Hwang beendet Durststrecke. Vier Ex-HSVer in Hannover gehandelt. Gegen Sandhausen droht Minuskulisse. Hoeneß gratuliert Jansen.

Neue Anekdote zum Wunder vom Wildpark

Montag, 1. Juni 2015, 20.47 Uhr, Wildparkstadion Karlsruhe: Marcelo Díaz nimmt Anlauf und zirkelt den Ball über die Mauer des Relegationskontrahenten KSC hinweg ins Tor. 1:1, die Rettung in letzter Sekunde, der Rest ist Geschichte. Um den goldenen Díaz-Schuss ranken sich diverse Legenden, der HSV hat die Ansage des Chilenen an den damaligen Kapitän Rafael van der Vaart ("Tomorrow, my friend!") längst gewinnbringend vermarktet.

Eine bislang allerdings weitgehend unbekannte Anekdote rund um die denkwürdige Szene wurde nun im Magazin "11Freunde" publik. Dort schildert der damalige KSC-Profi Enrico Valentini (jetzt 1. FC Nürnberg) in einem Interview die Vorbereitungen auf den Freistoß aus der Sicht des Gegners. "Sie quatschten und standen beide am Ball", erinnert sich Valentini an das Tête-à-Tête von Díaz und van der Vaart.

Die Nachspielzeit im Relegationsrückspiel: Marcelo Díaz (Nr. 20) schießt, Enrico Valentini (2.v.l.) zuckt zusammen.
Die Nachspielzeit im Relegationsrückspiel: Marcelo Díaz (Nr. 20) schießt, Enrico Valentini (2.v.l.) zuckt zusammen. © Imago/Sven Simon

"Ich war mir bombensicher, dass van der Vaart schießen würde", sagte Valentini. "Ich habe noch zu den Jungs in der Mauer gesagt: '100 Prozent van der Vaart, 100 Prozent van der Vaart.'" Diesen Satz habe er wie ein Mantra wiederholt. Für ihn habe festgestanden, dass sich in diesem Moment "der größte Spieler" den Ball schnappen würde.

"Mit Díaz habe ich überhaupt nicht gerechnet", gesteht Valentini rückblickend. Vor dem Spiel hätten er und seine Kollegen die Schützen des HSV extra noch analysiert. "Und Díaz hatte in der gesamten Saison nicht einen einzigen Freistoß geschossen." Und so ließen sich die Karlsruher von dem Hamburger Coup überraschen – mit der fatalen Folge des Nicht-Aufstiegs. "Direkt nach dem Abpfiff war ich enorm emotional und habe geweint", sagte Valentini.

Asien-Cup: Hwang schießt Korea weiter

Hee-Chan Hwang (r.) feiert sein Führungstor mit Chung-Yong Lee.
Hee-Chan Hwang (r.) feiert sein Führungstor mit Chung-Yong Lee. © REUTERS | Thaier Al-Sudani

Hee-Chan Hwang hat Südkorea bei der Asienmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten den Weg ins Viertelfinale geebnet und gleichzeitig seine persönliche Durststrecke beendet. Der HSV-Angreifer brachte in Dubai seine Mannschaft im Achtelfinale gegen Bahrain mit 1:0 in Führung und die heimischen TV-Kommentatoren zur Verzückung (43. Minute).

Für Hwang war es der dritte Treffer im 22. Länderspiel und das erste Tor für Korea seit März 2018. Für den HSV erzielte der Stürmer in bislang 14 Zweitligaeinsätzen zwei Treffer.

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Mohamed Al Romaihi glich für Bahrain in der 77. Minute aus. Kurz darauf wurde Hwang ausgewechselt (80.). In der Verlängerung sorgte Jin-Su Kim per Kopf für den 2:1-Siegtreffer der Mannschaft um den früheren HSV-Star Heung-Min Son.

Die Südkoreaner, die sich 1956 und 1960 in die Siegerliste des Asien-Cups eingetragen hatten, treffen nun in der Runde der letzten Acht am Freitag in Abu Dhabi (14 Uhr MEZ) auf Katar. Der nächste WM-Gastgeber schlug Irak am Abend mit 1:0.

96-Trainer: Slomka, Gisdol, Doll, Magath?

Auf das Spiel gegen den BVB am Wochenende darf André Breitenreiter den "kleinen HSV" noch vorbereiten. Doch schon jetzt wird bereits heiß über einen möglichen Nachfolger des Trainers von Hannover 96 diskutiert. Und in der (mehr oder weniger ernst zu nehmenden) Verlosung sind gleich vier ehemalige HSV-Trainer.

Gehandelt werden von verschiedenen Seiten unter anderen Markus Gisdol, Mirko Slomka, Thomas Doll – und sogar Felix Magath. Letzteren sieht zumindest Steffen Freund als Kandidaten. "Eigentlich brauchst du jetzt einen Feuerwehrmann. Vielleicht Felix Magath“, sagte der frühere Nationalspieler im TV-Sender Nitro.

