Hamburg. Die Rückkehr des Innenverteidigers in den Spielbetrieb rückt näher. Doch wie geht es mit dem Griechen nach dieser Saison weiter?
Auch den letzten langen Intervalllauf bringt Kyriakos Papadopoulos am Dienstagnachmittag über die Ziellinie. An der Seite von Gotoku Sakai beendet der HSV-Verteidiger die finale Aufgabe der Trainingseinheit im Volkspark. „Es geht mir gut“, sagte Papadopoulos auf Nachfrage, als er anschließend ein paar Autogramme schrieb und dann die Treppe hinauf zum Stadioninnenraum lief. Ziemlich genau acht Monate ist es mittlerweile her, dass der Grieche sich im Training einen traumatischen Knorpelschaden im linken Knie zugezogen hatte. Nun rückt die Rückkehr in den Spielbetrieb immer näher.
Bereits am Sonntag hatte Papadopoulos in einem internen Testspiel gegen die U 21 über die gesamte Spielzeit mitgewirkt. „Wir haben verabredet, dass ,Papa‘ jetzt während der Länderspielpause voll trainieren soll, und dann werden wir sehen und die Lage bewerten“, sagt Trainer Hannes Wolf. Wer nun aber dachte, dass der Club Papadopoulos schon wieder bezahlen muss, irrt.
Versicherung zahlt 80 Prozent des Gehalts
Das Abendblatt erfuhr: Noch immer zählt das Training des Abwehrspielers als Arbeitsversuch. In dieser Phase übernimmt die Versicherung 80 Prozent des Gehalts, bei Profisportlern ist das für maximal 78 Wochen die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG). Weil die Beträge aber gedeckelt sind (mehr als 6400 Euro im Monat sind nicht drin), schließen die meisten Fußballprofis eine private Unfallversicherung ab und kassieren Krankentagegeld – so auch Papadopoulos.
Erst wenn der 27-Jährige wieder am sogenannten Wettkampftraining teilnehmen kann, also auch für eine Kadernominierung infrage kommt, muss der HSV das Gehalt übernehmen, das bei Papadopoulos in der Zweiten Liga bei rund 180.000 Euro pro Monat liegt. Wann der Innenverteidiger wieder eine Option für den Kader wird, ist noch offen.
Er könnte für den Aufstieg wichtig werden
„,Papa‘ ist ein leidenschaftlicher Fußballer, der am liebsten nach Verletzungen so schnell wie möglich spielen würde“, sagt Ralf Becker. Der Sportvorstand ist angesichts der Verletzungshistorie mit drei Operationen am linken Problemknie vorsichtig mit einer „Papa“-Prognose. „Gerade bei ihm mit seiner Vorgeschichte brauchen wir eine sehr hohe Stabilität und einen intensiven Trainingsprozess. Wichtig ist, dass er wieder eine richtig gute Substanz hat, wenn er in den Kader zurückkehrt“, sagt Becker.
Für den HSV könnte sich der Fall Papadopoulos in dieser Saison noch zu einer guten Geschichte entwickeln. Zum einen hat der Club durch den langen Rehaprozess mit dem Rückschlag im Februar bislang viel Geld gespart. Zum anderen könnte Papadopoulos dem HSV im Aufstiegsendspurt mit seiner Mentalität und seiner Erfahrung (29 Länderspiele, 136 Bundesligaspiele) noch helfen. Komplizierter wird die Personalie im Sommer. Papadopoulos hat beim HSV noch einen Vertrag bis Sommer 2020.
Planungen gehen weiter
Schon nach dem Abstieg wollte er den HSV verlassen. Nach der nächsten schweren Knieverletzung dürfte es aber deutlich schwieriger werden, einen Interessenten für Papadopoulos zu finden – unabhängig davon, in welcher Liga die Hamburger in der kommenden Saison spielen. Sportchef Becker plant mit dem Verteidiger daher gedanklich schon weiter als bis zur Rückkehr in den Kader: „Ein Papadopoulos in guter körperlicher Verfassung kann für den HSV immer ein wichtiger Spieler sein – ob in dieser oder in der kommenden Saison.“
Die DFL hat die Zweitliga-Spieltage 29 bis 32 exakt terminiert. Der FC St. Pauli spielt am Sonntag, dem 14. April (13.30 Uhr), zu Hause gegen Bielefeld, am Sonntag, 21. April (13.30 Uhr), beim 1. FC Heidenheim, am Sonnabend, dem 27. April (13 Uhr), gegen Regensburg und am Freitag, dem 3. Mai (18.30 Uhr) in Dresden.