Berlin. Der am Dienstag entlassene Coach nimmt mit bewegenden Worten Abschied von den Fans. Felix Magath hält wenig von Hannes Wolf.

FC St. Pauli schlägt HSV im kleinen Stadtderby

Der HSV II versinkt in der Regionalliga Nord weiter in der Bedeutungslosigkeit. Auch im kleinen Stadtderby beim FC St. Pauli II enttäuschte das Team von Trainer Steffen Weiß. Mit 1:0 (1:0) gewannen die Gastgeber im Edmund-Plambeck-Stadion von Norderstedt und rückten damit in der Tabelle auf Rang vier vor. Das Tor des Tages vor 311 Zuschauern erzielte Robin Meißner bereits in der 18. Minute.

Profileihgabe Matti Steinmann (HSV II, v.l.) konnte in der Regionalliga Nord gegen den FC St. Pauli II (hier mit Seung-Won Lee) nicht viel ausrichten
Profileihgabe Matti Steinmann (HSV II, v.l.) konnte in der Regionalliga Nord gegen den FC St. Pauli II (hier mit Seung-Won Lee) nicht viel ausrichten © Witters | Valeria Witters

Die U 21 des HSV verharrt dagegen mit 18 Punkten auf Platz elf. Es war das fünfte Spiel in Serie ohne Sieg. Da half auch die Unterstützung der Profileihgaben Manuel Wintzheimer, Stephan Ambrosius, Matti Steinmann und Josha Vagnoman nicht. Die Rothöschen hatten zwar deutlich mehr Spielanteile und steigerten sich im zweiten Durchgang, doch das reichte am Ende nicht. Christian Stark vergab mit einem Lattenschuss die beste Chance des HSV II. St. Paulis Trainer Joachim Phillipkowski konnte mit dem Ergebnis zufrieden sein. Der vierte Rang ist die beste Saisonplatzierung.

Titz schreibt bei Instagram Liebeserklärung an den HSV

Der am Dienstag entlassene Cheftrainer Christian Titz hat sich erstmals nach seiner Demission beim Hamburger SV geäußert. Auf seinem Instagram-Profil ließ er seine Zeit beim Bundesliga-Absteiger Revue passieren."Die Stadt Hamburg und der HSV waren in den vergangenen dreieinhalb Jahren mein Zuhause. Wer hätte das einmal gedacht!? Denn der HSV begleitete mich schon mal in meiner Kindheit! Als ich noch ein kleiner Junge war versuchte ich beim Fußballspielen in meinem Heimatdorf Neckarhausen, als Waldhof Mannheim, gegen meinen Bruder Stephen, der immer als HSV antrat, zu gewinnen. Schon damals reichte die Strahlkraft bis nach Süddeutschland", schrieb der 47-Jährige und ergänzte: "Und diese Besonderheit konnte ich selbst erleben. Zunächst als Trainer der U17 und danach der U21. Auch die sportlich strategische Entwicklung war ein Teil der Tätigkeiten. Im März wurde mir die Aufgabe übertragen, das Profiteam des HSV zu übernehmen", erklärte Titz, der durchblicken ließ, wie sehr ihn die Trennung schmerzt.

Auf ein Nachtreten gegen den Vorstand um Bernd Hoffmann und Ralf Becker verzichtete Titz, der beim HSV noch einen Vertrag bis 2020 hat. "Es war eine sehr intensive und schöne Zeit für meine Familie und mich. Durch diese Tätigkeiten habe ich den Club, seine Fans, und auch viele Menschen und Vereine in Hamburg und in ganz Deutschland kennen und schätzen gelernt. Der Sport hat eine enorme verbindende und zusammenführende Kraft!", schrieb der ehemalige HSV-Trainer, der dem HSV für das Erreichen seiner Ziele Viel Glück wünschte und sich bei seinen Fans bedankte.

Magath kann Verpflichtung von Wolf nicht verstehen

Der ehemalige Meister-Trainer Felix Magath hat kein Verständnis für die Verpflichtung von Hannes Wolf durch seinen ehemaligen Club Hamburger SV. „Diese Entscheidung habe ich mit einem Kopfschütteln registriert“, sagte der 65 Jahre alte ehemalige Coach des FC Bayern München und des VfL Wolfsburg der „Bild“ (Freitag). In dem Zusammenhang kritisierte er den Trend im Profi-Fußball zum Nachwuchstrainer. „Warum seit einiger Zeit in der Bundesliga überwiegend Nachwuchstrainer verpflichtet werden, ist nur schwer nachvollziehbar. Jugend-, Amateur- und Profi-Fußball seien „drei komplett verschiedene Paar Schuhe“.

Im Trainer-Beruf sei Erfahrung unglaublich wichtig ist. „Was denken Sie, wofür sich die Klubbosse entscheiden würden, wenn sie persönlich vor einer schweren Herz-Operation stünden? Für den jungen Arzt, der gerade mit Auszeichnung sein Studium beendet hat? Oder für den erfahrenen Arzt und Operateur, der das schon 1000-mal gemacht hat, jede schwierige Situation kennt und bereits gemeistert hat?“, meinte er. „Und der HSV ist eine permanente Operation am offenen Herzen.“

HSV-Trainer Wolf: "Das klappt auch super hier!"

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    Der Zweitligist hatte am Dienstag den 37 Jahre alten Wolf als Nachfolger der kurz zuvor beurlaubten Christian Titz vorgestellt. Wolf war als Nachwuchstrainer bei Borussia Dortmund erfolgreich, ehe er zum VfB Stuttgart wechselte und die Schwaben in die Bundesliga zurückgeführt hatte. Im Januar war er dort beurlaubt worden.

    Sein HSV-Vorgänger Titz (47) war erst im vergangenen März vom U21- zum Cheftrainer beim hanseatischen Traditionsclub befördert worden, hatte den erstmaligen Bundesliga-Abstieg aber nicht verhindern können. Magath hatte Titz immer wieder kritisiert. „Heute neigen Trainer dazu, uns in der Öffentlichkeit ,Märchen‘ zu erzählen. Zum Beispiel, dass der Torwart 50 Meter vor dem Tor stehen soll, um ein zahlenmäßiges Übergewicht zu schaffen“, meinte er.

    Umfrage zur Entlassung von HSV-Trainer Christian Titz

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      Bates-Berater dementiert Wechsel-Gerüchte

      David Bates steht beim HSV nicht vor dem Absprung. Zuletzt hatten englische Medien berichtete, dass Topclubs wie Arsenal London, Bayern München und Borussia Dortmund Interesse an einer Verpflichtung des 22-Jährigen hätten. "Beim Spiel von Schottlands U21 gegen England waren Scouts. Aber es gibt nur lockere Anfragen. David fühlt sich in Hamburg sehr wohl und hat sich an den Fußball in Deutschland gewöhnt", erklärte Berater Grant Smith der "Bild". Bates, der bisher eine durchwachsene Zweitligasaison spielt, besitzt beim HSV noch einen Vertrag bis 2022.