Länderspiele beschneiden Wolfs Kader. Zweite Liga entscheidet über Videobeweis. Kapitän Hunt zum zweiten Mal Vater.
HSV verzeichnet neuen Fanclub-Rekord
Der erstmalige Abstieg aus der Bundesliga im vergangenen Sommer kann der Beliebtheit des HSV offenbar weiter nichts anhaben. Die Zahl der organisierten Anhänger hat gerade wieder einen neuen Höchststand erreicht: Aktuell zählt der Tabellenzweite der 2. Bundesliga 1080 offizielle Fanclubs mit rund 27.000 Mitgliedern.
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte 1972 in Hamburg mit dem HSV-Fanclub "Rothosen". Die jüngsten offiziellen Fanclubs wurden in Thailand und Nordirland gegründet. Mehr über die HSV-Anhänger im Ausland lesen Sie in unserer Reportage.
Liga entscheidet über Videobeweis
Am Donnerstag entscheiden die Vereine in der Zweiten Liga über die Einführung des Videobeweises zur Saison 2019/20. Auf die Clubs würden rund 180.000 Euro Mehrkosten pro Saison zukommen. Zudem müssen in den Stadien Glasfaserkabel verlegt werden, um eine reibungslose Übertragung der TV-Bilder ohne zeitliche Verzögerung zu garantieren. Künftig sollen sechs bis acht Kameras für mehr Gerechtigkeit sorgen.
Bei einer Zweitliga-Tagung am 12. März war die Tendenz klar pro Einführung des technischen Hilfsmittels. Zweifel hätten aber vor allem die Clubs, die sich im unteren Tabellendrittel befinden. Bei einem Abstieg hätte man in eine Technik investiert, die in der 3. Liga nicht zum Einsatz kommt.
Damit ein Stadion die Zertifizierung erhält, muss der Verein eine Partie ohne Komplikationen mit dem Videobeweis austragen. Der Deutsche Fußball-Bund bereitet sich bereits auf eine mögliche Einführung in der Zweiten Liga vor. Seit Saisonbeginn werden neue Schiedsrichter und Assistenten im „Kölner Keller“ geschult.
Neustart ohne zahlreiche Profis
Vielleicht kommt die Länderspielpause ja gerade recht für den HSV, um die deprimierende 2:3-Heimniederlage gegen Darmstadt zu verarbeiten. Zwei Wochen hat Trainer Hannes Wolf Zeit, um den Tabellenzweiten der 2. Bundesliga für das Auswärtsspiel beim VfL Bochum am 30. März neu ein- und möglicherweise auch aufzustellen.
Letzteres gilt notgedrungen für das erste Mannschaftstraining am Dienstag (15.30 Uhr). Wolf muss vorerst gleich auf ein rund Dutzend mehr oder weniger etablierte Profis verzichten.
Hunt zum zweiten Mal Vater
Kapitän Aaron Hunt, am Sonnabend schmerzhaft vermisst, fällt wegen seines Faszienrisses im Oberschenkel wie auch Hee-Chan Hwang (Sehnenanriss) noch länger aus. Was für Hunt (32) mehr als nur ein Trost sein dürfte: Er wurde am Freitag zum zweiten Mal Vater, wie die "Hamburger Morgenpost" erfahren hat. Ehefrau Semra (34) brachte einen gesunden Sohn namens Noah zur Welt. "Ich bin überglücklich, das ist fantastisch“, sagte Hunt. Herzlichen Glückwunsch!
Bates vor Debüt in der EM-Qualifikation
David Bates (22) bereitet sich währenddessen mit der schottischen A-Nationalmannschaft auf die EM-Qualifikationsspiele in Kasachstan (Donnerstag, 16 Uhr MEZ) und San Marino (Sonntag, 18 Uhr) vor. Der Innenverteidiger des HSV hatte im November in der Nations League bei den Siegen in Albanien (4:0) und gegen Israel (3:2) erfolgreich in der Mannschaft von Trainer Alex McLeish debütiert.
Bates' HSV-Nebenmann Rick van Drongelen (20) muss sich dagegen vorerst noch mit der U21 seines Heimatlandes Niederlande begnügen. Im Rahmen eines Trainingslagers in Spanien stehen für die "Jong Oranje" Freundschaftsspiele gegen die USA (Sonntag, 17 Uhr) und Ägypten (26. März, 15 Uhr) auf dem Programm.
