Titz überrascht Messe-Veranstalter. Schwangere Ludwig posiert im Volksparkstadion. Ekdal bei WM-Fans beliebt. Kostic nach Spanien?
Titz will auf Messe lange reden
Dass Christian Titz ein leidenschaftlicher Theoretiker ist, beweisen unter anderem seine zahlreichen Fachbücher zur eigenen Trainingslehre. Jetzt hat der HSV-Coach die Veranstalter der Ballsportmesse "BaSpo" in Dortmund (29. Juni bis 1. Juli) mit seinem Enthusiasmus geradezu überrascht. Denn als Redner bat Titz nun darum, seinen eigentlich auf 45 Minuten angesetzten Vortrag um das Doppelte verlängern zu dürfen.
"An uns wurde schon der eine oder andere Sonderwunsch herangetragen, aber so eine Bitte hatten wir noch nicht", sagt BaSpo-Geschäftsführer Ali Çelik. Grund für die Bitte sei Titz' Befürchtung gewesen, sein Thema in der Kürze der Zeit nicht ausreichend beschreiben zu können. In der Westfalenhalle referiert der 47-Jährige am 30. Juni (10 Uhr) über Mentalität.
"Fußball beginnt im Kopf! Auf diese Eigenschaften kommt es im Fußball immer mehr an", lautet der etwas sperrige Titel. "Wir kommen dem Wunsch von Christian Titz natürlich gerne nach“, versichert Çelik, der sich über einen weiteren BaSpo-Botschafter aus Hamburg freuen darf. Denn auch Titz-Schüler Lewis Holtby wirbt für die Messe, in deren Rahmen unter anderem auch St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig auftritt.
Neben Vorträgen bietet die erstmals ausgerichtete BaSpo in verschiedensten Disziplinen ein umfangreiches Erlebnis-Angebot für Breiten- und Leistungssportler, Vereins- und Verbandsfunktionäre, E-Sportler und Familien. Die IST-Hochschule für Management will die Messe künftig jährlich ausrichten.
Frankfurt verdrängt HSV von Randale-Spitze
Dass der HSV von Platz zwei auf drei abrutscht, ist in dieser Tabelle nicht gar so tragisch: Durch eine saftige Geldstrafe durch den DFB ist Eintracht Frankfurt im Randale-Ranking an die Spitze berückt. Das Sportgericht verurteilte die Hessen für diverse Vergehen ihrer Fans am Mittwoch zu einer Gesamtsumme von 86.000 Euro.
Damit wurde der Pokalsieger in der abgelaufenen Saison bis dato am häufigsten belangt (170.000 Euro). Der HSV belegt mit Strafzahlungen von 120.000 Euro Platz drei hinter Bayern München (137.000 Euro). In die sieben aktuell geahndeten Eintracht-Vergehen floss auch ein Flitzer im Heimspiel gegen den HSV (3:0) ein. Den Löwenanteil verschlangen allerdings die Tennisball-Proteste im Montagsspiel gegen Leipzig.
Ekdal von Autogrammjägern umzingelt
26 Grad und es wird noch heißer: Bei der ersten Einheit auf dem schwedischen WM-Trainingsgelände in Gelendschik an der russischen Schwarzmeerküste kam Albin Ekdal am Dienstag nicht nur wegen der warmen Temperaturen ins Schwitzen. Nach dem Training wurde der Noch-HSVer ebenso wie der ehemalige Hamburger Marcus Berg auch noch von zahlreichen Autogrammjägern umzingelt.
In der Post-Ibrahimovic-Ära verteilt sich eben das Interesse der Fans. Apropos Interesse: Der HSV hofft weiter auf einen Abnehmer für den Mittelfeldspieler, der durch gute Leistungen in der Deutschland-Gruppe seinen Marktwert noch einmal steigern könnte. So oder so lohnt sich Ekdals WM-Nominierung für den HSV: Für jeden Tag des 28-Jährigen in Russland kassiert Hamburg umgerechnet knapp 7130 Euro.
Kostic ein Kandidat in Valencia?
Auch Filip Kostic soll bei der WM für potentielle Käufer vorspielen. Schon jetzt scheint das Interesse des FC Valencia neu erweckt worden zu sein, der sich bereits vor zwei Jahren für den serbischen Nationalspieler interessierte. Wie die "Sportbild" berichtet, könnten sich die Spanier nun durchaus vorstellen, Kostic zu verpflichten.