Die abstiegsbedrohten Hannoveraner halten nach eigenem Bekunden bereits Ausschau. "Zur Verantwortung gehört es natürlich auch, sich den Markt genau anzusehen“, sagte 96-Boss Martin Kind am Dienstag und forderte von Manager Horst Heldt: "Ich erwarte von Herrn Heldt, dass die verfügbaren Trainer bekannt sind und die, die nach seiner Einschätzung das Profi erfüllen, bei Hannover 96 tätig werden zu können."

Sandhausen zieht nicht

Einen derart freundlichen Empfang wie beim SV Sandhausen hat der HSV selten erlebt. Nicht nur, dass die Hamburger Fans mit Freibier versorgt wurden: Ihnen wurden auch noch doppelt so viele Tickets zugeteilt, wie dem Auswärtsteam eigentlich zustünden. Die erste Zweitliga-Auswärtspartie der Vereinsgeschichte im August geriet so fast zu einem Heimspiel, der HSV gewann 3:0.

Am 30. Januar (20.30 Uhr) kommt es im Volksparkstadion nun zum Rückspiel, und da will sich der HSV gern revanchieren. 100 Sandhausen-Fans wurden zur gemeinsamen Barkassenfahrt durch den Hafen eingeladen. Sehr viel mehr Anhänger werden die knapp 600 Kilometer lange Anreise an einem Mittwoch aber wohl auch nicht auf sich nehmen. Die frostigen Temperaturen dürften ihr Übriges zur Unlust beitragen.

Aber auch die eigenen Fans lassen sich für den Start zur zweiten Saisonhälfte nicht erwärmen. Gut eine Woche vor dem Anpfiff hat der Tabellenführer erst 33.500 Eintrittskarten verkauft. Selbst wenn die Nachfrage noch einmal anziehen sollte: Der Zuschauerschnitt von bislang 50.256 könnte damit unter die 50.000er-Marke fallen – und der HSV seine Spitzenposition zumindest in dieser Wertung an Verfolger 1. FC Köln (49.270) verlieren.

Nur am ungünstigen Termin kann das flaue Interesse nicht liegen, wie der Vorverkauf für das Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg beweist. Für die Partie am Dienstag, den 5. Februar (18.30 Uhr) haben sich bereits 43.000 Zuschauer eine Karte gesichert.

Jung verdrängt Bates aus A-Elf

Noch am Montag hatte Gideon Jung für sich trainiert – auch ein halbes Jahr nach dem Knorpelschaden im Knie soll der Defensiv-Allrounder auf dem Weg zurück ins Team nichts überstürzen. Bei der Einheit am Dienstag gehörte Jung dann plötzlich zur A-Elf von Trainer Hannes Wolf. Innenverteidiger David Bates musste dafür seinen Platz räumen.

Auch Fiete Arp wurde von Wolf beim Trainingsspiel ins zweite Glied versetzt, für ihn stürmte der formstarke Tatsuya Ito. Innenverteidiger Patric Pfeiffer (19) trainierte nach seinem Gastspiel bei den Profis wieder mit der U21.

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Kapitän Aaron Hunt (Faszienriss im Oberschenkel) trainierte ebenso wie Jungs Leidensgenosse Kyriakos Papadopoulos (Knorpelschaden im Knie) individuell. Hunt soll am Donnerstag wieder ins Training einsteigen.

Hoeneß gratuliert Jansen zur Wahl

Drei Tage nach seiner Wahl zum HSV-Präsidenten erreicht Marcell Jansen der Glückwunsch eines prominenten Amtskollegen. Bayern-Chef Uli Hoeneß hat seinem früheren Profi gratuliert. "Persönlich schätze ich Marcell sehr. Ich wünsche ihm für seine sicher nicht einfache Aufgabe alles Gute und viel Glück", teilte Hoeneß auf Abendblatt-Anfrage mit.

Jansen (32) war 2008 nach einer glücklosen Saison in München zum HSV gewechselt, bei dem er 2015 seine aktive Karriere beendete.

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Ex-HSV-Spieler Guder wechselt die Farben

Der frühere HSV-Spieler René Guder (24) wechselt innerhalb der 3. Liga vom SV Wehen Wiesbaden zum SV Meppen. Er unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020, wie beide Clubs am Dienstag bestätigten. Eine Ablösesumme sei nicht fällig geworden. Guder kam in der Hinrunde auf zehn Einsätze für Wiesbaden. "René ist mit dem Wunsch auf uns zugekommen, aus persönlichen und sportlichen Gründen den Verein zu verlassen. Diesem Anliegen haben wir entsprochen", sagte SVWW-Sportdirektor Christian Hock.

Beim HSV absolvierte Guder in der Saison 2012/13 für die A-Jugend 33 Ligaspiele, für die damalige U23 kam er zweimal in der Regionalliga zum EInsatz. 2013 wechselte er zu Holstein Kiel. Erst im vergangenen Sommer war er von Regionalligameister Weiche Flensburg nach Wiesbaden gekommen.