HSV-Trainer Christian Titz setzt in Sandhausen auf Neuzugänge und einen früheren Schützling. Arp und Kostic nicht im Kader.
Rick van Drongelen über Umkleidekabinen
Wenn der HSV am Sonntag zum ersten Auswärtsspiel der Zweiten Liga in die Fußballprovinz von Sandhausen reist, erwartet auch die Spieler ein besonderes Umfeld. Die Gästekabine hält nur das Nötigste bereit: 20 Sitzplätze und eine kleine Sammeldusche stehen den Profis aus Hamburg zur Verfügung. Rick van Drongelen sieht das gelassen: "Ich habe in Holland gespielt. Dort sind die Clubs und Stadien manchmal noch kleiner", sagt der 19 Jahre alte Innenverteidiger. "Das ist alles völlig egal, denn wir müssen unser eigenes Spiel spielen."
HSV mit Neuzugängen nach Sandhausen
Der Kader für das Auswärtsspiel am Sonntag in Sandhausen (ab 13.30 Uhr live auf Sky und im Ticker auf abendblatt.de) offenbart: Titz will das Team nach der 0:3-Auftaktpleite gegen Holstein Kiel umbauen. Wie erwartet sind die beiden Neuzugänge Innenverteidiger Léo Lacroix und Orel Mangala (aus Stuttgart ausgeliehen) dabei. Mangala rückt nach für den angeschlagenen Matti Steinmann, der am Mittag nach einem engagierten Start schließlich wegen seiner Oberschenkelprobleme vom Platz gehumpelt ist.
Ebenfalls zum ersten Mal dabei ist "Phantom" Arianit Ferati, den Titz in den vergangenen Tagen überraschend in der A-Elf mittrainieren ließ. Der Offensivspieler war bereits 2016 vom VfB Stuttgart für 850.000 Euro zum HSV gewechselt und direkt an Fortuna Düsseldorf verliehen worden.
Danach spielte der 20-Jährige ebenfalls auf Leihbasis für Erzgebirge Aue, kehrte aber bereits nach fünf Einsätzen zurück nach Hamburg und mischte dort ab Januar in der U21 mit – unter Christian Titz. Nun gibt der Cheftrainer seinem Schützling mehr als zwei Jahre nach dessen Verpflichtung offenbar eine erste Chance auf der großen Bühne.
Arp, Ambrosius und Kostic fehlen
Nicht dabei ist neben dem wechselwilligen Filip Kostic dagegen erneut Publikumsliebling Fiete Arp. Das Sturmtalent fehlte zuletzt wegen einer Prellung auf dem Mittelfuß. Beim Abschlusstraining reichte es offenbar nicht, für ihn kämpft stattdessen Manuel Wintzheimer mit Pierre-Michel Lasogga um einen Platz in der Startelf in Sandhausen. Arp unterstützt derweil die U21 gegen den VfL Oldenburg am Sonntag. Dort soll auch der 19-jährige Stephan Ambrosius mitmischen, der im Abwehrzentrum offenbar vom erfahreneren Lacroix verdrängt wurde.
Der Kader: Pollersbeck, Lacroix, van Drongelen, Bates, Douglas, Narey, Holtby, Lasogga, Ito, Mickel, Moritz, Janijic, Wintzheimer, Jairo, Sakai, Mangala, Vagnoman und Ferati.
Polizei gibt Tipps zum Umgang mit Norddeutschen
Sandhausen ist aus dem Häuschen: Anwohner hängen HSV-Flaggen auf und sogar das zuständige Polizeipräsidium Mannheim freut sich auf den prominenten Zweitligagegner aus Hamburg. Auf Facebook veröffentlichte die Polizei eine humorvolle Anleitung zum Umgang mit Norddeutschen.
Darin heißt es neben lauter Hinweisen zur Verkehrssituation rund ums Stadion: Wenn die mehr als 4000 HSV-Fans am Sonntag in der kurpfälzischen Fußballprovinz anreisen, sollen die Gastgeber bedenken, dass Norddeutsche oftmals nicht für ihre Gesprächigkeit bekannt seien. "Ein Nicken oder Moin bedeutet Fanfreundschaft auf höchster Stufe." Und auch an die Fans aus dem Norden appellieren die Beamten. "Lasst Euch doch entweder von der Redefreude der heimischen Fans anstecken, und wenn Ihr sie aufgrund des Dialekts nicht versteht: Ein Nicken genügt."
Steinmann bricht Training ab
Bei der letzten Einheit vor dem wichtigen Auswärtsspiel in Sandhausen ist eingetreten, was Trainer Christian Titz bereits befürchtet hatte: Der angeschlagene Matti Steinmann musste das Training am Sonnabend früher abbrechen.
Nachdem der Mittelfeldspieler zunächst vollen Einsatz gezeigt hat, humpelte er wenig später im Regen aufgrund seiner Oberschenkelprobleme vom Platz und fällt am Sonntag aus.
Lacroix dürfte in der HSV-Startelf stehen
Für den 23-Jährigen dürfte damit Neuzugang Orel Mangala (aus Stuttgart ausgeliehen) in die Startelf nachrücken. Neben dem Belgier mischte auch der zweite Neue bereits am Freitag und Sonnabend mit: Innenverteidiger Léo Lacroix, der für ein Jahr mit Kaufoption von der AS Saint-Étienne ausgeliehen wurde.