Neue Details über Steinmanns Verletzung. Sein Profivertrag ist vorerst in weite Ferne gerückt. Was passiert im Winter?

Hamburg. Es sollte sein Jahr werden. Matti Steinmann war zum Saisonstart unter Ex-Trainer Christian Titz als Stammspieler eingeplant. Über gute Leistungen sollte er sich für einen Profivertrag empfehlen – und im Mai mit dem HSV in die Bundesliga aufsteigen. Doch es kam – wie so häufig im Fußball – alles anders als geplant.

Die Gegner in der Zweiten Liga verstanden schnell, dass der Spielaufbau der Hamburger hakt, wenn der dafür hauptverantwortlich vorgesehene Steinmann von mehreren Gegenspielern zugestellt wird. Die Folge: Der zunehmend unter Druck geratene Titz verlor das Vertrauen in seinen Mittelfeldspieler, der sich plötzlich auf der Bank wiederfand – und schließlich sogar seinen Kaderplatz verlor. Der negative Höhepunkt: Seine Auswechslung nach 33 Minuten beim Stand von 0:2 gegen Regensburg. Ein denkwürdiges Spiel, bei dem der HSV am Ende mit 0:5 unterging. Seitdem ist Steinmann nicht mehr zum Einsatz gekommen.

Steinmann leidet unter Zyste an der Hüfte

Steinmanns Situation verbesserte sich nicht wirklich, als sein einstiger Förderer Titz vor knapp einem Monat durch Hannes Wolf ersetzt wurde. Im Gegenteil: Seitdem ist Steinmann zudem immer wieder von Adduktorenproblemen geplagt. Nach Abendblatt-Informationen ist eine hartnäckige Zyste an der Hüfte Auslöser für seine Beschwerden.

Weil sich die muskuläre Einschränkung an seinem Hüftbeuger über mehrere Wochen nicht verbesserte, stand zwischenzeitlich sogar eine Operation zur Debatte. Doch Steinmann entschied sich für eine konservative Behandlung. Momentan absolviert er eine gemeinsame Reha mit dem Langzeitverletzten Gideon Jung (Knorpelschaden) unter der Leitung von Reha-Trainer Sebastian Capel.

Mangala hat Steinmann den Rang abgelaufen

Läuft alles nach Plan, soll Steinmann in der kommenden Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Dann will es der Mittelfeld-Stratege noch einmal wissen. Auch wenn seine sportliche Situation festgefahren scheint, will sich Steinmann beim HSV durchsetzen. An eine mögliche Leihe im Winter soll er aktuell noch keinen Gedanken verschwenden.

Orel Mangala (l.) ist derzeit in bestechender Form, der Leidtragende ist Matti Steinmann
Orel Mangala (l.) ist derzeit in bestechender Form, der Leidtragende ist Matti Steinmann © Witters | TayDucLam

Doch seine Chance auf Einsatzzeiten ist derzeit sehr gering. Wie Titz setzt auch der neue HSV-Coach Wolf im Zentrum auf nur einen Abräumer. Und diese Rolle füllt Orel Mangala seit Wochen mit Bravour aus. Der Belgier hat sich einen festen Stammplatz erspielt – und Steinmann muss sich hinten anstellen.

Treffen mit Becker und Wolf geplant

Bis zum Winter will Steinmann abwarten, ob sich an seiner schwierigen Situation etwas verändert. Sein Management strebt in den kommenden Wochen ein Treffen mit Sportvorstand Ralf Becker und Trainer Wolf an. Möglicherweise könnten beide Seiten nach dem Gespräch eine Leihe bis Saisonende in Betracht ziehen.

Vertraglich ist Steinmann noch bis zum Sommer 2020 an den HSV gebunden. Nachdem der Profibereich zwischenzeitlich in weite Ferne gerückt war, will sich der letzte Amateur des aktuellen Kaders im Fußballgeschäft durchbeißen. Am liebsten beim HSV.