Ivan prüft andere Optionen. Quartett holt Leistungstests nach. Test gegen Club russischer WM-Helden. Neues Bayern-Angebot für Arp?
Ärger um Kartenpreise
24.500 Dauerkarten hat der HSV für seine erste Zweitligasaison verkauft. Von Dienstag an können zunächst Mitglieder Tickets für einzelne Spiele erwerben. Und der HSV rechnet offenbar auch hier mit einer hohen Nachfrage – so ist wohl die Preistabelle für das Auftaktspiel gegen Holstein Kiel zu verstehen. Waren die Preise für Dauerkarten nach dem Abstieg teils deutlich gesunken, scheint sich bei den Einzeltickets wenig getan zu haben.
Im Gegenteil: Der günstigste Sitzplatz für das neue Nordderby gegen Holstein Kiel am 3. August (20.30 Uhr) kostet 26 Euro, der teuerste 64 Euro. Das sind exakt die Preise, die im noch erstklassigen Vorjahr zum Beispiel für die Spiele gegen den VfB Stuttgart oder 1899 Hoffenheim aufgerufen worden waren.
Mehr noch: Das Auftaktspiel zur vergangenen Bundesligasaison gegen den FC Augsburg im August 2017 war günstiger zu sehen – deutlich günstiger. Damals war der billigste Sitzplatz schon für 21 Euro zu haben, beste Sicht gab es für nur 46 Euro.
Offizielle Begründung des Clubs: Während es sich beim Spiel gegen Augsburg um ein Spiel der Kategorie C gehandelt habe, sei Kiel ein B-Spiel. Entscheidend für die Eingruppierung seien die Attraktivität des Gegners und die sportliche Bedeutung des Spiels. So dürften auch die Spiele gegen Union Berlin, den 1. FC Köln und natürlich das Lokalderby gegen St. Pauli in die teuerste Kategorie fallen.
Die Kunden haben dafür offenbar wenig Verständnis. "2. Liga spielen und erstklassig abkassieren. Wir sind doch in die 2. Liga gegangen, oder ist das hier Champions League?", fragt ein Twitter-User. Beim zweiten Heimspiel, gegen Arminia Bielefeld, wird es kaum günstiger: Sitzplätze kosten dann 26 bis 53 Euro. Das ist immer noch mehr, als vergangene Saison für manche Erstligaspiele fällig war.
Der freie Vorverkauf beginnt am Dienstag kommender Woche.
Ivan hält den HSV hin
Eine Woche hat Andreas Ivan beim HSV zur Probe trainiert und beim 18:0-Sieg im Testspiel in Büdelsdorf am Freitag fünf Tore erzielt. An diesem Montag wollte der Club entscheiden, ob der 23 Jahre alte Flügelspieler, der auch am Sonnabend im Test der zweiten Mannschaft gegen Eintracht Braunschweig (1:1) in Gifhorn zum Einsatz kam, einen Vertrag erhält.
Ergebnis: Der HSV würde Ivan gern behalten und auch mit ins Trainingslager nach Österreich (8. bis 14. Juli) nehmen. Die Frage ist nur: Will Ivan auch zum HSV? Tatsache ist: Der Rumäne, der zuletzt für Waldhof Mannheim in der viertklassigen Regionalliga Südwest wirbelte, nahm am Montag nicht am Trainingsbetrieb teil, sondern soll sich mit anderen Angeboten beschäftigt haben.
Für Ivan ist die Pause auch eine Gelegenheit, seine lädierte Schulter zu kurieren. Wie erst jetzt bekannt wurde, hatte er sich bereits am zweiten Trainingstag eine Schultereckgelenkssprengung ersten Grades zugezogen – und trotzdem weitergemacht. Eine Operation ist offenbar nicht erforderlich.
Ivan-Fünferpack bei Testsieg gegen Büdelsdorf:
Kantersieg: Der HSV schlägt Sechstligisten 18:0
"Papa" und Wood im Lauftraining
Wie erwartet sind Kyriakos Papadopoulos und Bobby Wood am Montag in den Volkspark zurückgekehrt. Bevor die beiden Nationalspieler aber mit der Mannschaft trainieren dürfen, mussten sie heute noch die Laktattests über sich ergehen lassen.
Gleiches galt auch für den vorerst letzten Neuzugang Khaled Narey sowie Vasilije Janjicic, die an der Seite von Wood und Papadopoulos noch Extra-Laufrunden drehen mussten. Janjicic, 19, war nach dem Urlaub mit Übergewicht in Hamburg erschienen. Der laufstarke Narey (kam von Zweitliga-Konkurrent Greuther Fürth) durfte am Nachmittag dann wieder in den Mannschaftskreis auf den Trainingsplatz zurückkehren.
Wood und Papadopoulos werden sich noch länger gedulden müssen. Sie sollen erst den Trainingsrückstand aufholen. Auch beim Testspiel gegen Hamburgs Oberligameister TuS Dassendorf am Mittwoch (18.30 Uhr, Stadion Sander Tannen) werden sie nicht mit von der Partie sein.
