Hannover-Gerüchte um HSV-Duo. Steinmann drängt auf Bewegung. Salihovic hat ein klares Ansinnen. Van der Vaart erneuert Angebot.
Fassnacht-Transfer endgültig vom Tisch
Wer beerbt Nicolai Müller auf der rechten Außenbahn? Wer macht Druck auf Bakery Jatta? Christian Fassnacht schon einmal nicht – denn der Transfer des 24-Jährigen vom Schweizer Meister Young Boys Bern hat sich nach Abendblatt-Informationen endgültig zerschlagen.
Eigentlich stand die Personalie für Kaderplaner Johannes Spors ganz oben auf der Liste, doch mit Amtsantritt des neuen Sportvorstands Ralf Becker verlor die Fassnacht-Idee in Hamburg an Unterstützung.
Der ehemalige Kieler sucht weniger auf der international, sondern möchte die Position lieber mit einem erfahrenen Zweitligaprofi besetzen. Als Kandidat gilt somit weiterhin Salim Khelifi, der Eintracht Braunschweig nach dem Abstieg in die dritte Liga ablösefrei verlassen könnte.
Mit Khelifi gab es allerdings ebenso länger schon keinen Kontakt mehr wie zu Fassnacht. Zuletzt herrschte zwischen dessen Berater Gianluca Di Domenico und Hamburg sogar drei Wochen Funkstille – und das, obwohl sich der Schweizer längst zum HSV bekannt hatte.
Doch die von Berns Sportchef Christoph Spycher aufgerufene Ablösesumme von mindestens fünf Millionen Euro schreckte den klammen Absteiger von konkreten Verhandlungen ab.
Anders als wiederum einen namhaften Club aus der englischen Premier League, der nach Abendblatt-Informationen nun bereit ist, für Fassnacht umgerechnet zehn Millionen Euro hinzulegen. Der Spieler selbst könnte sich hingegen auch einen Verblieb in Bern vorstellen.
Wood in Hannover auf dem Zettel
Gegen Frankreich gelang Bobby Wood am Wochenende zwar nur ein Abseitstor, dennoch konnte der HSV-Stürmer beim ehrbahren 1:1 der USA gegen einen der WM-Favoriten (US-Torschütze: Ex-HSV-Spieler Julian Green) bis zur Auswechslung in der 74. Minute noch einmal auf sich aufmerksam machen.
Und mit Hannover 96 schielt nun tatsächlich auch ein deutscher Bundesligist auf Wood. Wie der "Kicker" berichtet, hat Trainer André Breitenreiter den 25-Jährigen zu seinem Wunschspieler auserkoren. Denkbar wäre für die Niedersachsen demnach eine Leihe plus Kaufoption. Beim HSV steht Wood (52 Bundesligaspiele/7 Tore) noch bis 2021 unter Vertrag.
Müller ebenfalls Kandidat bei 96?
Auch Nicolai Müller soll indes ein Kandidat in Hannover sein. Der 30-Jährige hatte vor zwei Wochen angekündigt, den HSV nach vier Jahren zu verlassen. Neben 96 soll unter anderem auch Schalke interessiert sein. In Hannover könnten Wood und Müller auf ihren ehemaligen Hamburger Mitspieler Matthias Ostrzolek (Wechselte vergangenen Sommer) treffen.
Aaron Hunt hingegen hatte erst kürzlich einen Wechsel an den Maschsee bereits abgelehnt und stattdessen seinen Vertrag in Hamburg zu Zweitliga-Konditionen verlängert. Grund soll nach Abendblatt-Informationen unter anderem die schwierige Stimmungslage in Hannover mit dem Zwist zwischen Präsident Martin Kind und die Ultras in der 50+1-Debatte gewesen sein.
Steinmann will mehr Geld
Bei Christian Titz ist Matti Steinmann Stand jetzt auch in der Zweiten Liga als Sechser gesetzt. Doch als Stammspieler möchte sich der 23-Jährige künftig auch finanziell entsprechend gewürdigt wissen. Deshalb drängt Steinmann auf Gespräche über einen neuen Vertrag, der ihn bislang lediglich zu Regionalliga-Konditionen entlohnt hat.
Steinmanns Ziel: Das Sechsfache des bisherigen Gehalts (geschätzte 60.000 Euro). Bislang hatte der HSV entsprechende Verhandlungen unter Verweis auf die vakante Position des Sportchefs aufgeschoben. Mit Amtsantritt des neuen Sportvorstands Ralf Becker drängt Steinmann nun auf einen Termin. Nach Abendblatt-Informationen ist Steinmanns Ziel, in Hamburg zu bleiben.
Salihovic sondiert den Markt
Mit Sejad Salihovic ist eine zeitnahe Einigung über eine weitere Zusammenarbeit nicht in Sicht. Nach Abendblatt-Informationen sondiert der 33 Jahre alte Bosnier derzeit alle Angebote und lässt sich Zeit mit einer Entscheidung. Einsatzzeit sei ihm angeblich wichtiger als das Gehalt. Salihovic stieß im vergangenen Spätsommer zum HSV und kam anschließend zu zehn Einsätzen in der Bundesliga (ein Treffer).
Van der Vaart erneuert Hilfsangebot
Rafael van der Vaart möchte seine Fußball-Karriere fortsetzen. "Ich habe noch eine Saison im Tank, möchte gern weiterspielen. Ich bin noch superheiß auf die Kugel. Wo ich kicken werde, ist aber noch nicht klar", sagte der 35-Jährige, dessen Vertrag beim dänischen Meister FC Midtjylland ausgelaufen ist, der "Fußball-Bild".
Bei den Dänen war van der Vaart zuletzt nicht mehr berücksichtigt worden. "Ich bin eher der Sechs-Minuten-Meister. In zwei Partien durfte ich nur kurz ran. Dabei habe ich jedes Training mitgemacht, wurde aber nicht gebraucht“, ergänzte der frühere niederländische Nationalspieler.
Van der Vaart wäre auch weiterhin bereit, dem HSV zu helfen, so denn Interesse bestünde. "Ich trage den Verein tief in meinem Herzen, habe ihm viel zu verdanken. Klar würde ich gern nach meiner aktiven Karriere etwas zurückgeben“, sagte der Mittelfeldspieler, der von 2005 bis 2008 und von 2012 bis 2015 für den HSV spielte. Bei der WM ist van der Vaart als Experte des niederländischen TV-Senders NOS im Einsatz.