Trainer stützt die Pläne des Direktors Sport, der sich nach einer internen Degradierung ausschließlich um den Nachwuchs kümmert.

Hamburg. HSV-Trainer Christian Titz ist voller Tatendrang aus dem Mallorca-Urlaub zurückgekehrt. „Die zehn Tage haben gutgetan“, sagte der 47-Jährige dem NDR. Ganz ohne den HSV ging es aber nicht. Vom neuen Sportvorstand Ralf Becker wurde er täglich über die aktuelle Entwicklung im Verein in Kenntnis gesetzt. „So richtig abschalten kann man nie, weil wir mitten in der Transferplanung sind“, sagte Titz.

Auf der Urlaubsinsel tauschte sich der neue HSV-Coach auch erstmals mit Investor Klaus-Michael Kühne aus. „Wir haben uns vor Ort getroffen“, bestätigte Titz das Gespräch. Kühne hatte Titz kürzlich als „Hoffnungsträger“ des sportlichen Neuanfangs nach dem Abstieg bezeichnet. „Es freut mich, dass er das so sieht. Ich bin froh, dass der HSV jemanden wie Herrn Kühne hat, der dem Verein in der Vergangenheit stark geholfen hat. Ich würde mich freuen, wenn er das auch in Zukunft tut“, sagte der Kurpfälzer diplomatisch.

Titz lobt Becker und Peters

Deutliche Worte fand der HSV-Coach über die Debatte um Direktor Sport Bernhard Peters, der seine interne Degradierung nach einem Gespräch mit Becker akzeptiert hat und sich in Zukunft ausschließlich um den Nachwuchsbereich kümmern wird. „Ich habe mir von vornherein gewünscht, dass beide hier weiterarbeiten“, sagte Titz.

Und weiter: „Ich kenne Ralf Becker schon länger, wir pflegen eine sehr angenehme, vertrauensvolle Zusammenarbeit, die dazu führen wird, hier den größtmöglichen Erfolg zu haben. Bernhard Peters leistet wiederum seit vier Jahren hervorragende Aufbauarbeit. Er den Verein im Nachwuchsleistungsbereich neu strukturiert. Ich fand es etwas respektlos, wie in den vergangenen Wochen in der Öffentlichkeit mit ihm umgegangen worden ist. Er hat große Verdienste für den Verein.“

Titz stützt Peters’ Vorstoß

Peters’ Vorstoß in einem Abendblatt-Interview, in dem er sich als übergeordneter Sportvorstand ins Spiel gebracht und sich gleichzeitig für einen Manager, der unterhalb der Vorstandsebene für die Transferarbeit verantwortlich sei, ausgesprochen hatte, kann Titz Positives abgewinnen: „Ich finde es völlig legitim, dass Menschen ihre Ziele äußern. Er hat gegen niemanden etwas vorgenommen, sondern nur gesagt, er könne sich gewisse Dinge vorstellen.“

Titz hat durch seine Überzeugungsarbeit maßgeblichen Anteil an Peters’ Verbleib beim HSV, an den selbst intern nicht mehr geglaubt worden war. Nun erhoffe sich der Trainer, „dass das Thema vom Tisch ist und wir im Verein in dieser Konstellation erfolgreich weiterarbeiten können. Beide Persönlichkeiten können den Verein weit voranbringen.“

Platzsturm in Altona – HSV-Boss Hoffmann über Problemfans

weitere Videos