Mangala feiert mit Belgien Geburtstag
Wenn alles perfekt läuft, hat Orel Mangala im Frühjahr gleich zweimal Grund zum Feiern: mit dem HSV den Aufstieg in die Bundesliga, mit der belgischen U-21-Nationalmannschaft den Gewinn der U-21-EM in Italien (16. bis 30. Juni). An diesem Montag steht für die Leihgabe des VfB Stuttgart aber zunächst der 21. Geburtstag an.
Gefeiert wird im Kreis der belgischen Juniorenauswahl. Auf dem Programm steht ein Freundschaftsspiel bei der U-21-Auswahl von Dänemark (Mittwoch, 18.30 Uhr).
Zwei Chancen für Janjicic, drei für Ito
Mittelfeldkollege Vasilije Janjicic (20) hat es mit der Schweizer U21 nicht zur diesjährigen Endrunde geschafft. Für ihn und seinen Nationaltrainer Mauro Lustrinelli richtet sich der Fokus bei den Testspielen gegen die U-20-Auswahlen von Kroatien (Freitag, 19 Uhr) und Italien (25. März, 19 Uhr) bereits auf der Qualifikation für die EM 2021.
Die beginnt für Berkay Özcan (21) bereits an diesem Sonnabend. Um 19 Uhr tritt der HSV-Leihspieler mit der türkischen U21 in Albanien an.
HSV-Linksaußen Tatsuya Ito (21) hat gleich dreimal Gelegenheit, etwas fürs angekratzte Selbstbewusstsein zu tun. In Yangon (Rangun) geht es für ihn und die japanische U-22-Auswahl gegen Macau (Freitag, 9.30 Uhr MEZ), Osttimor (Sonntag, 9.30 Uhr MEZ) und Gastgeber Myanmar (26. März, 12.30 Uhr MEZ) um die Qualifikation zur U-23-Asienmeisterschaft, die im Januar kommenden Jahres in Thailand ausgetragen wird.
Köhlert vor U-20-Debüt
Manuel Wintzheimer und Mats Köhlert (beide 20) stehen im Aufgebot der deutschen U-20-Nationalmannschaft für die Länderspiele gegen Portugal (Freitag, 20.30 Uhr in Sandhausen/live bei Eurosport) und Polen (26. März, 18 Uhr in Bielsko-Biala). DFB-Trainer Thomas Nörenberg berief das HSV-Offensivduo in seinen 22-köpfigen Kader.
Wintzheimer, der zu Weihnachten bei der 1:3-Niederlage in Kiel sein Profidebüt für den HSV gegeben hatte, bestritt bereits fünf Einsätze für die deutsche U20. Für Köhlert, von Profitrainer Wolf konsequent ignoriert, ist es die Premiere in dieser Altersklasse. Für die U-19-Nationalmannschaft absolvierte der gebürtige Hamburger sieben Partien (zwei Tore). Aaron Opoku kann noch auf eine Nachnominierung hoffen.
Arp und David für U19 nominiert
Wieder eine DFB-Altersklasse tiefer können zwei weitere HSVer auf ihre Chance hoffen. Stürmer Fiete Arp und Mittelfeldmann Jonas David (beide 19) wurden vom Deutschen Fußball-Bund für die nächste Qualifikationsrunde zur U-19-EM eingeladen. Während der zehntätigen Maßnahme treten die Auswahlspieler des Jahrgangs 2000 gegen Gastgeber Kroatien (Mittwoch, 15 Uhr), Norwegen (Sonnabend, 12 Uhr) und Ungarn (26. März, 14 Uhr/alle live bei DFB-TV) an.
Acht HSV-Youngster für Landesauswahl im Einsatz
Erstmals zu internationalen Ehren kommt Elijah Krahn (15), der mit der deutschen U-16-Nationalmannschaft in Italien am Sonnabend (14.30 Uhr) und am kommenden Montag (12 Uhr) auf den Gastgeber trifft.
Für größere Aufgaben haben sich auch Bent Andresen, Tevin Freudenberg, Steven Mensah, Dimitri Moor, Felix Paschke, Miguel Plaza, Arlind Rexhepi und Joe Sherbourne empfohlen. Die acht Youngster des HSV treten beim U-16-Länderturnier des Norddeutschen Fußballverbands am kommenden Wochenende für die Hamburger Auswahl an. Damit stellt der HSV-Nachwuchs übrigens exakt viele Spieler ab wie Stadtrivale FC St. Pauli.
