HSV testet gegen St.-Pauli-Partner. 19.000 Dauerkartenkunden bleiben treu. Nur zwei Erstligisten erhalten weniger Mediengeld.
Vagnoman verlängert bis 2021
Die Mannschaft, mit der der HSV in seine erste Zweitligasaison geht, nimmt allmählich Gestalt an. Nach Lewis Holtby, Gotoku Sakai und Aaron Hunt hat am Dienstag auch Josha Vagnoman (17) ein Treuebekenntnis abgelegt. Der bis 2019 gültige Fördervertrag des Verteidigers wurde vorzeitig um zwei Jahre verlängert und in einen Profivertrag umgewandelt.
„Der HSV ist meine Heimat, Hamburg meine Stadt. Ich freue mich auf die kommenden Aufgaben und möchte in der kommenden Saison das Bestmögliche mit der Mannschaft herausholen“, sagte Vagnoman, der noch in seinem Elternhaus in Poppenbüttel wohnt. Sportvorstand Ralf Becker sagte: „Wir sind glücklich, dass wir den Vertrag verlängern konnten. Wir sind überzeugt, dass sich Josha über kurz oder lang in der ersten Mannschaft durchsetzen wird.“
Vagnoman gilt als großes Versprechen für die Zukunft. 2010 kam der gebürtige Hamburger vom Hummelsbütteler SV zum HSV. Im März stieg Vagnoman bei der 0:6-Niederlage in München zum jüngsten Bundesligaspieler der Vereinsgeschichte auf, es war das letzte Spiel für Trainer Bernd Hollerbach. Dessen Nachfolger Christian Titz kennt und schätzt Vagnoman noch von seiner Zeit als Trainer der U17. Dass keine weiteren Einsätze Vagnomans bei den Profis folgten, lag an einem Insektenstich, der sich entzündete.
Titz plant Vagnoman für die Position des linken Verteidigers ein. Im vergangenen Herbst feierte Vagnoman bei der U-17-WM in Indien sein Debüt in einer DFB-Auswahl. Seit März gehört er zum Kader der U-18-Nationalmannschaft. Zuletzt berichteten englische Zeitungen, dass mehrere Topclubs der Premier League Interesse Vagnoman mit Millionenangeboten lockten. Ob die Meldungen eine konkrete Grundlage hatten oder eher dazu dienen sollten, Vagnomans Gehalt beim HSV in die Höhe zu treiben, lässt sich bislang nicht rekonstruieren.
19.000 Dauerkartenkunden bleiben treu
Einen Tag vor dem Ende der Frist haben etwas mehr als 19.000 Dauerkarten-Inhaber ihr Saisonticket für die erste Zweitliga-Saison des HSV verlängert. Das teilte der Bundesliga-Absteiger am Dienstag auf Nachfrage mit. In der vergangenen Bundesliga-Saison hatte der HSV 26.000 Dauerkarten verkauft.
Am 19. und 20. Juni schließt sich eine Vorverkaufsphase für Clubmitglieder an, der freie Erwerb ist vom 21. Juni bis zum 2. Juli möglich.
Medieneinnahmen: HSV auf Relegationsplatz
Bundesliga-Absteiger HSV ist in der abgelaufenen Bundesligasaison bei den Medieneinnahmen aus der nationalen und internationalen Vermarktung auf dem Relegationsplatz 16 gelandet. Das hat der "Kicker" ermittelt. Demnach erhielt der Club von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) 39.711.190 Euro. Nur an RB Leipzig (29.277.927) und Hannover 96 (38.453.053) wurde weniger ausgeschüttet.
Die DFL verteilte insgesamt 1,208 Milliarden Euro an Medieneinnahmen auf die 36 deutschen Proficlubs. Unangefochtener Spitzenreiter ist Rekordmeister FC Bayern München mit 96.296.135 Euro gefolgt von Borussia Dortmund (86.984.139) und dem FC Schalke 04 (78.590.021). In die Top Ten schafften es auch Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach, die TSG Hoffenheim, der VfL Wolfsburg, Hertha BSC, der FSV Mainz 05 und Absteiger 1. FC Köln.
