Mathenia verliert Rennen um Nummer eins. Knost erstmals im Kader. Kostic im Training außen vor. Arp vor Startelfeinsatz.
Jan Delay fand HSV "ätzend"
Der Hamburger Sänger Jan Delay (42) wird am kommenden Freitag (24. August) seine Single "Grünweiße Liebe" für Werder Bremen offiziell veröffentlichen. Er sei Werder-Fan geworden, weil er es "beim HSV ätzend fand", sagte er dem Abendblatt. Mit der Werder-Hymne wolle er nun seinem Verein etwas zurückgeben. Der Sänger ist im Stadtteil Eppendorf als Jan Philipp Eißfeldt geboren.
Man könne es als Künstler aber nicht darauf anlegen, tatsächlich eine Hymne zu schreiben, räumt Delay ein. "Erst im Laufe der Zeit bekommt ein Song den Charakter einer Hymne, nämlich dann, wenn die Leute ihn zu einer machen." Ein Fußballsong habe im besten Fall Harmonien, die Emotionen erzeugen, der Text sollte schöne Bilder hervorrufen.
In seinem Werder-Song heißt es unter anderem: "Es gibt so viele coole/ Vereine auf der Erde/ Mit großen Stars mit tollen Frisuren/ Und dotiert an der Börse/ Das alles haben wir nicht/ Vor allem keine Knete/ Wir haben den Regen im Gesicht/ Aber die Sonne in der Seele."
Stellung nahm der Beginner-Frontmann auch zur Rassismusdebatte um den zurückgetretenen Nationalspieler Mesut Özil. Sie sei notwendig. Seiner Ansicht nach werden aber damit nicht diejenigen erreicht, „die vor allem einen selbstgerechten Blick auf Menschen mit Migrationshintergrund haben“. Deutschland sei für ihn nicht „ein per se rassistisches Land“.
Das ausführliche Interview lesen Sie am Sonnabend im Abendblatt.
Hoffmann schwärmt von Lahm
HSV-Chef Bernd Hoffmann hat sich erneut hinter die deutsche Bewerbung um die Europameisterschaft 2024 gestellt. „Die Herausforderungen sind für eine EM in Deutschland natürlich sehr groß, aber sie werden wir gern annehmen“, sagte der 55 Jahre alte Präsident und Vorstandsvorsitzende am Freitag bei einer Roadshow zur DFB-Bewerbung im Wilhelmsburger Inselpark. An der Veranstaltung nahmen auch Hamburgs Sportsenator Andy Grote (SPD) sowie Dirk Fischer als Präsident des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) teil.
Die Entscheidung über den EM-Gastgeber fällt das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (Uefa) Ende September. Deutschland und die Türkei sind als Bewerber übrig geblieben. Die Hansestadt Hamburg hat mit dem Volksparkstadion eine mögliche EM-Spielstätte im Rennen.
Als EM-Botschafter für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) fungiert Philipp Lahm. Den Ex-Nationalspieler und langjährigen Profi des FC Bayern München sieht Hoffmann als Idealbesetzung auf diesem Posten an. „Philipp Lahm macht das als Botschafter sehr gut. Es hätte keine bessere Wahl geben können“, betonte der HSV-Vorstandschef. Weltmeister Lahm soll auch Chef des Organisationskomitee für die EM werden, sollte Deutschland den Zuschlag erhalten.
Mathenia verliert Rennen um Nummer eins
Christian Mathenia bleibt nach seinem Wechsel zum 1. FC Nürnberg zwar erstklassig, intern aber zweite Wahl. Der Towart hat bei dem Bundesliga-Aufsteiger das Rennen um die Nummer eins verloren. Das berichtet die "Bild"-Zeitung.
Aufstiegstorwart Fabian Bredlow (23) werde demnach in der ersten Runde des DFB-Pokals am Sonnabend (15.30 Uhr) beim südbadischen Oberligisten SV Linx zwischen den Pfosten stehen. „Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich werde diese neue Rolle jetzt auch sofort annehmen“, zitierte die „Bild“ den 26-jährige Mathenia.
Eine offizielle Mitteilung zu der Entscheidung gab es zunächst nicht. Trainer Michael Köllner sprach lediglich von „einer brutal schweren Entscheidung. Beide liefern sich ein hartes Duell. Wer spielt, darüber werden Nuancen entscheiden."
Mathenia war Ende vergangener Saison beim HSV vom neuen Trainer Christian Titz zur Nummer zwei hinter U-21-Europameister Julian Pollersbeck degradiert worden.