Die Leistungstests am Montag:
HSV-Nachzügler bei den Leistungstests
Waldschmidt, Walace und Müller starten
Auch für einige Ehemalige ist nun der Trainingsbetrieb gestartet. In Freiburg stieg Luca Waldschmidt (fünf Millionen Euro Ablöse) mit dem SC am Montagmorgen in die Saisonvorbereitung.
"Sie haben alle Entwicklungspotenzial, kennen die Bundesliga schon und wollten unbedingt zu uns kommen", sagte SC-Trainer Christian Streich zu seinen insgesamt vier Neuzugängen.
In Hannover trat Walace (sechs Millionen Euro Ablöse) pünktlich zur ersten Einheit im Kreise seiner neuen 96-Kollegen an. Und in Frankfurt stieg Nicolai Müller (ablösefrei) für die Eintracht-Laktattests auf das Ergometer.
Neue Bayern-Offerte für Arp?
Stand jetzt soll Fiete Arp einer von mindestens drei Stürmern sein, mit denen der HSV die erste Zweitliga-Saison seiner Geschichte angeht. Im Gegensatz zu Großverdiener Bobby Wood soll der Youngster um jeden Preis im Volkspark gehalten werden. Bei einem Abgang Woods stünden Trainer Christian Titz mit Neuzugang Manuel Wintzheimer (FC Bayern München), Rückkehrer Pierre-Michel Lasogga und eben Arp noch drei Angreifer zur Verfügung.
Nun kommt in den Transferpoker mit den Bayern um das 18 Jahre alte Juwel aber offenbar noch einmal Bewegung. Laut "Kicker" hat der deutsche Rekordmeister sein voriges Angebot für eine sofortige Arp-Verpflichtung über 2,5 Millionen Euro nachgebessert. Allerdings soll Sportvorstand Ralf Becker noch immer dankend ablehnen. Arps Vertrag in Hamburg endet nach Ablauf der kommenden Saison. Für einen (ablösefreien) Wechsel im Sommer 2019 nach München soll sich Arp bereits entschieden haben.
HSV testet gegen Akinfejew-Club
Der HSV hat das siebte Testspiel im Rahmen der Sommervorbereitung vereinbart. Während des Trainingslagers im österreichischen Bad Erlach (7. bis 14. Juli) trifft die Mannschaft von Trainer Christian Titz am 11. Juli (18 Uhr) in Draßburg auf den russischen Vize-Meister ZSKA Moskau.
Ob die WM-Helden Igor Akinfejew oder Alexander Golowin beim Gegner dann schon mit von der Partie sind, ist allerdings nahezu ausgeschlossen. Torhüter Akinfejew hatte Gastgeber Russland mit zwei Elfmeter-Paraden gegen Spanien den sensationellen Einzug ins Viertelfinale beschert.
Für das zweite Spiel im Zuge des Lagers gegen Rapid Wien im Allianz-Stadion (Gerhard-Hanappi-Platz 1) ist indes der Kartenvorverkauf gestartet. Tickets für den Test am 14. Juli um 19 Uhr gibt es hier ab fünf Euro.
Der HSV-Sommerfahrplan 2018
Volunteers fürs Nordderby gesucht
Das Eröffnungsspiel gegen Holstein Kiel (3. August, 20.30 Uhr) ist das einzige Duell der zweiten Liga, das bisher exakt terminiert ist. Jetzt sucht die DFL Volunteers, die an diesem Abend beim Rahmenprogramm im Volksparkstadion mithelfen. Interessierte können sich bewerben auf der Webseite: www.volunteers.dfl.de
Mavraj vor Wechsel zu Trabzonspor
Mergim Mavraj steht vor einem Wechsel in die Türkei. Türkische Medien berichten, dass Erstligist Trabzonspor den 32 Jahre alten Innenverteidiger verpflichten möchte. Mavraj sollte ursprünglich am Montag zum Training des HSV erscheinen. Der Club verlängerte seinen Urlaub jedoch bis Mittwoch, damit er den Vereinswechsel klären kann.
Mavraj spielt in den Planungen von HSV-Trainer Christian Titz keine Rolle mehr. Der Albaner war in der vergangenen Saison von Titz aussortiert und zur Trainingsgruppe der U21-Mannschaft versetzt worden. Eine Ablösesumme wird der HSV für Mavraj (Vertrag bis 2019) allerdings nicht erzielen.
Van Drongelen hegt keinen Titz-Groll
Rick van Drongelen sieht den Abstieg als Chance. Es könne sich „etwas Neues in der 2. Liga entwickeln. Vielleicht muss man manchmal einen Schritt zurückgehen, um zwei nach vorne zu kommen“, sagte der 19 Jahre alte Niederländer der Mopo. "Wir sind nicht umsonst in die 2. Liga abgestiegen. Wir müssen zeigen, dass wir der HSV sind und woanders hingehören.“
Dass er unter Titz in den letzten Bundesliga-Partien nicht gespielt hatte, nimmt er dem Coach nicht übel. „Der Trainer muss mir nicht erzählen, warum ich nicht spiele. Er entscheidet. Ich habe da nichts zu sagen“, betonte der Abwehrspieler. „Ich muss nur meinen Job machen, dann wird es auch immer wieder eine Chance geben.“