Die neue Fananleihe ist entscheidend für die Lizenz der kommenden Saison. Finanzvorstand Wettstein nennt die Details.
Hamburg. „Die Rückzahlung der Fananleihe ist eine Voraussetzung für die Erteilung der Lizenz durch die Deutsche Fußball Liga (DFL)." Diesen Satz sagte HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein, als er im November des Vorjahres das achte Minus in Folge präsentierte. Seitdem wird die Frage, woher die 17,5 Millionen Euro, die im September fällig werden, kommen sollen, heiß diskutiert. Auf der Mitgliederversammlung am Sonnabend präsentierte Wettstein das Konzept zur Rückzahlung der Jubiläumsanleihe. Dies soll mithilfe einer neuen Fananleihe mit dem selben Volumen (17,5 Millionen Euro) und dem selben Zinssatz (6 Prozent) gelingen.
Auch diesmal läuft die Anleihe über sieben Jahre bis 2026. Laut Wettstein gibt es zwei Neuerungen. "Wir versprechen nicht, wofür wir das Geld verwenden, sondern wir nutzen sie für die Rückzahlung der Anleihe", sagt der Finanzboss. Außerdem soll der Betrag über die Jahre etappenweise zurückgezahlt werden, sodass die Summe – anders als im September – nicht auf einmal fällig werde. Der HSV will die Anleihe ab 2022 jährlich zwischen zehn und 25 Prozent tilgen. "So können wir die Belastungen verträglicher auf die Jahre verteilen und die Zinslast senken“, sagt Wettstein.
Anleger sollen alte in neue Anleihe umtauschen
Zur Erinnerung: Mit der Jubiläumsanleihe aus dem Jahr 2012 sollte der Bau des HSV-Campus', wo bereits Toptalente wie Fiete Arp wohnten, finanziert werden. Die Summe ist aber letztlich für laufende Kosten genutzt worden. Dank einer Zehn-Millionen-Euro-Spende von Unternehmer Alexander Otto konnte der Bau des Nachwuchsleistungszentrums doch noch ermöglicht werden.
Der Liveticker zur Mitgliederversammlung zum Nachlesen
Wettstein hofft nun, dass sich die Gesellschafter der Jubiläumsanleihe auch an der neuen Anleihe beteiligen und damit auf ihre Rückzahlung vorerst verzichten. „Wir werden ihnen ein Angebot machen, ihre Anlage umzutauschen.“
HSV plante seit Längerem mit neuer Fananleihe
Ganz überraschend sind die Clubpläne einer neuen Fananleihe nicht. Wettstein hatte bereits im April 2018 ähnliche Pläne in Aussicht gestellt. Damals hieß es, die mögliche Anleihe könne sowohl für Fans als auch für professionelle Investoren interessant sein. Nun ist das Konzept ausgearbeitet und vorgestellt worden.
Leitartikel: Hoffmann ist der Gewinner der Jansen-Wahl
"Die Anleihe ist so gestaltet, dass auch unsere Fans die Chance haben, aktiv die Zukunft des HSV zu stärken. Wir wollen den Weg gemeinsam beschreiten“, sagt Vorstandschef Bernd Hoffmann, der erleichtert sein dürfte, dass der Verein eine Lösung für das größte Problem des anstehenden Lizenzierungsverfahren gefunden hat.
Ein weiterer Baustein wird die Finanzierung des Stadionnamens sein. Hoffmann will bis spätestens Mai entschieden haben, ob Investor Klaus-Michael Kühne erneut die Namensrechte erwirbt und die HSV-Arena weiterhin Volksparkstadion heißt. Bei der Hauptversammlung am vergangenen Mittwoch hatte Hoffman die Gelegenheit, mit Kühne zu sprechen. Der Investor sei positiv gestimmt gewesen, heißt es.