Der HSV erhofft sich von einem Transfer eine Ablöse von acht Millionen Euro aufwärts. Das wäre immer noch deutlich weniger als die 14 Millionen Euro, die Kostic 2016 zum bis dato teuersten Transfer der HSV-Geschichte machten.
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Schwangere Ludwig posiert im Volkspark
Einen ganz speziellen Gruß hat Beachvolleyball-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Laura Ludwig nach Watutinki gesendet. "Alle vier Daumen sind gedrückt. Ich hoffe, dass es wieder ein kleines Sommermärchen wird“, übermittelte die hochschwangere Beachqueen ins WM-Basisquartier der Nationalmannschaft. Dabei zeigte sich die HSV-Spielerin im Volksparkstadion im Kicker-Outfit im Tor: Ihr mit einem Fußballbild bemalter Babybauch soll dem Team von Bundestrainer Joachim Löw Glück bringen. „Ich habe mein persönliches Sommermärchen ja vor mir“, bemerkte die Hamburgerin am Mittwoch: In den nächsten Tagen erwartet sie ihr erstes Kind.
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„Ich bin gespannt, wie der Titelverteidiger mit dem Druck und den Erwartungen umgeht – wir stehen 2019 ja vor der gleichen Aufgabe“, erklärte die 32-jährige Ludwig, die noch in diesem Jahr wieder ins Beachtraining einsteigen will. Mit ihrer Partnerin Kira Walkenhorst hatte sie im Vorjahr in Wien den WM-Triumph gefeiert. Blockerin Walkenhorst hat nach langer Verletzungspause am vergangenen Wochenende auf der nationalen Tour in Münster ihr Comeback gefeiert. Ludwig will spätestens bei der Heim-WM im Sommer nächsten Jahres in Hamburg wieder topfit sein.
Van der Vaart glaubt nicht an Deutschland
Eine andere HSV-Ikone ist nicht so ganz überzeugt von Deutschland. Denn Ex-Kapitän Rafael van der Vaart rechnet nicht mit einer deutschen Titelverteidigung. "Ich denke, Frankreich wird es“, sagte van der Vaart dem niederländischen Rundfunk NOS, für den er während des WM-Turniers als Experte fungiert. "Sie spielen wirklich modernen Fußball. Die Spieler sind groß und stark, aber sie können auch mit dem Ball umgehen", lobte van der Vaart das Team von Didier Deschamps.
Van der Vaart spielte von 2005 bis 2008 und von 2012 bis 2015 für den HSV. Mit den Niederlanden nahm der mittlerweile 35 Jahre alte Mittelfeldakteur 2006 in Deutschland und 2010 in Südafrika an Weltmeisterschaften teil. Vor acht Jahren wurde er mit der Elftal Vize-Weltmeister. Für die Endrunde in Russland haben sich die Niederländer nicht qualifiziert. Van der Vaart selbst möchte nach dem dänischen Meistertitel mit dem FC Midtjylland gerne noch weiterspielen. Für die Zeit nach seiner aktiven Karriere hat er dem HSV seit dem Abstieg wiederholt seine Hilfe angeboten.
Hamburger Kwame verstärkt die Zwote
Die U21 hat den dritten Neuzugang verpflichtet. Mittelfeldmann Kusi Kwame kommt von Drittliga-Absteiger Rot-Weiß Erfurt zur Regionalligamannschaft, bei der er einen Vertrag bis 2020 erhalten hat. Das teilte der HSV am Mittwoch mit.
Vor dem 28-Jährigen, der in der Hansestadt unter anderem schon für den VfL 93, den Niendorfer TSV und den USC Paloma gespielt hat, hatte der HSV II bereits Niklas Schneider und Justin Huber aus der A-Jugend von Dynamo Dresden geholt.
"Kusi ist ein sehr erfahrener Spieler, der perfekt in unsere U21 passt“, sagte Nachwuchszentrums-Leiter Dieter Gudel. "Wir verfolgen seinen Weg seit über zehn Jahren, wir kennen ihn also gut. Er ist Hamburger, er kennt die Regionalliga, hat dazu noch mit Henrik Giese zusammengespielt. Er soll bei uns genauso wie Henrik Führungsspieler sein.“ Beim HSV II ist Kwame im defensiven Mittelfeld eingeplant.