Knost erstmals berufen
HSV-Trainer Christian Titz hat erstmals Tobias Knost in seinen Profikader für ein Pflichtspiel berufen. Der 18 Jahre alte rechte Verteidiger gehört zu den 18 Spielern, mit denen die Hamburger am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) im Erstrunden-Pokalspiel beim TuS Erndtebrück antreten.
Knost war bereits am Mittwoch bei der 1:4-Niederlage im Testspiel gegen Bayern München zum Einsatz gekommen. Er nimmt den Platz von Josha Vagnoman (17) ein, der wegen Oberschenkelproblemen ausfällt. Rechtsaußen Bakery Jatta (20) soll für die U21 in der Regionalliga bei Holstein Kiel antreten. Seinen Platz im Profikader erhielt Arianit Ferati (20), der auf sein Profidebüt beim HSV hoffen darf.
Kovac lobt Müllers Leistung gegen HSV
Bayern Münchens Trainer Niko Kovac hat nach dem 4:1-Testspielsieg am Mittwoch beim HSV ein Sonderlob an Thomas Müller ausgesprochen. „Ich habe das Gefühl, er wird wieder der Alte. Die Lockerheit ist wieder da“, sagte Kovac bei der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokal-Spiel der Bayern bei der SV Drochtersen/Assel an diesem Sonnabend (15.30 Uhr/Sky).
Der eingewechselte Nationalspieler Müller hatte am Mittwoch zwei Tore für den Rekordmeister erzielt.
HSV trainiert teilweise ohne Kostic
Der Gegner ist zwar nur ein Fünftligist, aber in die Karten schauen lassen will sich Christian Titz vor dem DFB-Pokal-Auftaktspiel beim TuS Erndtebrück nicht. Wie vor Spieltagen üblich trainierte der HSV am Freitag unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ein Hinweis darauf, wie ernst der Trainer die bevorstehende Aufgabe nimmt.
Filip Kostic (25) war zwar dabei, aber nicht mittendrin. Der wechselwillige Serbe trainierte allein mehr oder weniger lustvoll vor sich hin. Ab und an gesellte er sich dann doch unter die Mitspieler. Titz hatte bereits am Montag klargestellt, dass er Kostic nicht mehr in seinen Kader berufen würde, solange nicht klar ist, dass der Linksaußen beim HSV bleibt.
Kostic selbst hatte Titz vor dem Zweitligaspiel beim SV Sandhausen am vergangenen Sonntag erklärt, dass er sich derzeit nicht imstande sieht, seine Leistung für den Verein abzurufen, weil er einen Wechsel anstrebe. Allmählich läuft ihm allerdings die Zeit davon. In England ist die Transferfrist bereits abgelaufen. Ein Wechsel in die italienische Serie A wäre nur noch an diesem Freitag bis 20 Uhr möglich – und ist somit auszuschließen. Kostic wurde zwischenzeitlich beim AC Florenz gehandelt.
In Spanien schließt wie auch in der Bundesliga das Transferfenster erst am Monatsende. Der FC Valencia, lange als möglicher Abnehmer gehandelt, scheidet allerdings inzwischen aus. Er hat den russischen WM-Star Denis Tscheryschew auf Leihbasis vom Ligakonkurrenten FC Villarreal verpflichtet. Dem VfL Wolfsburg soll Kostic selbst abgesagt haben. Ein Wechsel zu Eintracht Frankfurt ist vom Tisch, nachdem Ante Rebic seinen Vertrag beim Pokalsieger verlängert hat.
Arp in der A-Elf
Für den HSV war am Freitag das Trainingsprogramm Standard. Ecken und Freistöße wurden geübt. Und siehe da: Fiete Arp (18) durfte bei der mutmaßlichen A-Mannschaft mitspielen. Der Top-Nachwuchsstürmer war von Titz erstmals in dieser Saison für ein Pflichtspiel berücksichtigt worden.
Mit seinen drei Toren für die U21 und einem überzeugenden Auftritt am Mittwoch im Testspiel gegen Bayern München hatte Arp seinen Sturmkollegen Manuel Wintzheimer (19) aus dem Kader verdrängt. Pierre-Michel Lasogga dürfte am Sonnabend nur Ersatz sein.
Wintzheimer und die anderen Neuzugänge Léo Lacroix und Christoph Moritz fehlten auch beim Abschlusstraining, sie sind am Sonnabend (18.30 Uhr) für den HSV II im Regionalligaspiel bei der Reserve von Holstein Kiel im Einsatz.
