Hamburg. HSV-Trainer hat die Pleite in Kiel noch im Kopf – und lässt sich Hintertür bei Neuzugang auf. 18-jähriger Torhüter trainiert mit.

Hannes Wolf war der Erste auf dem Platz. Eine halbe Stunde vor der Mannschaft bereitete der HSV-Coach am Sonnabendmorgen mit seinen Assistenten das erste Training des Jahres 2019 vor. Der 37-Jährige sprühte vor Motivation. „Ich freue mich total drauf, dass es wieder losgeht. Die nächsten Monate werden richtig spannend und intensiv und ganz wichtig für den Club. Wir stürzen uns da ab heute rein und füllen die Reise mit Leben. Das ist eine große Aufgabe“, sagte der Trainer nach der fast zweistündigen Einheit zum Auftakt.

Mit 22 Feldspielern und vier Torhütern – A-Jugend-Torhüter Kevin Harr (18) war mit dabei – startete Wolf in die dreiwöchige Vorbereitung auf das erste Spiel gegen den SV Sandhausen am 30. Januar. Matti Steinmann und Gotoku Sakai mussten die Einheit wegen Erkältungen frühzeitig beenden.

Jung wieder dabei – Papadopoulos fast

Mit dabei war neben den U-21-Spielern Aaron Opoku und Patric Pfeiffer auch Rückkehrer Gideon Jung. Der Defensivspieler ist nach seinem Knorpelschaden ab sofort wieder vollwertiges Mitglied der Mannschaft. Jung könnte in der Rückrunde sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld spielen. „Er kann auf beiden Positionen gleichwertig spielen. Ich will mich jetzt noch nicht festlegen. Ich bin einfach froh, dass er dabei ist“, sagte Wolf über Jung, der im Training gleich einen sehr guten Eindruck hinterließ.

HSV-Trainingsauftakt macht Hoffnung

Lewis Holtby klatscht Fans zur Begrüßung ab. 200 Anhänger waren zum Trainingsauftakt in den Volkspark gekommen.
Lewis Holtby klatscht Fans zur Begrüßung ab. 200 Anhänger waren zum Trainingsauftakt in den Volkspark gekommen. © Witters
Trainer Hannes Wolf gibt beim Trainingsauftakt die Richtung vor.
Trainer Hannes Wolf gibt beim Trainingsauftakt die Richtung vor. © Witters
Er macht Hoffnung: Der  Langzeit-Verletzte Kyriakos Papadopoulos steht mit auf dem Platz – trainiert aber individuell.
Er macht Hoffnung: Der Langzeit-Verletzte Kyriakos Papadopoulos steht mit auf dem Platz – trainiert aber individuell. © Witters
Fiete Arp stiert schon sehnsüchtig auf den Ball.
Fiete Arp stiert schon sehnsüchtig auf den Ball. © Witters
Lewis Holtby zeigt vollen Einsatz.
Lewis Holtby zeigt vollen Einsatz. © Witters
Nicht ganz synchron: Manuel Wintzheimer (v.l.), Christoph Moritz und Rick van Drongelen.
Nicht ganz synchron: Manuel Wintzheimer (v.l.), Christoph Moritz und Rick van Drongelen. © Witters
Dick eingepackt steht Tatsuya Ito auf dem Platz.
Dick eingepackt steht Tatsuya Ito auf dem Platz. © Witters
Aaron Opoku (l.) und Bakery Jatta (r.) beobachten Leo Lacroix.
Aaron Opoku (l.) und Bakery Jatta (r.) beobachten Leo Lacroix. © Witters
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Auch Kyriakos Papadopoulos kam mit der Mannschaft auf den Platz, trainierte nach seinem im Sommer erlittenen Knorpelschaden individuell. Ein Comeback des Griechen wird frühestens Ende Februar, wahrscheinlich aber erst im März möglich sein. „Er ist auf einem guten Weg. Aber das ist eine Verletzung, die Zeit braucht. Und die Zeit nehmen wir uns“, sagte Wolf, der daran glaubt, dass der Innenverteidiger im Laufe der Rückrunde noch eine Verstärkung werden kann. „Wir machen uns natürlich Hoffnung, dass er im richtigen Moment wieder gesund dabei ist. Ich gehe davon aus dass er dann wieder voll belastbar ist.“

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Pierre-Michel Lasogga ist nach seiner Wadenverletzung in jedem Fall wieder voll belastbar und im Sturm gesetzt, weil Hee-chan Hwang noch bei der Asien-Meisterschaft unterwegs ist. Auf Neuzugänge wird der HSV im Winter trotzdem verzichten, auch wenn Wolf einen Neuzugang nicht ausschließen will. „Wenn sich etwas ergibt, was uns deutlich verbessert und realisierbar ist, dann muss man das machen. Das ist klar“, sagt Wolf. „Wir haben aber nicht das Gefühl, einen Zwang zu haben. Wir fühlen uns insgesamt gut aufgestellt, trotzdem hat man den Markt immer im Blick.“

Wolfs Warnung an den HSV

Vor Augen hat Wolf noch das letzte Spiel des abgelaufenen Jahres bei Holstein Kiel. Das 1:3 kurz vor Weihnachten beschäftigt den Trainer noch heute. „Ich habe das Spiel immer noch im Kopf. Wir haben vor Augen geführt bekommen, was in der Liga passiert, wenn du nicht hundertprozentig da bist. Das nehmen wir als Warnung mit.“

Für Wolf kam die Niederlage noch zur rechten Zeit. „Das Spiel hat uns vieles aufgezeigt. Ich finde es nicht schlimm wenn wir uns jeden Tag ein bisschen daran erinnern und die Sinne schärfen, dass wir einfach sehr gut sein müssen, um das zu schaffen. Die Rückrunde wird noch schwerer.“

Dass der HSV im Mai den Aufstieg schaffen will, ist das erklärte Ziel. „Die Vision, dass wir das schaffen können, habe ich natürlich“, sagt Wolf. „Wenn man aber in einer Vision von irgendwann mal lebt, hilft uns das heute nicht. Der Fokus liegt auf der täglichen Arbeit.“

Bis Donnerstag trainiert die Mannschaft täglich um 11 Uhr im Volkspark, ehe es nach einem freien Freitag am Sonnabend für eine Woche in den südspanischen „La Manga Club“ geht.