Hamburg. Kaum einer spricht über die verliehenen Bobby Wood und Filip Kostic. Einer „droht“ im Sommer zurückzukehren. Das wird kompliziert.

Filip Kostic ist gut ins neue Jahr gekommen. Beweise für diese Aussage gibt es nicht, aber Indizien. So postete der Serbe via Instagram ein Foto von sich am Neujahrsabend, lächelnd, schwarzes Sakko, schwarze Weste, weißes Hemd. Dazu der hochphilosophische Satz an seine Fangemeinde: „Ich wünsche euch einen guten Rutsch und nur das Beste für 2019!“

Das Beste im Jahr 2018, was Kostic passieren konnte, war wohl sein Wechsel vom HSV zu Eintracht Frankfurt. Denn nachdem der Flügelflitzer den Abstieg nicht verhindern konnte, blühte Kostic in Hessen auf. Er stand in allen Bundesligapartien auf dem Platz, spielte in 16 von 17 Spielen von Beginn an. Und was in Hamburg kaum noch einer zu wissen scheint: Kostic ist nur verliehen – allerdings für zwei Jahre.

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Ebenfalls verliehen ist Bobby Wood. Nicht nach Frankfurt, sondern nach Hannover. Nicht für zwei Spielzeiten, sondern für eine. Und anders als Kostic leider auch nicht wirklich erfolgreich, sondern ganz im Gegenteil. Genau wie Kostic wird auch Wood von HSV-Chefscout Johannes Spors und seiner Scoutingabteilung intensiv beobachtet – und konnte in der Hinrunde in Hannover trotz 14 Einsätzen und drei Toren nicht wirklich überzeugen.

Immerhin am Neujahrstag hatte der US-Amerikaner nun genauso frei wie Ex-Kollege Kostic. Und so selbstverständlich, wie sich dieser Satz anhört, ist er keineswegs. Denn weil 96 auf dem 17. Tabellenrang überwintert, hatte Trainer André Breitenreiter angekündigt, dass seine Profis auch über Weihnachten trainieren müssten. Erst nach Gesprächen mit der Clubführung wurde dieser Plan ein wenig abgemildert. Wood und Co. mussten ab dem 28. Dezember trainieren, hatten aber über die Feiertage frei bekommen.

Warum Bobby Wood zum HSV zurückkehren könnte

Das Projekt Klassenerhalt geht für Wood und Co. bereits heute mit einer Trainingseinheit weiter, ab Donnerstag bereitet sich Hannover 96 in Marbella auf die Rückrunde vor – und darf sich dabei auf kollektives Daumendrücken aus Hamburg freuen. Denn: Nur im Falle des Klassenerhalts wäre es überhaupt denkbar, dass 96 den für eine Saison geliehenen Wood fest verpflichtet.

Für diese Spielzeit hatte der HSV (aus Hannover) dem HSV (aus Hamburg) eine Leihgebühr von 1,5 Millionen Euro gezahlt und sich dafür auch eine Kaufoption von sieben Millionen Euro gesichert. Wood, der noch bis zum Vertragsende 2021 in Hamburg drei Millionen Euro (in der Bundesliga) verdienen könnte, soll in Hannover „nur“ 1,6 Millionen Euro erhalten – also genau das Gehalt, das er beim HSV auch nach dem Abstieg in der Zweiten Liga verdient hätte.

Eine Rückkehr im Sommer, die Hamburgs Verantwortlichen unbedingt verhindern wollen, scheint – Stand jetzt – wahrscheinlich.

Kühne kassiert bei Kostic-Transfer

Bei Kostic sind die finanziellen Rahmendaten nicht weniger kompliziert. Frankfurt hat 1,2 Millionen Euro Leihgebühr gezahlt, allerdings steht Investor Klaus-Michael Kühne ein Großteil der vereinbarten Kaufoption von 6,5 Millionen Euro zu. Diese würde allerdings frühestens im kommenden Jahr fließen.

Sollte der Transfer trotz aller Nebengeräusche über die Bühne gehen, wäre es zumindest für Kostic: das Beste im Jahr 2020.