Santos fehlt im Training. Lacroix trauert mit Flamengo. Überraschender Sakai-Ersatz? Gyamerah-Verpflichtung offenbar perfekt.
Santos fehlt im Training – ersetzt Jung Sakai?
Ohne Douglas Santos hat der HSV am Freitagnachmittag die Vorbereitung auf das Spiel gegen Dynamo Dresden (Montag, 20.30 Uhr, Volksparkstadion/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) aufgenommen. Der Brasilianer musste das Training wegen einer Erkältung auslassen. Seinen Platz auf der linken Abwehrseite nahm beim Trainingsspiel Youngster Josha Vagnoman ein. Gegen Dresden dürfte aber der aktuell wohl beste HSV-Profi wieder dabei sein.
Offen ist noch, wer hinten rechts anstelle des gesperrten Gotoku Sakai verteidigt. Am Freitag wartete Trainer Hannes Wolf hier mit einer Überraschung auf: Gideon Jung. Der U-21-Europameister war zwar schon als variabel bekannt, weil er sowohl im defensiven Mittelfeld als auch in der Innenverteidigung eingesetzt worden ist – auf der rechten Abwehrseite indes noch nie.
Lasogga meldet sich zurück
Allerdings wäre auch Außenstürmer Khaled Narey ein Kandidat, er ließ sich im Training auffallend häufig zurückfallen. In der Innenverteidigung nahm David Bates den Platz neben Rick van Drongelen ein.
Stürmer Pierre-Michel Lasogga meldete sich erwartungsgemäß im Mannschaftstraining zurück. Er hatte die Zweitliga-Niederlage in Bielefeld und den Pokalerfolg gegen Nürnberg wegen einer Wadenverhärtung verpasst. Aus der U21 des HSV durften Mats Köhlert, Fabian Gmeiner und Maximilian Geißen bei den Profis mitüben.
Kovac: Arp Investition in die Zukunft
Trainer Niko Kovac ist überzeugt davon, dass das vom FC Bayern München verpflichtete Sturmtalent Fiete Arp eine erfolgreiche Laufbahn vor sich hat. "Ich bin mir sicher, dass er deutscher Nationalspieler wird", sagte der Kroate am Freitag. Der 19 Jahre alte Arp wird spätestens zum 1. Juli 2020 vom HSV zum deutschen Rekordmeister wechseln. Der Angreifer könnte aber auch schon zur kommenden Saison nach München kommen.
Ob sich Arp auch im Starensemble des FC Bayern durchsetzen kann, beurteilte Kovac zurückhaltender: "Dass man bei jungen Spielern in die Zukunft investiert, ist doch klar. Man muss als Verein frühzeitig ran, um sich diese Talente zu sichern für wenig Geld." Sonst würden große Talente wie zum Beispiel der Ex-Schalker Leroy Sané (23), der sehr jung zu Manchester City wechselte, am Ende in England spielen. Die Bayern soll Arp eine Ablösesumme von rund drei Millionen Euro kosten.
Arp sei ein "sehr gutes deutsches Talent", betonte Kovac. Dass er beim Bundesliga-Absteiger HSV aktuell kein Stammspieler sei, spricht laut Kovac überhaupt nicht gegen den Youngster. Man könne deswegen bei einem 19-Jährigen nicht sagen, "dass er nichts kann".
Lacroix trauert mit Flamengo
HSV-Verteidiger Léo Lacroix hat sich bestürzt über die Feuerkatastrophe auf dem Trainingsgelände des brasilianischen Topclubs Flamengo Rio de Janeiro gezeigt. "Mein Mitgefühl für alle Familien und Freunde von Flamengo. Gott segne eure Herzen", schrieb Lacroix bei Twitter auf Portugiesisch.
Bei dem verheerenden Brand waren am Freitagmorgen sechs Nachwuchsspieler sowie vier Betreuer ums Leben gekommen. Lacroix besitzt neben der Schweizer auch die brasilianische Staatsbürgerschaft.
Ex-Sportdirektor Todt räumt Fehler ein
Der frühere Sportchef Jens Todt hat eine Fehleinschätzung in seiner Zeit beim HSV eingeräumt. "Im Nachhinein muss ich eingestehen, dass wir unterschätzt haben, wie sehr der dauerhafte Krisenmodus in den Jahren zuvor auch eine mentale Erschöpfung bei der Mannschaft verursacht hatte. Von daher wäre es vermutlich besser gewesen, einen größeren Umbruch im Kader einzuleiten", sagte Todt am Freitag in einem Interview von Sport 1. Der 47-Jährige war von Januar 2017 bis März 2018 Direktor Profifußball beim HSV. Zwei Monate später stieg der HSV ab.
Todt traut seinem Ex-Club den sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga zu. "Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, aber es ist noch ein ordentliches Stück Strecke zu gehen. Was der Club allerdings ganz sicher nicht braucht, sind Hinweise von ehemaligen Verantwortlichen oder Ex-Spielern."
Gyamerah-Wechsel angeblich perfekt
Die Verpflichtung von Jan Gyamerah ist offenbar perfekt. Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet, hat sich der HSV mit dem Verteidiger des VfL Bochum auf einen Wechsel zur kommenden Saison geeinigt. Gyamerah (23) ist im Sommer ablösefrei und hatte die Bochumer kürzlich informiert, dass er seinen auslaufenden Vertrag nach acht Jahren Vereinszugehörigkeit nicht verlängern werde.
Der gebürtige Berliner Gyamerah spielt meist auf der Position des rechten Verteidigers, kann aber auch in der Innenverteidigung sowie im Mittelfeld eingesetzt werden. In 69 Zweitligaspielen gelangen ihm ein Treffer und drei Torvorlagen.
Risikospiel gegen Dresden: Polizei erhöht Präsenz
Die Partie in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem HSV und Dynamo Dresden am Montagabend (20.30 Uhr) ist als sogenanntes Risikospiel eingestuft worden. Aus Dresden werden rund 7000 Fans in der Hansestadt erwartet, darunter auch gewaltbereite. Die Hamburger Polizei wird ihre Präsenz auf dem Weg zum Stadion und in der Spielstätte verstärken.
"Wir sind mit einem Großaufgebot vertreten und sichern bereits die Anmarschwege. Rivalisierende Fangruppen werden sofort getrennt", sagte Polizeisprecher René Schönhardt am Freitag. Sollte es zu Ausschreitungen kommen, wird ein Videoportal freigeschaltet, in das Zeugen ihre Aufnahmen hochladen können. "Das hat sich bereits bei der Aufarbeitung der Krawalle um den G-20-Gipfel bewährt", sagte Schönhardt.
Dank HSV: 2. Liga verzeichnet Zuschauerzuwachs
Dank der Absteiger HSV und 1. FC Köln hat die 2. Bundesliga einen einen deutlichen Zuschauerzuwachs verzeichnet. Durchschnittlich ist die Nachfrage in der Hinrunde im Verhältnis zur vergangenen Saison deutlich um 15,9 Prozent auf 19.339 Ticketbesitzer pro Spiel gestiegen. Gleichzeitig hat der Abstieg der beiden zuschauerträchtigen Traditionsclub die Bundesliga Zuspruch gekostet. Hier ging die Entwicklung um 2,8 Prozent auf 42.217 abgesetzte Eintrittskarten pro Partie zurück.
Das Kölner Rheinenergiestadion (aktueller Zuschauerschnitt 49.270) und das Hamburger Volksparkstadion (48.887) sind aktuell europaweit die bestbesuchten Zweitliga-Arenen.