Hamburg. Verteidiger Léo Lacroix zeigte zu Beginn der Partie gegen die Bayern ein paar Wackler. Kollegen und Trainer glauben jedoch an ihn.
Der Baum stand nur wenige Minuten nach dem 1:4 zwischen dem HSV und Bayern München wie angewurzelt in den Katakomben des Volksparkstadions und lächelte. Léo Lacroix, 1,97 Meter lang, breites Kreuz, ein Typ, von dem man sagt, er verdunkele die Sonne. „Ich bin total glücklich, dass ich spielen durfte. Es war ja mein erstes Spiel seit April – und dann gleich gegen den deutschen Meister“, sagte also Baumstamm Lacroix, den der HSV erst am vergangenen Donnerstag von Saint-Étienne nach Hamburg verpflanzt hatte.
„Mein erstes Spiel hat Spaß gemacht, auch wenn ich natürlich noch das System des Trainers besser lernen muss“, sagte Lacroix, der gerade zu Beginn ein paar Wackler zeigte. Das hatte natürlich auch Christian Titz bemerkt: „Léo hat seit vier Monaten kein Pflichtspiel gemacht. Man merkt, dass er noch Zeit benötigt.“
Kollegen standen ihm bei
Die eigenen Kollegen sprangen dem Neuling aber verbal zur Seite. „Unser System ist nicht einfach. Für den Anfang hat er das schon gut gemacht“, sagte Lewis Holtby, und Christoph Moritz lobte: „Léo bringt noch ein ganz anderes Element in unser Spiel. Er hat eine extreme Kopfballstärke. Ich hoffe, dass er uns auch in der Offensive bei Standards helfen kann.“
Hilfe kann Lacroix auch selbst gut gebrauchen. Der Schweizer ist derzeit auf Wohnungssuche, will so schnell wie möglich ein eigenes Apartment finden und dann seine Familie nachholen. „Ich hoffe, dass ich schnell etwas Schönes finde“, sagte Lacroix, der nach dem Pokalspiel am Sonnabend in Siegen gegen Erndtebrück es gar nicht erwarten kann, eine Woche später dann auch sein erstes Pflichtspiel im Volksparkstadion zu spielen, auch wenn der Gegner dann nur Bielefeld heißt.
HSV im Testspiel gegen Bayern München:
Der HSV im Testspiel gegen Bayern München