Nach dem Training geht es für die Mannschaft mit dem Zug nach Hagen und von dort mit dem Bus weiter zum Spielort Siegen. Ins dortige Leimbachstadion hatte Gegner Erndtebrück sein Spiel verlegt.
Bringt Kempter dem HSV wieder Glück?
Christian Titz ist gewarnt: Vergangene Saison hatte sich der HSV, damals noch als Bundesligist, in der Auftaktrunde beim drittklassigen VfL Osnabrück blamiert. Der Trainer hatte das erfolgreich verdrängt, wie in der Pressekonferenz am Donnerstag deutlich wurde. Allerdings trifft Titz keine Schuld: Er war damals noch für die U21 des HSV verantwortlich.
Und es gibt ja auch gute Vorzeichen für dieses Spiel. Vergangene Saison gewann Eintracht Frankfurt sein Auftaktspiel beim TuS Erndtebrück mit 3:0 – und am Ende sensationell den Pokal. Und noch ein Umstand sollte positiv stimmen: Als Schiedsrichter der Begegnung wurde Robert Kempter (30) angesetzt. Der Soldat aus Sauldorf hatte vor zwei Jahren die Erstrundenbegegnung des HSV beim FSV Zwickau geleitet. Die Hamburger gewannen durch ein Tor von Alen Halilovic mit 1:0.
HSV teuerster Zweitligaverein
Nach dem erstmaligen Abstieg ist der HSV in der Zweiten Bundesliga der mit Abstand teuerste Verein. Mit einem durchschnittlichen Dauerkartenpreis von 147,44 Euro für die Heimfankurve würden die Hamburger auch im Preisranking der ersten Liga noch auf Platz zehn rangieren. Das hat das Verbraucherforum Mydealz ermittelt.
Insgesamt bleiben die 18 Zweitligisten aber deutlich unterhalb des Preisniveaus der ersten Liga: Dauerkarten kosten hier im Schnitt 38,2 Prozent (120,79 Euro), Tageskarten 35,1 Prozent (8,77 Euro) weniger und auch die Preise für Fanartikel und Trikots liegen um 15,2 Prozent (3,07 Euro) beziehungsweise 14,3 Prozent (10,27 Euro) unter denen der Bundesliga.
Einzig der VfL Wolfsburg widerspricht dem Bild des teuren Erstliga-Fußballs: Preislich unterbietet er 14 der 18 Zweitligisten und liegt damit auf einem Niveau wie der SC Paderborn 07 (beide 98,70 Euro). Günstiger als die „Wölfe“ sind einzig der FC St. Pauli (95,73 Euro), der 1. FC Heidenheim 1846 (87,53 Euro) und SV Sandhausen (74,26 Euro). Deutlich teurer sind neben dem HSV auch der 1. FC Köln (126,79 Euro) und Dynamo Dresden (123,32 Euro).
Während der HSV nach dem Abstieg die Preise für seine Dauerkarten teilweise deutlich reduziert hat, kostet der Eintritt zu einzelnen Spielen teilweise sogar mehr als in der Bundesliga.
Toppmöller-Sohn wird zum Favoritenschreck
Dino Toppmöller (37), Sohn des früheren HSV-Trainers Klaus Toppmöller (67), sorgt mit F91 Düdelingen weiter für Furore. Der luxemburgische Meister ist seiner Rolle als Favoritenschreck einmal mehr gerecht geworden und hat den polnischen Meister Legia Warschau nach einem 2:2 (2:1) im Großherzogtum das Aus in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League beschert.
Das Toppmöller-Team hatte das Hinspiel in Polen 2:1 gewonnen, worauf die Polen sich von Trainer Aleksandar Vukovic getrennt hatten. Auch der neue Coach Ricardo Sa Pinto und zwei Treffer von Jose Kante konnten das Aus im Rückspiel nicht abwenden.
Bereits in der Spielzeit 2012/13 hatte Düdelingen dem hoch favorisierten Team von RB Salzburg mit dem damaligen Sportdirektor Ralf Rangnick und Trainer Roger Schmidt in der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League ein Fiasko beschert. Nach einer blamablen 0:1-Pleite im Hinspiel kamen die Salzburger daheim zu einem 4:3-Sieg – scheiterten aber aufgrund der Auswärtstorregel.
Düdelingen ist die erste Luxemburger Mannschaft, die jemals in die Play-offs zur Europa League eingezogen ist. Der nächste Gegner ist rumänische Club CFR Cluj aus Siebenbürgen.