Bei der Verteilung spielen die internationalen Erfolge in den vergangenen fünf Jahren eine Rolle. Bei der nationalen Vermarktung wird eine 20-Jahres-Wertung mit den Endplatzierungen in der Bundesliga genommen. Der Verteilerschlüssel gilt bis zur Spielzeit 2020/2021.
Die DFL hatte 2016 den neuen Fernsehvertrag abgeschlossen. Für die nationalen TV-Rechte von 2017/18 bis 2020/21 erhält die Dachorganisation der beiden Bundesligen 4,64 Milliarden Euro.
Runde Sache, Richie!
Der Ausraster von Uli Stein verhalf Richard Golz im Supercup 1987 zu seinem Debüt beim HSV. In den folgenden elf Jahren bestritt der Torhüter allein in der Bundesliga 287 Spiele für die Hamburger. Und auch wenn die große Ära des Clubs da schon vorbei war und ihm kein Titel vergönnt war, stieg Golz zum Publikumsliebling auf – bis er sich 1997 im Derby gegen St. Pauli Sekunden vor Schluss einen bösen Fehlpass erlaubte, der zum 2:2-Ausgleich führte.
Vergeben und vergessen. 2008 kehrte er für fünf Jahre als Torwarttrainer zum HSV zurück. An diesem Dienstag wird Golz, dessen Sohn Jakob in der U21 des HSV spielt, 50 Jahre alt. Wir schließen uns den Glückwünschen des Vereins gern an!
Sommerfahrplan steht
Der HSV startet seine Mission Wiederaufstieg in die Bundesliga am 21. Juni. Nach dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte lädt Trainer Christian Titz (47) seine Mannschaft noch während der WM in Russland zum ersten Training, bei dem zunächst die obligatorischen Laktat- und Leistungstests durchgeführt werden sollen. Das erste öffentliche Training steht am 23. Juni im Volksparkstadion auf dem Programm, einen Tag später reist der HSV für fünf Tage nach Glücksburg in das erste von zwei Trainingslagern.
"Wir starten mit einem fußballspezifischen Trainingslager, das auch einige Teambuildingmaßnahmen beinhalten wird. Gerade zu Beginn der Vorbereitung ist es wichtig, die Belastungsspitzen zu dosieren und als Mannschaft ein Gefühl füreinander zu bekommen", sagte Titz. Zum Abschluss des ersten Trainingslagers ist für den 29. Juni (18.30 Uhr) ein Testspiel im Eiderstadion Büdelsdorf geplant.
Test gegen St.-Pauli-Partnerclub
Nach einer Woche in Hamburg soll der Feinschliff dann vom 8. bis 14. Juli in Bad Erlach (Österreich) erfolgen. Eine Woche nach der Rückkehr testet der HSV am 21. Juli seine Form in einem Blitzturnier gegen Gastgeber SV Meppen und Premier-League-Absteiger Stoke City. Bemerkenswert: Stoke ist Kooperationspartner des FC St. Pauli und gastiert wiederum eine Woche später im Millerntorstadion beim Saisoneröffnungsspiel des Lokalrivalen.
Just am gleichen Tag feiert auch der HSV seine große Auftaktparty: Am 28. Juli wird die Saison mit dem 4. Volksparkfest und einem Testspiel offiziell eröffnet. Gegner und Uhrzeit stehen noch nicht fest.
Die 2. Bundesliga startet am ersten Augustwochenende in die neue Saison. Der Spielplan wird am 29. Juni bekannt gegeben.
Kehrt Arslan in die Bundesliga zurück?
Sechs Jahre lang stand Tolgay Arslan beim HSV unter Vertrag, bestritt in dieser Zeit 83 Bundesligaspiele und erzielte zwei Tore, bevor er 2015 zu Besiktas Istanbul wechselte. Jetzt könnte der aus Paderborn stammende Mittelfeldspieler in die Bundesliga zurückkehren. Laut türkischen Medien sind sowohl der VfB Stuttgart als auch Hertha BSC an einer Verpflichtung interessiert.