Gegner des Gastgebers sind Schleswig-Holstein (Freitag, 15 Uhr), Bremen (Sonnabend, 15 Uhr) und Niedersachsen (Sonntag, 10 Uhr). Gespielt wird auf der Anlage des TuS Germania Schnelsen am Königskinderweg 67a. Als Ausweichplatz steht der Kunstrasen am Riekbornweg/Frohmestraße zur Verfügung.
Kühne hakt direkten HSV-Aufstieg ab
Investor Klaus-Michael Kühne hat einen direkten Wiederaufstieg des HSV nach dem neuerlichen Rückschlag offenbar abgehakt. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass, wenn nicht noch ein Wunder geschieht, einer der beiden ersten Plätze erreicht wird", sagte der 81-Jährige bei NDR 90,3. Am Sonnabend hatte sich der HSV mit der 2:3-Niederlage gegen Darmstadt 98 nach 2:0-Führung einen schweren Patzer geleistet.
"Ich glaube an den dritten Platz. Der HSV ist Spezialist in Relegationsspielen. Ich hoffe, dass sie sich da durchsetzen", sagte Kühne, der dem finanziell angeschlagenen Club im Fall des Bundesliga-Aufstiegs neues Kapital zur Verfügung stellen könnte.
"Wenn der Aufstieg gelingt, würde ich in der Tat der Meinung sein, die Mannschaft muss verstärkt und es muss frisches Geld eingesetzt werden", sagte der Logistik-Unternehmer, der zuvor aber auf eine Änderung der Investorenregeln in der HSV-Satzung pocht. Diese sehen vor, dass nicht mehr als 24,9 Prozent der Clubanteile ohne weitere Zustimmung der Mitglieder veräußert werden dürfen. Kühne verfügt aktuell über 20,57 Prozent der HSV Fußball AG.
Bilder der Heimniederlage gegen Darmstadt:
HSV verliert gegen Darmstadt – die Bilder
Gyamerah fällt gegen HSV aus
Gern hätte Jan Gyamerah dem HSV am 30. März direkt gezeigt, was er kommende Saison an ihm hat. Doch das Duell mit seinem künftigen Club fällt für den Bochumer Außenverteidiger aus. Bei der 1:3-Niederlage am Sonntag in Bielefeld sah Gyamerah nach einer Notbremse die Rote Karte und ist gesperrt.
Nach Angriff auf St.-Pauli-Fans: Polizei bittet um Hinweise
Die Polizei Hamburg fahndet erneut nach mehreren unbekannten Tätern, die im März 2017 eine Gruppe von Anhängern des FC St. Pauli angegriffen und zum Teil schwer verletzt haben. Die achtköpfige Fan-Gruppe war auf der Rückreise von einem Auswärtsspiel der Kiezkicker in einem Parkhaus von mindestens 20 zum Teil maskierten und mit Fanutensilien des Stadtrivalen HSV bekleideten Personen beschimpft und angegriffen worden. Die Täter erbeuteten mehrere St.-Pauli-Fanutensilien und verletzten die Anhänger zum Teil erheblich, berichtete die Polizei Hamburg.
Eine damalige Sofortfahndung mit mehreren Funkstreifenwagen hatte nicht zur Festnahme der Täter geführt. Da auch die Vernehmung der Geschädigten weder zur Festnahme noch zur Identifizierung der Täter geführt habe, fahndet die Hamburger Polizei erneut mit einem Zeugenaufruf und bittet um Hinweise. Die Ermittlungen führt das zuständige Landeskriminalamt für Sportgewalt. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie hier.
HSV-Fans können für Siege kassieren
Zumindest das hat am Wochenende beim HSV geklappt: Erstmals konnten Besucher des Volksparkstadions unabhängig vom Geldinstitut bargeldlos mit ihren Bankkarten bezahlen. Das neue System ist Teil einer Kooperation mit der Comdirect-Bank.
Jetzt bietet die Commerzbank-Tochter auch ein offizielles und kostenloses HSV-Fan-Konto an. Neukunden erhalten dabei, neben einer Visa-Karte im Clubdesign sowie auf Wunsch einem Bezahlarmband in HSV-Optik, ein Startguthaben in Höhe von 50 Euro. Zudem können sie zwei Halbserien lang vom sportlichen Erfolg der Mannschaft profitieren. Für jeden Sieg des HSV in der Bundesliga oder 2. Bundesliga gibt es einen Euro als Bonus. Bis zu 34 Euro zusätzlich sind somit drin.