstenten am Sonnabend sind Henry Müller (Cottbus) und Robert Wessel (Berlin). Vierter Offizieller ist Mitja Stegemann (Bonn), der Bruder des Bundesliga-Schiedsrichters Sascha Stegemann.
U-17-Coach hat die DFB-Lizenz
Der HSV hat einen weiteren Trainer mit der A-Lizenz. Am Donnerstagabend erhielt Nachwuchscoach Pit Reimers in Köln die entsprechende Urkunde zum Abschluss des diesjährigen DFB-Ausbildungsjahrgangs.
Mit Reimers wurden 23 weitere Absolventen ausgezeichnet, darunter die ehemaligen Nationalspieler Daniel Bierofka (1860 München), Andreas Hinkel (VfB Stuttgart) und Patrick Helmes (Bayer Leverkusen).
Neben dem 35-jährigen Reimers, der die U17 in der Bundesliga Nord-Nordost betreut, sind beim HSV noch Hannes Wolf und Daniel Petrowsky (U19) im Besitz der DFB-Lizenz.
Leroy-Papa Souleyman Sané und der HSV
Spätestens seit seinen starken Auftritten in den Länderspielen gegen Serbien (1:1) und die Niederlande (3:2) ist Leroy Sané auch dem letzten Fußballfan ein Begriff. Neben seiner sportlichen Leistung geriet der deutsche Nationalspieler allerdings auch durch rassistische Beleidigungen gegen ihn unfreiwillig in die Schlagzeilen.
Eine Erfahrung, die auch schon Sanés bekannter Vater Souleyman während seiner Karriere als Bundesligaprofi machen musste. Vor allem bei Spielen in Hamburg prasselten in den späten 80er und frühen 90er Jahren wiederholt Bananen und Schmährufe auf den Senegalesen ein. Selbst bei einem Spiel am Millerntor musste der damalige Nürnberger Sané Affenrufe aus dem St.-Pauli-Block über sich ergehen lassen.
Möglicherweise auch dies ein Grund, weshalb "Samy" Sané in der Folge von einem Wechsel in die Hansestadt absah. In einem früheren "Tagesspiegel"-Interview hatte Souleyman Sané verraten, Angebote vom HSV und St. Pauli erhalten zu haben. "Doch ich entschied mich für Wattenscheid", sagte Sané im Jahr 2007.
Eine gewisse HSV-Verbindung unterhält Sané heute dennoch: In der Agentur "T21plus Sportsmanagement GmbH" des Landesmeistercup-Helden Jürgen Milewski (1979 bis 1985 beim HSV) ist der inzwischen 58-Jährige als Spielerberater angestellt. Und Top-Mandant von T21plus ist übrigens Fiete Arp.