Der VfB habe eine Ablösezahlung von sechs Millionen Euro für Arslan (27) angeboten. Besiktas soll angeblich acht bis zehn Millionen Euro fordern. Am Preis dürfte nicht viel zu drehen sein. Denn auch die italienischen Spitzenclubs Inter Mailand und AS Rom sowie der walisische Premier-League-Aufsteiger Cardiff City Arslan sollen Arslan auf der Einkaufsliste haben.
Hashemian hört auf, Weiß bleibt
Mit einem 2:1-Sieg gegen Werder Bremen endete für Vahid Hashemian die einjährige Amtszeit als Co-Trainer der U17 des HSV. Sein Vertrag läuft aus, laut „Bild“-Zeitung konnte sich der frühere Profi mit dem Club nicht auf ein künftiges Betätigungsfeld einigen. Der Iraner Hashemian (41) habe weiterhin eine Mannschaft betreuen wollen, der HSV wollte ihn, wie schon im ersten Halbjahr 2017, als Spezialtrainer weiterbeschäftigen.
Kurzzeitig hatte Hashemian in der abgelaufenen Saison offiziell die U21 übernommen. Grund: Der neue HSV-II-Trainer Steffen Weiß hat, anders als Hashemian, keine Fußballlehrerlizenz. Die in die U21 abgeschobenen Profis Walace und Mergim Mavraj haben aber einen vertraglichen Anspruch, von einem lizenzierten Trainer betreut zu werden.
Inzwischen ist laut „Hamburger Morgenpost“ klar, dass Weiß (29) den HSV II auch in der kommenden Regionalligasaison betreuen wird. Unter seiner Leitung hatte die Mannschaft trotz einer Serie von zuletzt sechs Siegen die Meisterschaft und damit den möglichen Aufstieg in die 3. Liga noch verspielt.
Bruchhagen kommt auch in die 2. Liga
Heribert Bruchhagen hegt trotz seines Rauswurfs als Vorstandsvorsitzender keinen Groll gegen den HSV. Er werde auch in der 2. Bundesliga Spiele besuchen, sagte der 69-Jährige der „Bild“-Zeitung: „Wenn ich in Hamburg bin – und da bin ich häufiger –, gehe ich auch zum Fußball.“ Seine beiden Töchter leben in der Stadt.
Bruchhagen selbst hat sich wieder an seinen Wohnsitz in Harsewinkel (Kreis Gütersloh) zurückgezogen. Ende Juni fungiert er auf einer Kreuzfahrt der MS Europa 2 als WM-Experte zusammen mit Schalke-Boss Clemens Tönnies und dem früheren Nationalstürmer und Bundesligamanager Klaus Allofs.
Der langjährige Eintracht-Frankfurt-Chef Bruchhagen war im März auf Betreiben des damaligen Aufsichtsratschef Bernd Hoffmann abberufen worden. Hoffmann hat inzwischen Bruchhagens Nachfolge angetreten.
Hirzel zurück nach Liechtenstein
Torhüter Andreas Hirzel hat einen neuen Verein gefunden. Nach drei Jahren beim HSV kehrt der Schweizer nach Liechtenstein zum FC Vaduz zurück, der in der zweiten Schweizer Liga spielt.
„Für mich fühlt es sich an, wie heimzukommen“, sagte Hirzel (25). „Ich freue mich außerordentlich auf die neue Aufgabe. Ich habe mich beim FC Vaduz immer sehr wohlgefühlt und bin glücklich über die Rückkehr.“
Hirzel erhält einen Zweijahresvertrag. Im August 2015 bestritt er bei der 1:2-Niederlage in Köln sein einziges Bundesligaspiel, als er für den verletzten René Adler eingewechselt wurde. In der abgelaufenen Saison kam er auch in der zweiten Mannschaft des HSV nicht mehr zum Einsatz.